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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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denn sonst noch Spielzeug gekauft?«
    »Ihre Großeltern natürlich. Oder mein Schwager John. Er und Lindsay haben sich oft gesehen – John könnte dieses Ding irgendwo besorgt haben, nehme ich an.«
    Fry legte die Fotos in die Akte zurück. Das Spielzeug war nicht so wichtig. Viele Väter wüssten nicht genau, womit ihre Kinder spielten.
    »Stellen wir das noch einen Moment zurück, Sir. Gehen Sie bitte da entlang, ja? Und passen Sie auf, wo Sie hintreten. Steigen Sie nur auf die Trittplatten.«
    Einige Informationen geliefert zu haben schien Mullen Selbstvertrauen zu geben. Zumindest tat er etwas Positives.
    »Was möchten Sie mir jetzt zeigen?«
    »Den Hausflur, Sir. Der Hausflur ist wichtig. Das Feuer ist zwar im Wohnzimmer ausgebrochen, aber das wirkliche Problem war der Rauch, der sich im Flur gesammelt hat und die Treppe hinaufgezogen ist.«
    »Das weiß ich schon. Falls Sie sich erinnern, habe ich versucht, ins Haus zu gelangen. Der Rauch war so dicht, dass ich nichts gesehen und keine Luft bekommen habe.«
    »Ganz richtig. Wenn die Feuerwehrmänner Sie nicht wieder herausgezerrt hätten, wären Sie unter Umständen viel schlimmer verletzt.«

    »Und was möchten Sie von mir wissen?«
    »Mich würde interessieren, wer die Tür zwischen Wohnzimmer und Flur offen gelassen hat. Das hat nämlich dafür gesorgt, dass das Feuer genug Luft bekommen hat, um sich richtig zu entwickeln. Und es hat dafür gesorgt, dass sich der Rauch im ganzen Haus ausbreiten konnte. Wenn das Feuer ein bisschen länger im Wohnzimmer eingeschlossen gewesen wäre, hätte der Rauchmelder vielleicht doch noch angeschlagen, und es hätten ein paar Leben gerettet werden können.«
    Mullen schwieg und starrte auf die Treppe. Hinter ihm tauchte sein psychologischer Betreuer auf und schnitt Fry eine Grimasse, die sie jedoch ignorierte.
    »Waren die Türen im Erdgeschoss nachts normalerweise geschlossen, Mr. Mullen?«
    »Welche Türen?«
    »Zwischen Wohnzimmer und Küche, zum Beispiel?«
    »Ja.«
    »Und was ist mit dieser Tür hier, die zum Hausflur führt?«
    »Eigentlich schon. Aber vielleicht hat Lindsay sie offen gelassen. Das tat sie manchmal, wenn ich unterwegs war. Sie wusste, dass ich sie zumache, wenn ich nach Hause komme und ins Bett gehe. Aber ich bin nicht...«
    »Ich weiß. Es tut mir leid, wenn Ihnen das Kummer bereitet, Sir. Nur noch eine letzte Sache. Ist Ihnen in den Tagen vor dem Brand irgendjemand aufgefallen, der sich in der Nähe des Hauses aufgehalten hat? Hat einer Ihrer Nachbarn erwähnt, dass jemand Fragen über Sie und Ihre Familie gestellt hat?«
    »Nein, nichts in dieser Richtung.«
    Fry nickte dem psychologischen Betreuer zu, der sich daraufhin näherte und Mullen den Arm um die Schulter legte.
    »Ich habe den Rauchmelder einmal im Monat getestet«, brachte Mullen mit einiger Mühe hervor.
    »Indem Sie den Knopf drückten?«
    »Ja.«

    »War Ihnen bewusst, dass man damit nur den Warnton überprüfen kann, aber nicht, ob der Detektor funktioniert?«
    Mullen wurde blasser als je zuvor. »Nein, das wusste ich nicht.«
    Fry musterte ihn ein paar Sekunden lang, hatte aber nicht das Gefühl, auch nur ein wenig besser zu verstehen, was in seinem Kopf vorging.
    »Ich kann Sie nach Darley Dale mitnehmen«, sagte sie. »Da möchten Sie doch hin, habe ich recht?«
    »Ja, zu meinen Schwiegereltern.«
    Nachdem Fry ihn ins Auto verfrachtet hatte, ließ sie ihn eine Weile still dasitzen, während sie durch Edendale fuhren. Viele Leute hätten das Schweigen als unangenehm empfunden und versucht, eine Unterhaltung anzufangen. Nicht aber Brian Mullen. Sie ließ ihn schmoren, bis sie die Stadt hinter sich gelassen hatten und in Richtung A6 fuhren.
    »Erzählen Sie mir von den Auseinandersetzungen, die Sie mit Ihrer Frau hatten«, sagte sie.
    »Welche Auseinandersetzungen?«, erwiderte Mullen.
    »Ihren Nachbarn zufolge gab es in den letzten Wochen mehrmals Streit zwischen Ihnen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Wir hatten einen Streit wegen des neuen Teppichs, das ist alles. Ich war der Meinung, dass er nicht gerade praktisch ist, wenn man drei Kinder im Haus hat. Außerdem hat es mir nicht gepasst, dass Henry ständig Sachen für uns gekauft hat. Ich habe Lindsay gesagt, dass ich auch ohne seine Hilfe für meine Familie sorgen kann.«
    »Ja?«
    »Aber am Schluss hat sie doch ihren Willen durchgesetzt. Sie konnte nie ›nein‹ sagen, wenn ihr Vater ihr etwas schenken wollte. Also war das eigentlich gar kein richtiger Streit.« Mullen

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