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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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nachdenken. Es ist sehr, sehr wichtig. Hast du vielleicht irgendwann einmal laut über das Päckchen gesprochen, als niemand in der Nähe war? Als du gedacht hast, dass dich keiner hören kann? Irgendwann? Denk gründlich nach, bevor du mir antwortest. «
    Tabitha überlegte, und plötzlich kniff sie die Augen zusammen und verzog das Gesicht. » Ach du Scheiße. «
    » Ach du Scheiße, was? «
    Sie sah ihm direkt in die Augen. » Ich habe mal was laut gesagt. Aber nur ein einziges Mal. Und da hat mich bestimmt niemand gehört. «
    » Wann? «
    » Ich hab auf Tiffs Handy angerufen. «
    » Vor ihrem Tod? «
    » Nein. Danach. «
    Harlan runzelte die Stirn. » Wieso denn das? «
    » Das hab ich öfter gemacht. Ich wollte ihre Stimme auf der Mailbox-Ansage hören: ›Hallo, hier spricht Tiff. Ihr wisst ja Bescheid. Hinterlasst eure Nummer, und ich rufe zurück.‹ Und einmal habe ich ihr auf die Mailbox gesprochen. «
    » Und dabei hast du das Päckchen erwähnt? «
    Tabitha nickte.
    » Okay. Was hast du gesagt? Versuch, dich so genau wie nur möglich an jedes Wort zu erinnern. «
    » Zuerst habe ich gesagt: Hallo, Tiff. Dann habe ich gesagt, dass es mir schrecklich, schrecklich leidtut, dass sie nicht auf Nimmerwiedersehen abhauen konnte, wie sie es sich gewünscht hatte. Und dann habe ich sie gefragt, was ich mit dem Päckchen tun soll. «
    » Hast du es genau so gesagt? ›Was soll ich mit dem Päckchen tun?‹ «
    » Ja, genau so. «
    » Hast du sonst noch irgendetwas gesagt? «
    » Nein. «
    » Und du hast ihr nur diese eine Nachricht hinterlassen? «
    » Ja. Wieso? War das schlimm? «
    » Nein. Nein, keine Sorge. «
    Harlan lächelte. Sie hatte nicht nur nichts Schlimmes getan, sie hatte ihm überdies glasklar zu verstehen gegeben, was als Nächstes zu tun sein würde. Und zwar jetzt sofort. Harlan durchwühlte seinen Rucksack, bis er ganz unten das Prepaid-Handy zu fassen bekam.

54
    Dienstag, 25. August 2009, 03.14 Uhr
    Gouldsboro, Maine
    Beethoven riss Maggie aus dem Schlaf. Ihr erster Gedanke war, dass ihr diese nächtlichen Telefonanrufe allmählich auf die Nerven gingen. Ihr zweiter Gedanke war, dass es Carroll sein musste, der wissen wollte, was sie in seiner Wohnung zu suchen gehabt hatte. Sie befreite sich aus McCabes Armen und schlüpfte aus dem Bett. Das Handy steckte in ihrer Jeanstasche. Sie bekam es nur wenige Sekunden, bevor die Mailbox ansprang, zu fassen. Unbekannte Nummer. Sie setzte sich, nackt, wie sie war, auf die Couch und drückte die grüne Taste.
    » Wer ist da? «
    » Hallo, Magpie. «
    Maggie richtete sich kerzengerade auf. » Harlan? Wo steckst du? «
    » Als ihr Tiff gefunden habt, hatte sie da ihr Handy dabei? «
    » Was? «
    » Hatte Tiff ihr Handy dabei, als ihr ihre Leiche gefunden habt? «
    » Nein « , erwiderte sie nach einer kurzen Pause. » Wir haben es überall gesucht, aber es war nicht aufzufinden. Weder bei der Leiche noch in ihrer Wohnung. Wieso? «
    » Ach, nur so. Keine Sorge. Ich melde mich wieder. «
    » Harlan, wo steckst du? «
    Doch da war nur noch Stille.
    » Gottverdammt noch mal, Harlan, du Blödmann, wage es nicht, einfach aufzulegen! «
    Zu spät. Er war schon weg.
    » Verdammt! «
    » Was ist denn los? « McCabe saß aufrecht im Bett und knipste das Licht an.
    Sie ignorierte seine Frage, starrte wütend das Handy an, suchte im Menü nach dem letzten Anruf, bekam wieder nur die Meldung Unbekannte Nummer und musste ihre gesamte Willenskraft aufbieten, um das Ding nicht quer durchs Zimmer gegen die Wand zu schmettern. » Gottverdammter, beschissener, dämlicher Blödmann! «
    Keine Sorge. Ich melde mich wieder. Was zum Teufel sollte das denn heißen? Wann würde er sich wieder melden? Und weswegen? Und was sollte eigentlich diese Frage nach Tiff Stoddards Handy, verdammt? Sie holte tief Luft. Eigentlich wäre sie jetzt am liebsten ins Bett zurückgekrochen, um sich an McCabe zu schmiegen. Vielleicht hatte er ja auch Lust auf eine zweite Runde. Aber die Polizistin in ihr war stärker. Sie suchte ihre Klamotten zusammen, zog sich an und begann, auf und ab zu wandern.
    » Was ist denn los? « , wiederholte McCabe. Ihre Nervosität war mittlerweile auf ihn übergesprungen. » Was wollte Harlan von dir? «
    Sie blieb stehen und erzählte ihm, wonach ihr Bruder gefragt hatte.

55
    Dienstag, 25. August, 2009, 03.19 Uhr
    Moose Island, Maine
    Harlan schaltete das Prepaid-Handy aus und warf es in seinen Rucksack zurück. Anschließend legte er den Rucksack auf den Boden, um

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