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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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– er war sich nicht sicher.
    Als er die Augen wieder öffnete, sah er, dass sich das Licht von ihm entfernte und in der Dunkelheit verschwand. Er schien sich irgendwo verfangen zu haben, da seine Bekleidung unter Wasser an irgendeinem schweren verrosteten Gegenstand hängen geblieben war. Da er glaubte zu sinken, strampelte
er noch wilder. Erst als er das Gefühl hatte, den Atem nicht mehr länger anhalten zu können, tauchte er plötzlich mit dem Kopf aus dem Wasser auf und schnappte keuchend nach Luft.
    Benommen stellte Cooper fest, dass ihn jemand am Kragen seiner Jacke gepackt hatte und energisch zum Rand des Kanals zerrte.
    Eine tiefe Stimme lachte nahe an seinem Ohr.
    » Bezopasno li e pluvaneto tuk? Meinen Sie nicht, dass es gefährlich ist, hier zu schwimmen?«

37
     
     
     
     
    Sonntag, 30. Oktober
     
     
    A m folgenden Nachmittag saß Fry allein in der Einsatzzentrale in der West Street. Alle anderen, die an diesem Tag Dienst hatten, nahmen an der Suche nach Luanne Mullen teil. Die meisten rechneten damit, dass die Taucher des Unterwasser-Suchteams beim Durchkämmen des Spinnerei-Kanals fündig werden würden. Es sei denn, die Leiche des Kindes war in den Fluss gespült worden und befand sich inzwischen meilenweit von Matlock Bath entfernt.
    Fry dachte an ihr Gespräch mit Brian Mullen am frühen Morgen zurück. Dasselbe Krankenhaus, eine andere Station. Und ein Mullen, der kränker und blasser ausgesehen hatte als je zuvor.
    »Ich war von Anfang an der Meinung, dass die Adoption in Bulgarien ein Fehler war«, hatte Mullen zu ihr gesagt. »Ich liebe natürlich Luanne über alles, und ich hätte sie nie wieder hergegeben, nachdem wir sie bekommen hatten. Ich hätte sie Lindsay einfach nicht wegnehmen können. Aber ich dachte trotzdem von Anfang an, dass es ein Fehler war. Ich hatte immer Zweifel daran und wusste, dass es Probleme geben würde. Aber Henry hat gedrängt und gedrängt, und Lindsay hat immer allem zugestimmt, was er gesagt hat.«
    »Ich verstehe.«
    »Es war illegal, oder? Gefälschte Dokumente und so weiter?«

    »Ja, ich fürchte schon.«
    Mullen hatte sich erschöpft zurück ins Kissen fallen lassen. »Ich war noch nie zuvor in irgendetwas Illegales verwickelt. Nie. Ich wusste, dass sie uns drankriegen würden.«
    »Wer?«
    »Ich wusste nie, wer es sein würde, aber ich war mir sicher, dass eines Tages jemand kommen würde, um uns Luanne wieder wegzunehmen. Es war, als wäre unsere Uhr abgelaufen. Und dass Rose Shepherd wieder aufgetaucht ist, hat mir dann den Rest gegeben. Aber niemand hat verstanden, wovor ich Angst hatte. Alle haben mir gesagt, das wäre lächerlich.«
    »Haben Sie sich darüber mit Lindsay gestritten?«
    »Nein, wir haben uns nie gestritten, das habe ich Ihnen doch schon gesagt. Wir waren uns nur in Bezug auf bestimmte Dinge uneinig. Aber ich hatte recht, nicht wahr? Sie sind gekommen.«
    »Möglicherweise. Haben Sie denn überhaupt keinen Verdacht, wer diese Leute sein könnten?«
    »Irgendjemand aus Bulgarien, nehme ich an. Sie haben Luanne, oder? Wurde sie schon dorthin zurückgebracht?«
    »Das weiß ich wirklich nicht, Sir. Tut mir leid. Aber wir tun unser Möglichstes, um sie zu finden.«
    Das hatte nicht überzeugend geklungen, nicht einmal für Fry selbst. Mullen hatte nur noch kränker ausgesehen.
    »Darf ich Sie noch etwas anderes fragen, Mr. Mullen«, hatte sie sich erkundigt.
    »Was denn?«
    »Zu Ihrem unmittelbaren Nachbarn, Mr. Wade.«
    »Keith Wade? Er ist ein guter Nachbar. Er hat immer ein Auge auf unser Haus geworfen. Ich weiß, er wirkt manchmal ein bisschen barsch. Seine Frau hat ihn nämlich verlassen, den armen Kerl. Aber Lindsay hat ihn untertags oft gesehen, wenn er Spätdienst hatte, und er hat sich immer nach den Kindern erkundigt.«

    »Mr. Mullen, wenn Sie sagen, Mr. Wade hätte ein Auge auf Ihr Haus geworfen, was meinen Sie damit genau?«
    »Wir haben ihm einen Ersatzschlüssel gegeben. Damit er im Notfall hätte hineingehen können, wenn wir am Wochenende unterwegs waren.«
    »Moment mal – er hat einen Schlüssel zu Ihrem Haus?«
    »Ja, sicher.«
    Fry schüttelte den Kopf, als sie sich an ihre Unterhaltung mit Mullen zurückerinnerte. Für sie war die Frage, wer Lindsay Mullen und die beiden Jungen getötet hatte, nach wie vor offen. Trotz der Beteuerungen der Eltern wäre es ein Leichtes gewesen, John Lowther die Schuld dafür zu geben und es dabei zu belassen. Doch sie hatte ein schlechtes Gewissen, da sie sich in Bezug auf ihn so

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