Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
Vom Netzwerk:
Aufgabe bestand darin, zu entscheiden, ob es erforderlich war, einen forensischen Wissenschaftler hinzuzuziehen. Nachdem es drei Todesopfer gegeben hatte, wäre es natürlich blanker Wahnsinn gewesen, auf einen Experten zu verzichten. Wenn der Schauplatz erst einmal verunreinigt war, konnte man es sich nicht mehr anders überlegen. Bevor sie weiteres Personal einsetzen würde, musste sie sich allerdings an den vorgeschriebenen Ablauf halten.
    Momentan vereinnahmten die Einsatzkräfte der Feuerwehr den Schauplatz. Sie hatten ihr eigenes Hundeteam aus Alfreton mitgebracht, und eine schokoladenbraune Labradorhündin, die blaue Schutzschuhe und ein reflektierendes Geschirr trug, wurde von ihrem Führer durch die Erdgeschossräume im Haus der Mullens gelotst. Ein Feuerwehrmann erzählte Fry, dass die Hündin Fudge hieß, ihre offizielle Bezeichnung jedoch »Brandaufklärungs-Suchwerkzeug« lautete.
    Absurde Bezeichnungen hin oder her – entscheidend war,
dass der Hund den Schauplatz schneller durchsuchen konnte als jedes elektronische Gerät. Er war darauf trainiert worden, brennbare Flüssigkeiten aufzuspüren, mit denen der Brand möglicherweise ausgelöst worden war, und dann dem Hundeführer ein passives Signal zu geben, ohne den Beweis zu vernichten.
    Für den Hund war das Ganze ein Spiel. Wenn er fand, wonach er suchte, gab es eine Belohnung. Vermutlich mehr als Fry bekommen würde. Ihr würde niemand den Kopf tätscheln und einen Hundekeks mit Hühnchengeschmack geben.
    Sie mochte Tiere zwar nicht besonders gerne, musste aber zugeben, dass die Vorstellung des Labradors ein hervorragendes Beispiel für Zielstrebigkeit war, wenn man bedachte, dass der Hund beim Betreten des Hauses vermutlich mit zig anderen Gerüchen bombardiert worden war. Ein Glück für das Tier, dass es sich keine Gedanken darüber machen musste, was Menschen in der Darwin Street 32 angerichtet hatten.
    Frys Handy klingelte. Es war Murfin, dessen Stimme wie üblich etwas gedämpft klang. Wenn er nicht gerade aß, geiferte er beim Gedanken an seine nächste Zwischenmahlzeit.
    »Hallo, Gavin.«
    »Ich habe im Krankenhaus angerufen, wie du es mir aufgetragen hast. Sie sagen, Brian Mullen ist wach. Er kann morgen früh vernommen werden.«
    »Ausgezeichnet.«
    »Ich nehme an, du möchtest das nach der morgendlichen Einsatzbesprechung machen?«
    »Ja, ich möchte ihn mir so früh wie möglich vorknöpfen.«
    »Soll ich mitkommen?«
    »Äh... nein, danke, Gavin. Im Fall Shepherd gibt es sicher eine Menge für dich zu tun.«
    »Okay. Ich kann Krankenhäuser sowieso nicht leiden.«

    Als Fry das Gespräch beendete, sah sie den Feuerwehr-Suchhund in seinen blauen Schuhen über die Trümmer trotten. Er wedelte mit dem Schwanz, als freute er sich, seine Arbeit verrichtet zu haben. War es etwa schon Zeit für einen Hundekeks?
    »Und, wie sieht’s aus? Hat der Hund etwas gefunden?«
    »Ja. Sie hat an zwei Stellen im Wohnzimmer Brandbeschleuniger identifiziert«, sagte der Hundeführer. »Ich habe die Stellen markiert zur weiteren Untersuchung durch den Divisionsleiter der Feuerwehr – oder durch forensische Wissenschaftler, falls Sie noch welche anfordern.«
    »Hervorragende Arbeit. Danke.«
    Fry griff erneut zum Handy. Spuren von Brandbeschleuniger waren ein Beweis für böswillige Absicht. Eine schokoladenbraune Labradorhündin namens Fudge hatte soeben den Einsatz in diesem Ermittlungsverfahren erhöht.

9
     
     
     
     
    B ei den meisten Feldern der Bridge-End-Farm unterhalb des Hügels handelte es sich noch immer um gutes Weideland. Doch das nutzte heutzutage niemandem mehr viel.
    Matt behauptete, er werde bald kein Farmer mehr sein, sondern ein besserer Parkaufseher. Zunächst einmal könne er ohne finanzielle Förderung unmöglich Schafe züchten. In Zukunft werde es kein britisches Lammfleisch mehr geben, und alles, was die Verbraucher kauften, würde aus Neuseeland eingeflogen werden. Es werde genau dasselbe sein wie mit brasilianischem Rindfleisch und dänischem Schweinefleisch, sagte er. Umweltschutz war schön und gut. Die Landschaft erhalten und die Artenvielfalt schützen? Na schön. Aber Matt war es ein Rätsel, weshalb das Land keinen Nutzen darin sah, in der Lage zu sein, sich selbst zu ernähren.
    Ben fuhr mit seinem Wagen auf den Hof vor das Farmhaus und versuchte, sich die Farm leer, verlassen und ohne Tiere vorzustellen. Nicht nur im Frühling ruhig, sondern ganzjährig.
    Bridge End war eine der traditionellen Mischfarmen gewesen, die

Weitere Kostenlose Bücher