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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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Morgen nicht umhin, auf dem Besucherparkplatz nach dem Rover der Lowthers Ausschau zu halten. Und tatsächlich, sie waren bereits da. Er sah ihren Wagen vor dem Haupteingang stehen, als er vor dem Tor des Geländes anhielt.
    Es war unmöglich, sich vorzustellen, wie sich Henry und Moira Lowther fühlen mussten. Cooper überlegte, ob er ihnen anbieten sollte, mit ihnen zu sprechen, und ob das überhaupt etwas bringen würde.
    Als er seinen Toyota abschloss und auf das Gebäude zuging, versuchte er, seine eigenen Gefühle zu analysieren. Das war weiß Gott schwierig genug. Ein Teil von ihm wollte sich mit den Lowthers unterhalten, in der Hoffnung, dass sie dadurch den Tod ihres Sohnes besser verstehen würden. Doch ein anderer Teil von ihm hatte Angst – Angst davor, was zu viele Emotionen anrichten konnten. Das, vermutete er, war die seichtere Seite seines Wesens; die verängstigte und defensive Seite.
    Als er die Einsatzzentrale betrat, saß Gavin Murfin bereits an seinem Schreibtisch. Das war schon an sich außergewöhnlich. Gavin erschien nie vor ihm zur Arbeit, und schon gar nicht samstags.
    »Weißt du, dass die Wie-heißen-sie-gleich-wieder schon da sind?«, sagte Murfin, als er Cooper sah. »Die Lowthers.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Sie sind mit Diane beim Detective Inspector.«
    »Dann gibt es also noch keine Neuigkeiten?«
    »Noch nicht. Wenn ich du wäre, Ben, würde ich mir einen
Grund suchen, das Büro so schnell wie möglich wieder zu verlassen. Der Detective Inspector kann sich doch darum kümmern.«
    Doch Cooper zog seine Jacke aus und setzte sich an seinen Schreibtisch, um nachzusehen, was er nachholen musste. Von der Spurensicherung gab es noch keine neuen Informationen in Bezug auf die Waffe. Doch es gab einen vollständigen Obduktionsbericht mit Fotos zu Simon Nichols alias Simcho Nikolov. Bislang hatte er sich Nichols noch nicht genau angesehen, aber er vermutete, dass er lebendig auch nicht viel ansehnlicher gewesen war als tot. Zumindest nicht in den letzten Jahren. Die Spuren, die sein Lebenswandel hinterlassen hatte, waren tief in sein Gesicht eingegraben, genauso wie er das Innere des Wohnwagens ruiniert hatte. Zu viel Alkohol und nicht genug Essen. Zu viele Zigaretten und nicht genug Hygiene.
    Und dennoch konnte Cooper in Nichols’ Gesicht eine Spur des Mannes erkennen, der er einst gewesen war. Die Knochenstruktur war noch da, breit und gut proportioniert. Ein bulgarisches Gesicht. Schließlich war er Nikolov und nicht Nichols.
    Cooper erinnerte sich an die rote Telefonzelle am Straßenrand in Bonsall Dale. Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte Nikolov von dort aus Rose Shepherd angerufen. Und dann hatte sie noch jenen letzten Anruf erhalten, den ihr Mörder von seinem Handy aus getätigt hatte, um sie vor sein Visier zu locken. Demnach war John Lowther nicht der Einzige gewesen, der Stimmen gehört hatte. Miss Shepherd hatte ebenfalls welche gehört – Stimmen, die sie in den Tod gelockt hatten.
    Cooper erschrak, als er plötzlich merkte, dass jemand an seinem Schreibtisch stand, und blickte schuldbewusst auf, da er nicht wusste, mit wem er rechnen musste. Doch es war nur Gavin Murfin.
    »Ich habe dir einen Becher Kaffee mitgebracht«, sagte Murfin. »Da du meinen Rat anscheinend nicht befolgst.«

    »Danke, Gavin.«
    »Keine Ursache. Du siehst aus, als könntest du ihn gebrauchen.«
    Als Stimmen und Schritte ertönten, drehten sie sich beide zur Tür um. Doch die Stimmen entfernten sich wieder über den Korridor. Nach ein bis zwei Minuten waren abermals Schritte zu hören, und die Bürotür des Detective Inspectors wurde wieder geschlossen.
    »Ich glaube, sie sind gegangen«, sagte Murfin.
    Cooper nickte. »Aber Diane ist noch da drin.«
    »Sieht so aus. Ich nehme an, wir werden schon noch erfahren, was los ist.« Dann seufzte Murfin tief. »Oder auch nicht.«
     
     
    Das Quietschen des Stuhls im Büro des Detective Inspectors ging Fry langsam wirklich auf die Nerven. Hitchens schien das Geräusch jedoch irgendein perverses Vergnügen zu bereiten, nachdem er einen Hausmeister, den sie ihm geschickt hatte, eigenhändig daran gehindert hatte, das Ding zu ölen.
    »Haben Sie irgendeinen Beweis dafür, dass sich Luanne Mullen in unmittelbarer Gefahr befindet, Diane?«, fragte er, nachdem die Lowthers gegangen waren und sie ihm ihren Vorschlag unterbreitet hatte.
    »Um ehrlich zu sein, nein.«
    »Wurde sie jemals von ihrem Vater misshandelt? Hat er irgendwann einmal damit gedroht, ihr etwas

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