Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Todesreigen

Titel: Todesreigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
Vom Netzwerk:
helfen, und Sie können mir helfen…
    »Geben Sie mir eine Minute Zeit«, bat er den Cop.
    Er ging zurück zu Patsy und setzte sich neben sie. »Wir haben ein Problem. Die Polizei würde Sie lieber in eine Klinik einliefern. Und wenn Sie behaupten, dass Peter Sie um den Verstand bringen oder Ihnen etwas antun will, dann wird der Richter Ihnen höchstwahrscheinlich nicht glauben.«
    »Mir? Aber
ich
habe doch nichts getan! Es sind die Stimmen! Sie sind… Ich meine, es ist Peter.«
    »Aber das wird man Ihnen nicht glauben. So ist es einfach. Also, Sie können jetzt entweder nach oben gehen und Ihr normales Leben weiterführen, oder man bringt Sie in die städtische Klinik. Und dort würde es Ihnen nicht gut gehen. Glauben Sie mir. Können Sie genug Selbstkontrolle aufbringen?«
    Sie ließ den Kopf in ihre Händen sinken. Schließlich erklärte sie: »Ja, Doktor, das kann ich.«
    »Gut… Patsy, ich möchte Sie noch etwas anderes fragen. Ich möchte mich mit Ihrem Mann allein unterhalten. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich ihn anrufe und einen Termin mit ihm mache?«
    »Warum?«, fragte sie, und Misstrauen verdunkelte ihre Miene.
    »Weil ich Ihr Arzt bin und weil ich dem, was Sie quält, auf den Grund kommen will.«
    Sie warf einen düsteren Seitenblick auf den Cop. Dann sagte sie: »Einverstanden.«
    »Gut.«
    Nachdem Patsy im Aufzug verschwunden war, sagte der Cop: »Ich weiß nicht, Doktor. Auf mich macht sie einen durchgeknallten Eindruck. Solche Sachen… können ziemlich böse enden. Das hab ich tausendmal gesehen.«
    »Sie hat ziemliche Probleme, aber sie ist nicht gefährlich.«
    »Und Sie sind bereit, dieses Risiko einzugehen?«
    Nach kurzem Zögern erklärte er: »Ja, ich bin bereit, dieses Risiko einzugehen.«
    »Wie ging es ihr gestern Nacht, nachdem ich mich verabschiedet hatte?«, fragte Harry Peter Randolph am nächsten Vormittag, als sie zusammen in Harrys Praxis saßen.
    »Sie wirkte ganz in Ordnung. Ruhiger.« Peter nippte an dem Kaffee, den Miriam ihm serviert hatte. »Was ist denn eigentlich genau los mit ihr?«
    »Es tut mir Leid«, sagte Harry. »Ich kann die Einzelheiten des Zustands Ihrer Frau nicht mit Ihnen besprechen. Schweigepflicht.«
    In Peters Augen flackerte Ärger auf. »Warum haben Sie mich dann herbestellt?«
    »Weil ich Ihre Hilfe brauche, um sie gezielter behandeln zu können. Sie wollen doch, dass es ihr wieder besser geht, oder?«
    »Natürlich will ich das. Ich liebe sie sehr.« Er beugte den Oberkörper vor. »Aber ich verstehe nicht, was mit ihr los ist. Bis vor ein paar Monaten war doch alles in Ordnung – bis sie zu
Ihnen
in Behandlung gegangen ist, wenn Sie es genau wissen wollen. Von dem Zeitpunkt an ist es schwierig geworden.«
    »Wenn Menschen einen Therapeuten aufsuchen, werden sie manchmal mit Themen konfrontiert, mit denen sie sich vorher nicht auseinander setzen mussten. Ich glaube, das gilt auch für Patsy. Sie nähert sich einigen wichtigen Themen. Und das kann sich zunächst ziemlich desorientierend auswirken.«
    »Sie behauptet, dass ich so tue, als wäre ich ein Geist«, hielt Peter ihm sarkastisch entgegen. »Das erscheint mir ein bisschen schlimmer als desorientiert.«
    »Sie befindet sich in einer Abwärtsspirale. Ich kann sie aus dieser Spirale herausholen… aber es wird nicht leicht sein. Und ich brauche Ihre Hilfe.«
    Peter zuckte die Schultern. »Was kann ich tun?«
    »Vor allem«, erklärte Harry, »müssen Sie ehrlich zu mir sein.«
    »Natürlich.«
    »Aus irgendeinem Grund hat sie angefangen, Sie mit ihrem Vater zu assoziieren. Sie hegt eine Menge ablehnende Gefühle für ihn, die sie jetzt auf Sie projiziert. Können Sie sich vorstellen, warum Patsy wütend auf Sie ist?«
    Schweigen erfüllte den Raum.
    »Nur zu, erzählen Sie es mir. Alles, was Sie hier sagen, ist vertraulich. Jedes Wort bleibt unter uns.«
    »Vielleicht hat sie sich diese verrückte Idee in den Kopf gesetzt, dass ich sie betrogen habe.«
    »Und haben Sie das?«
    »Was bilden Sie sich eigentlich ein, mir eine solche Frage zu stellen?«
    Ruhig erklärte Harry: »Ich versuche nur, die Wahrheit herauszufinden.«
    Randolph beruhigte sich. »Nein, ich habe sie nicht betrogen. Sie ist paranoid.«
    »Und Sie haben nichts gesagt oder getan, was sie stark beunruhigt oder ihren Realitätssinn beeinträchtigt haben könnte?«
    »Nein«, antwortete Peter.
    »Wie wohlhabend ist sie eigentlich?«, fragte Harry geradeheraus.
    Peter blinzelte. »Sie meinen Ihr gesamtes Vermögen?«
    »Alles in

Weitere Kostenlose Bücher