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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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abgeschlossen.«
    Wade beschloss, diese Frage nicht zu beantworten, und machte ein beleidigtes Gesicht. Fry lief Gefahr, jeden Moment »Kein Kommentar«-Gebiet zu betreten.
    »Sie besitzen einen Schlüssel, nicht wahr?«, sagte sie.
    »Wie ich schon gesagt habe, kannte ich Brian und Lindsay
gut. Ich habe ihr Haus im Auge behalten, wenn sie nicht da waren.«
    »Sie haben Ihnen einen Schlüssel gegeben. So sind Sie hineingekommen.«
    »Ja.«
    »Sie wussten, dass Brian an jenem Abend ausgegangen war, habe ich recht?«
    »Na ja, ich sehe ihn immer kommen und gehen.«
    »Mr. Wade, wie sind Sie mit den Jungen ausgekommen? Mit Jack und Liam?«
    »Oh, mit denen...«
    »Das waren nette Jungs, sagten Sie.«
    »Kleine Mistkerle, das waren sie.«
    »Einer war sieben Jahre alt, der andere vier, Mr. Wade.«
    Er starrte sie mürrisch an. »Das weiß ich.«
    »Sie sind Raucher, nicht wahr, Sir? Das ist mir sofort aufgefallen, als ich Ihr Haus betreten habe.«
    »Dagegen gibt es schließlich kein Gesetz, oder?«
    »Genau genommen, schon. Aber das gilt nicht in Ihrem eigenen Haus.«
    »Und?«
    »Leider haben Sie Ihre Streichhölzer und Ihr Feuerzeuggas aus Ihrem Haus mitgenommen. Und zwar mit zu Ihren unmittelbaren Nachbarn.«
    »Brian ist ein guter Kerl«, sagte Wade eindringlich und beugte sich dabei nach vorn.
    »Seltsamerweise behauptet er dasselbe von Ihnen. Aber er könnte sich gar nicht mehr täuschen, nicht wahr?«
    »Er ist mein Kumpel. Ich passe auf ihn auf.«
    »Warum sind Sie dann an jenem Abend in sein Haus gegangen, haben Feuerzeuggas im Wohnzimmer verschüttet und es in Brand gesteckt? Warum haben Sie seine Frau und seine Kinder umgebracht?«
    »Was?«

    »Es hat keinen Zweck, es zu leugnen. Wir haben Ihre Fingerabdrücke auf der Dose mit Feuerzeuggas gefunden, die Sie benutzt und anschließend ein paar Häuser weiter in eine Mülltonne geworfen haben.«
    Wade schüttelte den Kopf. »Brian ist ohne sie besser dran. Sehen Sie mich doch mal an – mir geht’s ohne meine Frau viel besser. Dass sie abgehauen ist, ist das Beste, was mir je passiert ist. Ich hätte sie viel früher rausschmeißen sollen. Sobald sie anfangen, einem Schwierigkeiten zu machen, sollte man schauen, dass man sie loswird.«
    »Soll das heißen, dass Sie dachten, Sie würden Brian einen Gefallen tun?«
    »Tja, so könnte man es sagen. Er ist zwar ein tapferer Bursche, aber so tapfer ist er auch wieder nicht. Ich glaube, Brian ist deshalb so oft ausgegangen, weil er es zu Hause einfach nicht mehr ausgehalten hat. Er hat sozusagen eine helfende Hand gebraucht.«
    »Also sind Sie eingeschritten. Auf Ihre Nachbarn aufpassen nennen Sie das, Mr. Wade? Das ist ja großartig. Gott sei Dank hat nicht jeder Nachbarn wie Sie.«
    »Ich möchte nichts mehr sagen.«
    »Sie haben schon genug gesagt.«
    Fry stand auf, dann hielt sie inne. »Was haben Sie damit gemeint, als Sie sagten, Brian wäre so oft ausgegangen?«
    »Er ist richtig spät nach Hause gekommen.«
    »Wie am Sonntagabend, meinen Sie?«
    »Ja, am Sonntag. Und am Samstag.«
    »Am Samstag? Brian Mullen ist am Samstagabend auch ausgegangen?«
    »Oh, ja, er war den ganzen Abend weg. Bis nach drei Uhr, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Warum haben Sie das nicht schon früher erwähnt?«
    »Sie haben mich nie danach gefragt.«
    Sie erinnerte sich plötzlich an ihre Unterhaltung mit Jed
Skinner, Brian Mullens Freund und Alibi. Hatte sich Skinner nur versprochen, als er Samstag gesagt hatte anstatt Sonntag, der Abend des Feuers? Andererseits, warum hätte er denken sollen, dass Samstag der Abend war, für den Brian ein Alibi brauchte? Hatte er geglaubt, dass er ihn wegen einer Affäre deckte?
    »Das genügt vorerst, Mr. Wade«, sagte Fry. »Sie werden des Mordes an Lindsay Mullen und ihren beiden Kindern beschuldigt.« Wade sah sie mit Abscheu an. Eigentlich hätte es genau anders herum sein sollen. Doch es gab keine Erklärung für das, was in den Köpfen mancher Leute vorging, und für ihre Motive und Argumente ebenso wenig.
    »Wissen Sie, ich dachte, Lindsay würde sich über ein bisschen Gesellschaft freuen, als Brian nicht da war«, sagte er. »Über ein bisschen männliche Gesellschaft. Aber sie war eine Schlampe, genau wie alle anderen auch. Brian ist ohne sie viel besser dran.«
     
     
    Hitchens hielt seinen Stuhl ausnahmsweise einmal still, anstatt ihn auf seinem Drehgestell quietschen zu lassen. Vielleicht las er endlich ihre Gedanken und beugte sich ihrem unausgesprochenen Willen. Fry machte

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