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Todesreigen

Titel: Todesreigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Deputys zu.
    Die beiden sahen sich an und hielten die Hände über ihre Dienstrevolver, als sie durch die Tür traten.
    Lester saß mit übereinander geschlagenen Beinen auf einem Stuhl, und seine gefesselten Hände lagen in seinem Schoß. Ihm gegenüber am Tisch saß Nate Spoda und blätterte in einer ziemlich ramponierten Ausgabe des
Handbuchs der Polizeiarbeit.
Das Messer befand sich noch genau dort, wo Boz es deponiert hatte.
    Danke, Gott im Himmel…
    Boz blickte zu Ed hinüber. Schweigen. Ed erholte sich als Erster. »Ich nehme an, Sie wundern sich, warum dieser Verdächtige in diesem Zimmer ist, Agent Bigelow. Ich glaube, es hat eine Verwechslung gegeben, meinst du nicht auch, Boz? Sollte nicht der Staatsanwalt hier im Zimmer sein?«
    »Das hab ich auch gedacht. Klar. Eine Verwechslung.«
    »Welcher Verdächtige?«, fragte Bigelow.
    »Ähm, also, Lester hier.«
    »Ihr klagt mich jetzt an oder lasst mich endlich laufen«, bellte der Mann.
    Bigelow fragte: »Wer ist
er
denn? Was hat er hier zu suchen?«
    »Nun ja, wir haben ihn wegen des bewaffneten Raubüberfalls heute Abend verhaftet«, sagte Boz. In seinem Tonfall schwang noch eine andere Frage mit: Hab ich irgendwas verpasst?
    »So, das haben Sie getan?«, brummte der Agent. »Warum?«
    »Ähm« war alles, was Boz herausbrachte. Hatten sie den Fall etwa durch schlampige Beweisaufnahme gefährdet?
    Ein vierter FBI-Mann kam ins Zimmer und reichte Bigelow eine Akte. Er las sie vorsichtig und nickte. Dann schaute er auf. »In Ordnung, wir haben wahrscheinlich einen ausreichenden Grund.«
    Boz zitterte vor Erleichterung und schenkte Lester ein schmieriges Lächeln. »Dachtest wohl, du wärst vom Haken, was? Also…«
    Auf eine Bewegung von Bigelows glänzendem Schädel hin entledigten die anderen Agenten Boz und Ed blitzartig ihrer Waffen und Gürtel, inklusive des überteuerten Knüppels Made in Taiwan, auf den Boz so stolz war.
    »Officers, Sie haben das Recht zu schweigen…«
    Der restliche Text der Rechtsbelehrung tröpfelte zwischen seinen traurigen Lippen hervor, anschließend wurden beiden Handschellen angelegt.
    »Was ist hier eigentlich los?«, schrie Boz.
    Bigelow tippte auf die Akte, die ihm gereicht worden war. »Ein Spurensicherungsteam ist gerade mit dem Fluchtwagen fertig geworden. Man hat überall Ihre Fingerabdrücke gefunden. Außerdem haben wir in der Nähe von Mr. Spodas Haus Dutzende von Fußabdrücken gefunden, die anscheinend von Polizeistiefeln stammen – solchen, wie Sie sie tragen – und zum Wasser hinunterführen.«
    »Ich hab den Wagen weggefahren, um ihn zu durchsuchen«, protestierte Boz. »Das ist alles.«
    »Ohne Handschuhe? Ohne Spurensicherungsteam?«
    »Na ja, es war doch ein glasklarer Fall…«
    »Außerdem haben wir zufällig mehr als neunzigtausend Dollar im Kofferraum Ihres Privatwagens gefunden, Officer Rankin.«
    »Wir hatten einfach noch keine Zeit, das Geld einzutragen. Bei dieser ganzen…«
    »Dieser Aufregung«, erklärte Boz. »Verstehen Sie?«
    »Überprüfen Sie die Taschen«, schlug Ed vor. »Sie werden überall Lesters Fingerabdrücke finden.«
    »Tatsächlich«, erklärte Bigelow so sachlich wie ein McDonald’s-Verkäufer, »haben wir ausschließlich Abdrücke von Ihnen beiden gefunden. Außerdem lag eine verchromte Achtunddreißiger in Ihrem Handschuhfach. Eine provisorische Untersuchung deutet darauf hin, dass die Waffe bei dem Überfall benutzt wurde. Oh, und dann war da noch eine Skimaske. Die Fasern stimmen mit denen aus dem Geldtransporter überein.«
    »Warten Sie… das ist eine Falle. Sie haben keine Beweise. Das sind alles nur Indizien.«
    »Ich fürchte, da irren Sie sich. Wir haben einen Augenzeugen.«
    »Wen?« Boz warf einen Blick zur Tür.
    »Nate, sind
dies
die Männer, die Sie heute Nachmittag kurz nach dem Überfall in der Nähe Ihres Hauses am Flussufer beobachtet haben?«
    Nate schaute von Boz zu Ed. »Ja, Sir, das sind sie.«
    »Du Lügner!«, brüllte Ed.
    »Und sie trugen Uniformen?«
    »Genau wie jetzt.«
    »Was, zum Teufel, geht hier vor?«, platzte Boz heraus.
    Ed stieß ein ersticktes Husten aus und warf Nate einen kalten Blick zu. »Du kleiner…«
    Bigelow sagte: »Gentlemen, wir bringen Sie jetzt zum Staatsgefängnis in Arlington. Dort können Sie Ihre Anwälte anrufen.«
    »Er lügt«, schrie Boz. »Er hat behauptet, er konnte gar nicht erkennen, wen er in den Büschen gesehen hat.«
    Daraufhin lächelte Bigelow zum ersten Mal. »Nun, er würde
Ihnen
wohl kaum erzählen, dass

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