Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
Vom Netzwerk:
quietschenden Reifen vor dem Haus. Er hatte keine Zeit mehr.
    Tabitha spürte, wie sich eine Hand um ihr Handgelenk schloss. Eine zweite legte sich über ihren Mund, sodass sie keinen Mucks mehr von sich geben konnte. Sie wurde hochgehoben. Der Dezembermann schleppte sie immer tiefer in den Wald hinein.
    Sie versuchte, sich zu befreien, aber es gelang ihr nicht. Er war wesentlich stärker als sie. Jetzt schlitzt er mich gleich auf, dachte sie, wie ein Schwein im Schlachthof.

39
    Kurz nach 03.15 Uhr erreichte Maggie die Perry Road 190. Sie stellte sich direkt hinter den Wagen von Chief Frank Boucher. Außerdem waren noch ein zweiter Streifenwagen und ein Notarztwagen vor Ort, deren blinkende Lichter die nächtliche Umgebung in unheimliches Licht tauchten. Ein örtlicher Streifenbeamter spannte gerade gelbes Absperrband rund um das Grundstück.
    Frank Boucher beugte sich zu Maggies Fenster hinab. » Zwei Tote. Sieht so aus, als hätte Pike erst Donelda erschossen und anschließend sich selbst. Die Waffe hat er immer noch in der Hand. Eine leere Whiskeyflasche auf dem Fußboden, eine halb volle auf dem Schoß und ein Abschiedsbrief auf dem Tisch daneben. «
    » Haben Sie ihn gelesen? «
    » Ja. Sieht so aus, als hätte ihn das schlechte Gewissen letztendlich doch noch gepackt. «
    » Und das Kind? « , wollte sie wissen.
    » Von Tabbie fehlt jede Spur. «
    » Haben Sie nach ihr gesucht? «
    » Ja, aber nichts gefunden. Ich habe nach ihr gerufen, aber keine Antwort bekommen. Sie könnte sich immer noch irgendwo im Haus versteckt halten. Ich will es erst gründlich durchsuchen, wenn die Kriminaltechniker mit ihrer Arbeit fertig sind. Für Mordfälle ist die State Police zuständig, und ich will auf gar keinen Fall riskieren, dass dieser gottverdammte Emmett Ganzer behauptet, ich hätte ihm den Tatort versaut. Außerdem schätze ich, dass Tabitha von allem, was hier passiert ist, so fürchterlich durcheinander war, dass sie einfach weggelaufen ist. «
    » Besorgen Sie mir ein Paar Handschuhe, Frank, und eine große Taschenlampe. Ich gehe rein. «
    Boucher schien etwas sagen zu wollen.
    » Keine Widerrede! « Maggies Stimme war leise, aber bestimmt. » Tun Sie einfach, was ich Ihnen sage. Wenn auch nur die geringste Möglichkeit besteht, dass das Mädchen noch dort drinnen ist – womöglich verletzt, womöglich sogar lebensgefährlich –, dann müssen wir sie finden. «
    Boucher lief zu seinem Wagen. Maggie wartete an der Haustür auf ihn. Sie hatte sich ein Telefon-Headset aufgesetzt. Sagte zu Boucher, dass sie mit ihm Kontakt halten wollte, während sie das Haus durchsuchte. Nur zur Sicherheit. Dann trat sie ein und zog die Haustür hinter sich zu.
    » Tabitha « , rief sie. » Bist du da? « Pause. » Hier ist Detective Margaret Savage. « Pause. » Du hast mich vorhin angerufen. « Pause. » Bitte sag was, wenn du da bist. «
    Aber sie erntete nichts als Stille.
    Sie ließ den Strahl der Taschenlampe durch das Wohnzimmer wandern. Es sah genau so aus, wie Boucher es beschrieben hatte. Ganz offensichtlich Mord mit anschließendem Selbstmord. Sie würde später noch einen Blick auf die Leichen werfen. Die Suche nach Tabitha war jetzt vordringlicher.
    Sie machte einen kleinen Garderobenschrank neben der Haustür auf. Mäntel und Hüte und Stiefel und dazu noch ein paar von Doneldas Gemälden. Keine Kinderleiche. Kein Blut.
    Sie ging in die Küche und legte die Stirn in Falten. Der schwarz-braune Rottweiler lag apathisch auf dem Küchenboden. Er blickte zwar zu Maggie hinauf, machte aber keine Anstalten aufzustehen. Ganz anders als die Electra, die sie am Samstag kennengelernt hatte.
    » Frank « , sagte sie ins Mikrofon.
    » Was denn? «
    » Ist der Notarztwagen noch da? «
    » Na klar. «
    » Sie sollen dem Hund, der in der Küche liegt, einen Maulkorb anlegen und ihn an die Leine nehmen. Ich brauche eine Blutprobe von ihm. Nein, zwei Blutproben. «
    » Weshalb? «
    » Das erkläre ich Ihnen später. Aber es ist wichtig. Tun Sie’s einfach. «
    Boucher brummte. Maggie zog ihre Dienstwaffe und verließ die Küche. Das Badezimmer im Erdgeschoss war leer. Genau wie der Schrank unter der Treppe.
    Ansonsten gab es im Erdgeschoss lediglich ein weiteres Zimmer. Es war klein, nur zweieinhalb mal drei Meter groß, und hatte Donelda als Atelier gedient. Es war leer, abgesehen von einer Staffelei sowie ein paar Pinseln und Farbtuben. Und noch mehr Leuchtturmgemälden. Auch hier war Tabitha nicht. Genauso wenig wie der

Weitere Kostenlose Bücher