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Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Titel: Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Wilhelmy
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Molly weder Taschenlampe noch Lesebrille dabei hatte, beeilte sie sich mit der Rückkehr in ihren Bus. Dort betrachtete sie sich die Karte etwas genauer und stellte erstaunt fest, dass es sich um einen Mitgliedsausweis für ein gewisses Fitness-Studio handelte. Sie hatte es schon kennengelernt, zumindest von außen. Auch der Mitgliedsname war auf der Karte zu lesen: Sebastian Witt.
    *
    Ein Geräusch direkt neben ihm holte Sebastian aus seinem Traum. Schweißgebadet fuhr er hoch und schaute sich erschrocken um. Die leuchtenden Augen einer schwarz-weißen Katze starrten ihn an. Um ihn herum war Stille. Wie lange hatte er geschlafen? Er blickte in den geröteten Himmel und sah, dass der Morgen nahte.
    Langsam erhob er sich, seine Knochen schmerzten. Leichter Brandgeruch lag in der Luft. Vorsichtig spähte er über die Hecke nach links und nach rechts, doch es war weit und breit niemand zu sehen. Die Dämmerung offenbarte das ganze Ausmaß der Zerstörung durch das Feuer. Viele der Bäume waren bis auf den Grund niedergebrannt. Geradezu gruselig erschienen die abgebrannten Baumstümpfe oder die traurigen Überreste der Stämme. Sebastian lächelte.
    Perfekt , dachte er, jetzt hol ich mir mein Auto .

A m Ende des Parkplatzes vor dem Sportzentrum wartete Simon ungeduldig auf das Eintreffen der Streifenwagen. Endlich. In weiter Ferne zwischen den dicht stehenden Bäumen flackerte das Blaulicht durch die Dunkelheit. In solch einer Situation wünschte er sich manchmal, ein Raucher zu sein. Die Nervosität und die Sorge um seinen Sohn bestimmten ununterbrochen sein Denken.
    Das Gewitter hatte eine klare Luft hinterlassen und die Hitze des Tages verdrängt. Am schwarzen wolkenlosen Himmel glitzerten einige Sterne und es wehte ein leichter Wind zu ihm herüber. Ein schwacher Brandgeruch störte die sonst reine Luft.
    Simon hatte sich, obwohl sich alles in ihm sträubte, entschieden, aus sicherer Entfernung den Hintereingang des Studios mit dem Fernglas im Auge zu behalten und auf die angeforderten Streifenwagen zu warten. Seit der Zeit seines Eintreffens beobachtete er, neben seinem Auto kniend, das Geschehen. Dort wo er hockte, war es ziemlich unwahrscheinlich, dass ihn jemand bemerkte. Er hingegen hatte freie Sicht. Es waren zwei Männer, da war er sich ziemlich sicher, die immer abwechselnd Kartons in den Kofferraum eines Kombis luden. Es war zu dunkel und er war zu weit weg, um zu erkennen, um wen es sich bei diesen Personen handelte.
    Julian hatte recht gehabt , dachte er, sie schaffen das Zeug weg.
    Der Gedanke an Julian in dem Gebäude, irgendwo versteckt, nagte an ihm. Er hoffte inständig, dass sein Sohn so vernünftig war und in seinem Versteck bleiben würde, bis die ganze Sache hier über die Bühne war. In seiner Nachricht an ihn hatte Julian von „wir“ gesprochen, er war also nicht alleine dort eingedrungen.
    Welcher Teufel hat dich da nur geritten, Jule?
    Simon war gespannt auf Julians Antwort. Er würde ihm auf jeden Fall gewaltig den Kopf waschen.
    Doch jetzt müssen wir die zwei da vorne erst einmal dingfest machen.
    Vor wenigen Minuten hatte Simon telefonisch Anweisung gegeben, dass zwei Kollegen im Streifenwagen sich am Haupteingang des Fitness-Studios platzieren sollten. Einer der Kollegen würde ihn am hinteren Teil des Studios unterstützen. Er hob das Fernglas, konnte aber niemanden sehen. Er vermutete, dass die Männer wahrscheinlich gerade am Packen waren. Sein Handy vibrierte in seiner Hosentasche.
    „Wir sind da“, ertönte eine verzerrt klingende Stimme aus seinem Telefon, „ich schicke Ihnen jetzt einen Kollegen.“
    „Okay, bleiben Sie im Dunkeln“, erwiderte Simon, „im Moment sieht es so aus, als ob die Männer im Gebäude sind. Beim Zugriff will ich sie beide draußen haben. Denken Sie daran, dass sich mein Sohn dort irgendwo befindet, wahrscheinlich noch mit einer zweiten Person. Sichern Sie den Vordereingang.“
    „Verstanden“, krächzte die Stimme aus seinem Handy. Simon griff langsam nach seiner Pistole und zog sie aus dem Halfter unter dem Arm. Mit der anderen Hand fasste er das Fernglas.
    Ein schwaches Geräusch hinter ihm veranlasste ihn, sich umzudrehen. Geduckt schlich sich der angekündigte Kollege am Wagen entlang und näherte sich, seine Waffe im Anschlag, der Stelle, wo Simon kauerte.
    „Okay.“ Simon nickte dem Beamten grüßend zu. „Mein Sohn ist da drinnen.“ Weitere Worte waren überflüssig.
    „Habe ich gehört.“ Der Beamte lächelte aufmunternd. „Machen

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