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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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folgte der Wegbeschreibung, die sie bekommen hatte, und hielt nach einem Restaurant namens Shalimar Ausschau, dann bog sie links in die Northwood Lane ein und fuhr den Hügel hinauf. Die Lowthers wohnten fast ganz oben in einem großen Bungalow, dessen hintere Fenster hinunter auf die A6 von Bakewell blickten.
    Um zur Eingangstür zu gelangen, mussten sie und Murfin einen langen Gartenweg hinaufgehen. Abgesehen vom obligatorischen Brunnen und Dutzenden von Terracotta-Töpfen, in denen sich nicht viel befand, schien der Garten zum größten Teil aus Kies und Pflastersteinen zu bestehen.
    »Ich mag diese Art von Garten. Ohne Pflanzen.«
    Und Gavin hatte recht. Es gab ein Vogelbad, eine Sonnenuhr, eine Engelsstatue aus dekorativem Stein. Dazu eine Menge Gartenmöbel: eine Veranda unter einem grünen Sonnenschirm, eine Holzbank im Schatten einer Laube und ein Garten-Barbecue auf einem Holzdeck, das sich ein Stück weiter unten befand. Auf den letzten Metern stellten sie fest, dass sie auf schmiedeeisernen Trittstufen in Form flacher Schildkröten gingen, zwischen Solarlampen, die aussahen wie edwardianische Gaslaternen. Neben der Eingangstür stand ein schmiedeeiserner Kaminofen mit Gittertür, der mit Flugrost überzogen war.
    Ein paar Minuten später saßen sie Henry Lowther in seinem
Wintergarten an einem Couchtisch aus Eichenholz gegenüber, der zum Fußboden passte.
    »Entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie hier empfange«, sagte er, »aber Luanne schläft gerade, und wir sollten sie nicht aufwecken. Die nächsten Wochen werden schwierig genug für das Kind. Das arme Ding.«
    »Luanne ist Ihr jüngstes Enkelkind, Sir?«
    »Ja.«
    »Wie kommt es, dass sie letzte Nacht hier bei Ihnen war?«
    »Wir kümmern uns seit ein paar Tagen um sie. Wissen Sie, Luanne schläft in letzter Zeit keine Nacht durch. Die arme Lindsay konnte sich so gut wie nie ausruhen, deshalb haben wir ihr angeboten, sie eine Weile abzulösen.«
    »Ich verstehe. Und wie geht es Ihnen? Wenn Sie Hilfe benötigen, können Sie gerne mit einem unserer psychologischen Betreuer sprechen.«
    »Nein, wir kommen schon zurecht«, erwiderte Lowther. »Luanne braucht uns, und es ist das Beste für uns, eine Aufgabe zu haben. Sie wissen schon, was ich meine...«
    Lindsay Mullens Eltern wirkten gefasst – keinerlei Anzeichen für Hysterie, keine Wutausbrüche. Doch Fry bekam Mrs. Lowther kaum zu Gesicht, ehe sie, den Tränen nahe, wieder verschwand. Ihre Augen waren gerötet, da sie bereits zuvor geweint hatte.
    »Meine Frau ist noch nicht in der Lage, darüber zu sprechen«, erklärte ihr Ehemann. »Ich hoffe, Sie haben dafür Verständnis.«
    »Ja, selbstverständlich. Es tut mir leid, dass ich Sie mit Fragen belästigen muss, Sir.«
    »Das ist eben Ihre Pflicht.«
    Nach Frys Geschmack war es im Wintergarten viel zu warm. Als sie sich umblickte, sah sie, dass der Heizkörper der Zentralheizung über einen eigenen Thermostat verfügte. Sie fragte sich, ob Mr. Lowther es merken würde, wenn sie ihn heimlich
herunterdrehte. Doch er sah sie erwartungsvoll an, so wie Hinterbliebene es nach einem plötzlichen Todesfall manchmal taten, als glaubten sie, sie sei in der Lage, die Verstorbenen durch Zauberei wieder lebendig zu machen.
    »Können Sie mir sagen, wann Sie von dem Feuer erfahren haben, Sir?«
    »Ja. Brian hat angerufen und es uns gesagt. Das ist unser Schwiegersohn.«
    »Brian hat es Ihnen gesagt? Um welche Uhrzeit war das?«
    »Ach, du liebe Güte, das kann ich nicht mehr genau sagen. Irgendwann in den frühen Morgenstunden. Ich war so schockiert, dass ich nicht nachgesehen habe, wie spät es war. Na ja, vielleicht habe ich auch auf die Uhr gesehen, ohne es zur Kenntnis zu nehmen. Brian hat gesagt, dass er vom Krankenhaus anrufen würde – daran erinnere ich mich noch. Zunächst dachte ich, er selbst hätte einen Unfall gehabt, und ich verstand nicht, was er mir sagen wollte. Wahrscheinlich war ich noch nicht richtig wach.«
    Vermutlich war es in dem Wintergarten so warm, weil überall Pflanzen standen: Fuchsien, Baumfarne, Bougainvilleen. In der Küche waren Fry Kakteen und Tradeskantien aufgefallen sowie ein Kräuterrad aus Holz. Sie mochte zwar wenig Ahnung davon haben, was in der freien Natur wuchs, mit Hauspflanzen kannte sie sich jedoch aus. Als sie eine Zeit lang bei Pflegeeltern gelebt hatte, denen eine kleine Gärtnerei in Halesowen gehörte, war es ihre Aufgabe gewesen, die Etiketten der Töpfe zu beschriften – und wehe, wenn sie dabei einen

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