Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todespakt

Todespakt

Titel: Todespakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
Vom Netzwerk:
nachdenkliche Sekunden. »Das ist ja lächerlich«, meinte er schließlich. »Diese verdammte Zahl kann für alles Mögliche stehen.«
    »Das werden wir gleich herausfinden«, sagte Chris.
    Sie verließen die verkehrsreiche Hauptstraße des Ortes und durchfuhren einen schmalen Weg, der zu einem kleinen Wohngebiet führte. Vor dem dreistöckigen Mietshaus, am Ende des Weges, erblickten sie einen großgewachsenen Mann in einem Arbeitsoverall, der aus seinem Auto stieg.
    »Das ist er«, sagte Klose. »Das ist Jacobi!« Er deutete durch die Frontscheibe auf den Mann, der verwundert beobachtete, wie Chris den Dienstwagen quer zur Fahrbahn parkte, um ihm die Durchfahrt zu versperren.
    »Sie warten hier!«, befahl Chris in scharfem Ton und stieg zeitgleich mit Rokko aus dem Auto aus. »Herr Jacobi?«
    Der Mann sah ihn misstrauisch an und nickte nur.
    »Mein Name ist Chris Bertram, das ist mein Kollege Roland Koch.« Er deutete auf Rokko, der sich näher an Jacobi befand. »Wir sind von der Kriminalpolizei Koblenz und hätten einige Fragen an Sie.«
    Der Mann stand vor der offenen Fahrertür seines Opels und zeigte noch immer keine Regung. Sein Blick sprang zwischen den beiden Ermittlern hin und her, bis er schließlich auf Klose haften blieb, der das Ganze ein wenig beschämt durch das Fenster der Beifahrertür beobachtete.
    Plötzlich befreite sich Jacobi aus seiner Starre und stieg blitzartig zurück in sein Auto. Noch ehe Rokko die Hand an seiner Dienstwaffe hatte, startete Jacobi den Motor und raste auf ihn zu.
     
    Chris beobachtete aus den Augenwinkeln heraus, wie Rokko zur Seite sprang. Bevor er selbst reagieren konnte, bohrte sich die Front des Opels seitlich in das Heck des Dienstwagens, dessen hintere Scheibe zerplatzte und ihre Scherben über die Straße verteilte. Die Wucht des Aufpralls stieß das Fahrzeug beiseite, und Chris wurde seitlich weggeschleudert. Ein stechender Schmerz schoss durch seine Hüfte, als er auf dem Steißbein aufschlug. Noch ehe er die Situation begreifen konnte, setzte Jacobi zurück und rammte erneut den Wagen. Chris gelang es gerade noch, sich auf den Gehsteig zu rollen, bevor der linke Hinterreifen des Dienstfahrzeugs ihn zwischen dem Rinnstein zerquetscht hätte. Kloses Schreie drangen aus dem Innenraum und wurden sogleich von dem aufheulenden Motor des Opels übertönt, der unbeirrt durch die entstandene Lücke in Richtung Hauptstraße beschleunigte. Geistesgegenwärtig zog Chris im Liegen seine Pistole aus dem Holster und gab zwei Schüsse ab. Einer davon traf sein Ziel und pulverisierte Jacobis rechten Hinterreifen. Der Opel sackte ab und brach augenblicklich nach links aus, wo er nach wenigen Metern gegen einen Altglascontainer prallte. Ein ohrenbetäubendes Scheppern erklang, dem eine lähmende Stille folgte, die durch das zischende Geräusch von austretender Kühlflüssigkeit durchbrochen wurde.
     
    Chris rappelte sich auf, die Waffe weiterhin auf Jacobis Fahrzeug gerichtet. Seine Hüfte schmerzte an der Stelle, an der ihn das Heck des Dienstautos erwischt hatte. Doch er schien zum Glück nicht ernsthaft verletzt zu sein.
    »Rokko!«, rief er, ohne das Wrack des Opels aus den Augen zu lassen. »Bist du verletzt?«
    »Nein«, stöhnte Rokko. »Alles okay!« Auch er sprang auf die Beine und richtete seine Waffe auf Jacobis Auto.
    Chris warf einen raschen Blick auf Klose, der ebenfalls unverletzt schien und damit beschäftigt war, die deformierte Beifahrertür von innen aufzutreten. »Bleiben Sie in Deckung!«, rief Chris ihm zu. Dann näherte er sich vorsichtig dem Opel, der dichte Nebelschwaden aus der eingedrückten Kühlerhaube ausstieß. Als Chris die halbe Strecke zurückgelegt hatte, öffnete sich die Fahrertür. Angespannt blieb Chris stehen und hielt die Waffe im Anschlag. »Steigen Sie mit erhobenen Händen aus, Jacobi!«, schrie Chris. »Und machen Sie keine hektischen Bewegungen, sonst sind wir gezwungen, auf Sie zu schießen!«
    Es vergingen einige quälend lange Sekunden, bis Jacobi aus dem Auto stieg. Er hatte eine Platzwunde an der rechten Stirnhälfte. Ein blutiges Rinnsal lief ihm das Gesicht hinab. Es glich fast einer Kriegsbemalung und verlieh ihm das Antlitz eines Mannes, der vollkommen die Kontrolle verloren hatte.
    Chris registrierte mit Beunruhigung, dass Jacobi seine rechte Hand hinter dem Gesäß verborgen hielt. »Ich will Ihre Hände sehen!«, schrie er mit Nachdruck.
    »Martin!« Es war Klose, der mittlerweile das Fahrzeug verlassen hatte und

Weitere Kostenlose Bücher