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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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alles in der Welt habe ich eigentlich meine Zeit verplempert, bevor Sie in mein Leben geplatzt sind? «

42
    Montag, 24. August 2009, 06.28 Uhr
    Machias, Maine
    Maggie holte den Schlüssel unter dem Geranientopf hervor und schloss die Haustür auf. Anschließend verriegelte sie sie doppelt. Dann sah sie nach, ob die Fenster im Erdgeschoss und die Küchentür verschlossen waren, und ging hinauf. An ihrer Zimmertür klebte ein zusammengefalteter Zettel. Sie riss ihn ab und las die Nachricht, die ihr Vater ihr in seiner vertrauten Handschrift hinterlassen hatte.
    Maggie, ich wollte dich nicht wecken. Anya und ich mussten schon früh nach Bangor fahren. Ich bekomme die nächste Chemo. Wahrscheinlich bleiben wir über Nacht dort, aber ich melde mich im Lauf des Tages noch mal. Wir wollen auch Emily besuchen. Wenn sie schon nach Hause kommen kann, dann bringen wir sie mit.
    In erster Linie jedoch möchte ich mich für mein Verhalten gestern Abend entschuldigen. Ich habe kaum geschlafen, weil ich so ein schlechtes Gewissen hatte. Die Vorstellung, dass mein eigener Sohn etwas mit dem Mord an diesem Mädchen zu tun haben könnte, macht mich fast wahnsinnig, und dazu kommt wahrscheinlich noch die Wut, die seit dem Tod deiner Mutter in mir kocht.
    Was die Indizien angeht, die man in Harlans Wohnwagen gefunden hat – darüber sprechen wir, wenn ich wieder da bin.
    Ich liebe dich. Und irgendwo tief im Inneren ist hoffentlich auch noch ein bisschen Liebe für Harlan übrig. Ich muss nur herausfinden, wo ich sie vergraben habe.
    Er hatte den Zettel nicht unterschrieben. Maggie machte die Zimmertür auf, hängte ihre Jacke und das Holster über die Stuhllehne, streifte die Schuhe ab und legte sich aufs Bett. Doch nur wenige Sekunden später stand sie wieder auf, holte die Glock aus dem Holster und legte sie neben sich auf die Matratze. Dann machte sie die Augen zu.
    Die Dinge spitzten sich zu. Wahrscheinlich war es das Beste, wenn sie versuchte, ein bisschen zu schlafen, bevor Detective Emmett J. Ganzer auftauchte und sie wegen ihrer Anschuldigungen zur Rede stellte. Aber sie konnte nicht schlafen. Das Bild des pummeligen Mädchens, das sie vom oberen Ende der Treppe aus anstarrte, ließ sich einfach nicht vertreiben. Sie musste unaufhörlich an den Satz denken – wie ein Schwein im Schlachthof. Er musste Tabitha furchtbar getroffen haben.
    Sie zog die Zeichnung aus der Hosentasche und betrachtete sie aufmerksam. Dabei fiel ihr etwas auf, was sie vorher vollkommen übersehen hatte. Weil sie viel zu beschäftigt mit ihrem schlechten Gewissen wegen der Schweine und Schlachthöfe gewesen war, um das Naheliegende zu erkennen. Konnte es ein Versehen sein? Zufall? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Sie wusste es nicht. Letztendlich war es ja nur eine Kinderzeichnung.
    Sie faltete das Blatt zusammen und steckte es wieder ein. Traurigkeit stieg in ihr auf. Und noch während sie in den Schlaf sank, fragte sie sich, wann es eigentlich wieder aufwärtsgehen würde. Ob überhaupt.
    Um 08.30 Uhr wurde sie von einem Anruf aus dem Labor in Augusta geweckt. » Hey, Maggie, hier ist Joe Pines. «
    » Was gibt’s, Joe? «
    » Die vorläufigen Resultate der Speichelproben, die Sie mir geschickt haben. Terri hat gesagt, ich sollte mich so schnell wie möglich darum kümmern. «
    » Und? Wie lautet Ihr Urteil? «
    » Sie passen beide nicht zur DNA des Fötus. «
    » Sicher? «
    » Ganz sicher. Wo immer Sie die Proben herhaben – mit Sicherheit nicht vom Kindsvater. «
    Das war nicht notwendigerweise eine Entlastung für Harlan. Genauso wenig wie für Sam. Es war lediglich der Beweis dafür, dass ein bis jetzt Unbekannter ebenfalls mit Tiff Stoddard Sex gehabt hatte. Jetzt musste Maggie sich nur noch eine Probe von Ganzers DNA besorgen. Wenn er tatsächlich Riordan war, dann würde eine Übereinstimmung der DNA die Ermittlungen ein großes Stück weiterbringen.
    » Joe, würden Sie mir einen Gefallen tun und diese Testergebnisse noch eine Weile für sich behalten? Nur ein paar Tage. Sagen Sie nicht einmal Terri etwas davon. «
    » Oje, Maggie, ich weiß nicht … «
    » Joe, bitte vertrauen Sie mir! Es könnte von Ihrer Verschwiegenheit abhängen, ob wir den Typen erwischen oder nicht. «
    » Also gut « , erwiderte er zögerlich. » Ich schätze, ich kann die Ergebnisse für eine Weile zurückhalten. Aber nicht länger als einen Tag oder so. «
    » Danke, Joe. Und dann hätte ich noch eine Frage … «
    » Schießen Sie los. «
    » Wie lange nach

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