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Todesnacht: Thriller (German Edition)

Todesnacht: Thriller (German Edition)

Titel: Todesnacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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Verstanden. Ich kümmere mich darum « , sagte Carroll, noch ehe Maggie ihren Satz zu Ende bringen konnte.
    » Gut. Prima. Also dann, was kann ich tun? «
    » Als Erstes fahren Sie nach Eastport und verständigen Stoddards Angehörige. Versuchen Sie, so viel wie möglich über sie herauszukriegen. Unter anderem, was sie im Januar getrieben hat. Besonders zwischen dem Sechsten und Achten. «

10
    Maggie schlenderte zu ihrem Vater hinüber, der an seinem Subaru lehnte, Kaffee aus einer Thermoskanne trank und schon wieder an einer Camel zog. Polly Vier schlief zu seinen Füßen.
    » Ist das Kaffee? «
    » Ja.
    » Kann ich auch einen Schluck haben? «
    » Na klar, so viel du willst. «
    Der Kaffee war heiß, stark und schwarz, genau wie Maggie ihn mochte. Hoffentlich zeigte das Koffein die erhoffte Wirkung. Sie hatte seit mehr als vierundzwanzig Stunden so gut wie nicht geschlafen, und es waren harte vierundzwanzig Stunden gewesen.
    » Wie man hört, hast du dich unter Sean Carrolls Kommando gestellt? «
    » Vorerst. Was weißt du über ihn? «
    » Nicht viel. Außer dass er ein schlaues Bürschchen sein soll. Und ehrgeizig. Tom Mayhew ist anscheinend der Meinung, dass er übers Wasser gehen kann. Er lässt ihm freie Hand bei der Auswahl seiner Fälle. Was bedeutet, dass er nur dann ins Washington County kommt, wenn so was wie das hier passiert. «
    Sie nahm noch einen Schluck vom Kaffee ihres Vaters. » Kennst du jemanden in Eastport? «
    » Na klar. Was brauchst du? «
    » Ich fahre rauf, um Stoddards Angehörige zu verständigen. Es kann nicht schaden, wenn ich vorab ein paar Hintergrundinformationen hätte, bevor ich dort auftauche. «
    » Dann solltest du mit Frank Boucher sprechen. Er leitet das Eastport Police Department. Frank und ich, wir kennen uns seit einer Ewigkeit. Ich sage ihm, dass du kommst. «
    Der graue Impala im Rückspiegel wäre selbst dann nicht zu übersehen gewesen, wenn die Route 1 voller Wochenendausflügler gewesen wäre. Aber an einem Samstagmorgen um diese Zeit war sie so gut wie unbefahren. Maggies Verfolger – wer immer es sein mochte – unternahm nicht einmal den Versuch, sich unauffällig zu geben. Er hätte sie mehrfach überholen können, tat es aber nicht. Wenn sie beschleunigte, wurde er ebenfalls schneller. Wenn sie vom Gas ging, tat er es ihr nach. Nach einer Weile war sie dieses Spielchen leid. Sie öffnete den Verschluss ihres Schulterholsters, legte ihre Glock auf den Beifahrersitz, schaltete den Blinker ein, um den Verfolger rechtzeitig vorzuwarnen, und bog nach links auf die schmale Dinsmore Lane ab.
    Nach hundert Metern rollte sie auf dem grasbewachsenen Randstreifen langsam aus. Der Impala hielt ein Stück weit hinter ihr. Dem Kennzeichen nach gehörte er zum Fuhrpark der State Police.
    Sie ließ das Fenster herunter und wartete. Die Fahrertür des Impala ging auf, und Emmett Ganzer stieg aus. Er legte die knapp zwanzig Meter bis zu ihrem Auto zu Fuß zurück.
    Sie schob die Pistole wieder ins Holster.
    Ganzer kam auf die Beifahrerseite und schob sich auf den Sitz. Er war eine massige Erscheinung: mindestens eins sechsundachtzig groß. Breite Schultern. Muskulös. Der Hals dick wie der eines Footballprofis. Sein Haar war militärisch kurz geschoren und an den Seiten rasiert, während die Stoppeln auf dem Schädel senkrecht nach oben standen. Seine hellen, kleinen Augen zuckten unablässig hin und her. Musterten das Auto. Musterten Maggie.
    » Warum verfolgst du mich, Emmett? «
    » Weil ich dieses Gespräch nicht vor den anderen führen wollte. Es geht nur dich und mich etwas an. «
    » Also gut. Was willst du? «
    » Dir ist hoffentlich klar, Savage, dass dieser Fall ein Riesending ist. Fünf Millionen Dollar. Überregionale Medien. Das ist so ein Fall, der Karrieren beschleunigt. Oder beendet. Meine. Deine. Carrolls. Wenn ich das hier aufklären kann, dann werde ich Sergeant, sobald Carroll Mayhew ablöst. Hundertprozentig. Das einzige Problem dabei ist, dass du mich gerade aufs Abstellgleis manövriert hast. Es ist nämlich nicht so einfach, der große Held zu sein, wenn man nur die zweite Geige neben einer gut aussehenden Tussi spielt. Die Medien stehen auf gut aussehende Tussis. Und Carroll ebenfalls. «
    Sie spürte, wie Ganzer sie von oben bis unten begutachtete, sie mit seinen Blicken auszog.
    » Ich will dich ganz bestimmt nicht aufs Abstellgleis manövrieren, Emmett. «
    » Weißt du, Savage, wir haben hier oben in der Provinz nicht so viele Fälle wie diesen.

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