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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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Registrierte den Schnitt in der Nase, die aufgeschlitzte Lippe. Die Stichwunden in ihren Brüsten. Den nicht besonders tiefen, senkrecht verlaufenden Schnitt über ihren Bauch. Das grässliche Gemetzel, das die Messerklinge zwischen den Beinen der Frau angerichtet hatte. Lippen, Brüste, Vagina. Das Werk eines Sadisten. Hatte Emily ihn an der Tat hindern wollen, hatte sie ihm die Lust und den Spaß geraubt? Hatte er sich gezwungen gesehen, dem Ganzen ein schnelles Ende zu setzen, indem er seinem Opfer die Halsschlagader durchtrennte? Eine Art Coitus interruptus? Maggie war sich sicher, dass Emilys unerwartetes Erscheinen ihn gestört hatte und seine Wut, sein Verlangen zu quälen und jemandem Schmerz zuzufügen, dadurch noch stärker geworden waren.
    » Sie war vermutlich nicht sein erstes Opfer. «
    Maggie drehte sich zu Carroll um. Sie hatte gar nicht gehört, dass er näher getreten war.
    » Tatsächlich? Haben Sie noch andere entdeckt? « , erwiderte sie und richtete sich auf. » Genau so zugerichtet? «
    » Nur eine. Eine gewisse Laura Blakemore. Sie wurde in der dritten Februarwoche gefunden. «
    » Wer war sie? «
    » Hat als Kellnerin gearbeitet. Und als Drogendealerin. Dreiundzwanzig Jahre alt. Attraktiv. Zumindest war sie das, ehe er ihren Körper zerstückelt und auf vier Schwerlast-Müllsäcke verteilt hat. Das sind diese Dinger, die auf Baustellen verwendet werden. Anschließend hat er alle vier Säcke in einen Müllcontainer hinter einem Wal-Mart in Brewer geworfen. Reiner Zufall, dass sie nicht als Füllmaterial in irgendeiner Baugrube gelandet ist. «
    » Wer hat sie gefunden? «
    » Ein Obdachloser, der in dem Container nach Essen suchte. Er riss einen der Säcke auf und starrte direkt auf Laura Blakemores abgetrennten Schädel, fein säuberlich verpackt in Frischhaltefolie. Der arme Kerl hätte um ein Haar einen Herzinfarkt erlitten. Immerhin hatte er noch so viel Verstand, um einen Streifenwagen anzuhalten. Dann haben wir die Sache übernommen. «
    » Ihr Fall? «
    » Ja. Das ist einer der Vorteile meines Dienstgrades. Ich kann mir die Arbeit aussuchen. «
    » Aber den Killer haben Sie nie gefunden? «
    » Nein. Der Fall ist immer noch ungeklärt. «
    » Haben Sie der Obduktion beigewohnt? «
    » Ja, soweit man das sagen kann. Das Ganze hatte eher was von einem Puzzle als von einer Obduktion. «
    » Hatte sie auch solche Schnittwunden? «
    Carroll schüttelte den Kopf. » Blakemore war in insgesamt zwanzig Stücke zerteilt worden. Da waren überall Schnittwunden. «
    » Gibt es sonst noch eine Verbindung zu dieser Tat hier? «
    » Ja. Das Oxycontin. Blakemore hatte kanadische Achtziger im gesamten Penobscot County vertickt, in der Regel an kleinere Dealer. Die Drogenfahndung hatte sie schon eine Weile im Visier und versuchte, über sie an die Quelle heranzukommen. Leider hat irgendjemand davon erfahren, dass sie reden wollte. Darum ist sie in diesem Container gelandet, noch bevor sie irgendetwas von Bedeutung ausplaudern konnte. Ich frage mich gerade, ob Tiffany Stoddard vielleicht Blakemores Quelle war. Oder – zugegebenermaßen weniger wahrscheinlich – Frau Dr. Kaplan. «
    » Emily war es garantiert nicht. «
    Carroll seufzte. » Sehen Sie, das sind genau die Aussagen, die mich zweifeln lassen, ob es wirklich richtig ist, Sie mit ins Boot zu nehmen. Es gibt durchaus Ärzte, die gegen das Gesetz verstoßen. Schnelles Geld kann manchmal sehr verführerisch sein. «
    Maggie beschloss, den Mund zu halten.
    » Jedenfalls wissen wir, woher die kanadischen Tabletten stammen. Sagt Ihnen Saint John etwas? «
    » Ich nehme an, Sie sprechen von der Stadt und nicht vom Apostel Johannes. «
    » Sehr richtig. Die Stadt Saint John im kanadischen New Brunswick. Bis zu diesem Winter gab es in Maine keinerlei organisierten Handel mit Ox. Ein paar gefälschte Rezepte für dreißig Tabletten oder so. Ein paar Leute, die mit überzähligen Pillen ein paar Dollar gemacht haben. Nur ganz selten hat jemand ein paar hundert Tabletten aus einem anderen Bundesstaat eingeschleppt. Bis dahin stammte der Großteil des in Maine verkauften Oxycontins aus der US -Produktion von Purdue Pharmaceuticals. «
    » Und dann? «
    » Im Januar hat sich das schlagartig geändert. Da wurden aus einem großen Medikamenten-Vertriebszentrum in Saint John vierzigtausend Tabletten mit einem Wiederverkaufswert von annähernd fünf Millionen Dollar gestohlen. Und schon wenige Wochen später tauchten überall in Maine Tabletten mit dem CDN

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