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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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sich jedoch nicht selbst vor. » Wenn Sie eine Kollegin von Sean sind, dann müssten Sie doch eigentlich wissen, dass er in Machias ist. Er hat dort zu tun. Er wollte ein paar Tage dort bleiben. « Kurze Pause. » Stand doch alles in der Zeitung. « Die Blondine schien nicht die Absicht zu haben, vor Maggie das Haus zu verlassen. » Aber ich richte ihm aus, dass Sie da waren. Savage, stimmt’s? Margaret Savage? «
    Der Flauschball bellte und zerrte immer stärker an der Leine.
    » Ach, machen Sie sich keine Umstände « , erwiderte Maggie. » Es ist nicht so wichtig. Ich erwische ihn bei Gelegenheit schon noch. «
    » Tut mir leid. « Alice lächelte. » Ich muss los. « Der Hund zog sein Frauchen zur Treppe. Maggie zog den Spanner hinter ihrem Rücken aus dem Schloss, ließ ihn in den Beutel gleiten und ging ebenfalls die Treppe hinunter. Gemeinsam mit der Blondine und dem Flauschball verließ sie das Haus.
    Kaum auf dem Bürgersteig, steuerte der Hund den nächsten Baum an und hob das Bein. Maggie wartete, bis er fertig war, und sagte: » Also dann, gute Nacht. «
    » Gute Nacht. « Alice und der Hund marschierten die Straße entlang. Maggie nahm ihr Handy aus der Brusttasche und tat so, als würde sie telefonieren.
    » Na, wie geht’s dir? « , flötete sie, während Spaulding und der Hund sich langsam entfernten. Endlich waren sie außer Hörweite. Maggie senkte die Stimme. » Eine Nachbarin « , sagte sie zu McCabe. » Hätte mich beinahe erwischt. «
    Sie blieb so lange mit dem Telefon am Ohr stehen, bis Spaulding um die nächste Ecke gebogen war. Anschließend teilte sie McCabe mit, dass sie es noch einmal versuchen würde. Er nuschelte etwas Unverständliches zurück. » Keine Widerrede « , fügte sie hinzu.
    Schon nach wenigen Minuten war sie in Carrolls Wohnung. » Ich bin drin « , sagte sie leise.
    Sie schloss die Tür hinter sich. Holte eine kleine Stiftlampe aus ihrem Stoffbeutel und sah sich um. Die Wohnung war so gut wie leer. Ein relativ großes Schlafzimmer mit einem Einzelbett. Möbel und Wandschmuck entsprachen in etwa dem Hotelstandard des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts. Solide, aber ohne jede persönliche Note. Sauber und aufgeräumt. Keine Bücher. Keine Post auf dem Schreibtisch in der Ecke. Keine Fotos, weder von Carroll noch von seiner toten Frau noch von sonst irgendjemandem. Über den Bewohner dieses Apartments ließ sich so gut wie gar nichts sagen, abgesehen vielleicht davon, dass er – so war zumindest Maggies Eindruck – extrem auf Sauberkeit achtete. Aber natürlich war es denkbar, dass Carrolls Möbel wie auch all seine anderen persönlichen Gegenstände verbrannt waren. Oder aber er war ein Mensch, der, wenn er nicht im Blickpunkt der Öffentlichkeit stand, das Bedürfnis nach Anonymität hatte. Vielleicht war dies ja auch gar nicht Sean Carrolls Wohnung, sondern die von Conor Riordan. Wie hatte Harlan es formuliert? Der Mann, der niemals war.
    Sie streifte ein Paar Latexhandschuhe über und griff nach dem schnurlosen Telefon auf dem Schreibtisch. Dann wählte sie die Nummer von FairPoint Voice Messaging, der Anruf-Service-Zentrale, deren Nummer deutlich sichtbar auf dem Telefon klebte. Ein entgangener Anruf, empfangen heute um 20.35 Uhr. Nummer des Anrufers: 207-555-9755. Keine Nachricht. Maggie notierte sich die Nummer auf einer ihrer Visitenkarten und steuerte das Badezimmer an. Sie wollte Joe Pines möglichst viel Material liefern, und das Badezimmer war für solche Zwecke besonders gut geeignet.
    In einem Glas auf dem Waschbeckenrand steckte eine einzelne Zahnbürste. Verführerisch, aber viel zu offensichtlich. Carroll hätte es sofort gemerkt, wenn seine Zahnbürste nicht mehr da gewesen wäre. Die Toilette machte einen sauberen Eindruck. Keine Haare, keine sichtbaren Flecken. In der Ecke stand ein Mülleimer aus Metall. Sie trat auf das Pedal und leuchtete in den zu einem Drittel gefüllten Plastikbeutel, der darin lag. Sie kniete sich hin und durchsuchte ihn mit der behandschuhten Hand. Ein gebrauchtes Kondom wäre ideal gewesen, aber so etwas gab es nicht. Stattdessen fand sie ein paar lange Stücke Zahnseide. Nicht ganz so gut wie ein Wangenabstrich, aber ausreichend. Sie steckte die Zahnseide in eine kleine, verschließbare Plastiktüte und legte sie in ihren Stoffbeutel. Dann entdeckte sie einen Wegwerfrasierer – einen dieser gelben Dinger von Bic, die sie manchmal selbst benutzte. Falls Carroll ihn verwendet hatte, dann mussten jede Menge Haare und

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