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Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Titel: Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Wilhelmy
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Sie sich keine Sorgen. Das kriegen wir schon hin.“
    „Haben Sie Kinder?“, fragte Simon und ließ dabei die Hintertür des Studios nicht aus den Augen.
    „Ja, zwei Mädels. Ich kann nachvollziehen, wie Sie sich fühlen.“
    „Danke. Also, Zugriff erst, wenn beide draußen sind, so lange müssen wir warten.“ Mit versteinertem Blick starrte Simon durch das Fernglas. Der Augenblick schien Ewigkeiten zu dauern.
    Simons Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt, als er eine sich bewegende Gestalt durch die Tür kommen sah. Die Person blieb stehen, hob den Kopf und blickte in ihre Richtung. Instinktiv duckte sich Simon weiter nach unten, obwohl er sicher war, dass sie in der Dunkelheit nicht gesehen werden konnten.
    Simon beobachtete den Mann, der lässig an der Tür lehnte und sich eine Zigarette anzündete. In dem Moment, als das Feuerzeug aufflammte, war dessen Gesicht für einen kurzen Augenblick sichtbar und das Gefühl, diesen Menschen zu kennen, ließ ihn nicht los. Er war sich ziemlich sicher. Irgendwo hatte er ihn schon einmal gesehen. Doch es fiel ihm nicht ein. Die Aufregung und die Sorge machten es ihm schwer, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Die zweite Person ließ sich nicht blicken.
    Aus der Ferne konnten sie das Glimmen der Zigarette sehen. Dieser Mann machte nicht den Eindruck, als ob er es eilig hätte. Mit ruhigen Bewegungen kramte er in seiner Hosentasche, fand augenscheinlich das, was er gesucht hatte. Simon nahm an, dass es sich um sein Handy handelte, denn nach wenigen Sekunden war das Aufleuchten des Displays deutlich in der Dunkelheit erkennbar.
    Es schien ihm, als ob der Mann mit dem Finger auf die Tastatur seines Telefons drückte und im gleichen Moment vibrierte Simons Handy.
    Eine eiskalte Klammer legte sich um sein Herz.

D er Krankenwagen, in dem Notärzte und Sanitäter um das Leben von Phillip Richter kämpften, stand noch immer auf dem Marktplatz, als Maike und Reiser am Tatort eintrafen. Überall blinkte und leuchtete es. Die eingeschalteten Lichter des Rettungswagens und der Einsatzfahrzeuge zerrissen die Dunkelheit und warfen einen geisterhaften blauen Schein in die Nacht.
    „Wird er es schaffen?“, fragte Reiser einen der Beamten vor Ort.
    „Keine Ahnung.“ Der junge Mann zuckte mit den Schultern. „Sieht nicht gut aus. Sie fahren nicht eher los“, er richtete seinen Blick auf den Rettungswagen, „bis sie ihn etwas stabilisiert haben.“
    „Was wird hier eigentlich gespielt, verdammt noch mal?“ Reiser schaute sich nach Maike um, aber sie war verschwunden. Als er sie nirgendwo entdecken konnte, wandte er sich wieder an den jungen Beamten: „Wer hat ihn gefunden?“
    „Die Nachtschicht aus dem Sonnengarten. Sie sitzt dort hinten.“ Er zeigte in Richtung der Hauptstraße. Auf einer Bank neben einer Straßenlaterne saß eine junge Frau. Reiser ging zu ihr und setzte sich neben sie. Eine Weile schwiegen beide und starrten auf den Boden. Nach wenigen Minuten drehte sich Reiser zu ihr um.
    Hübsch , dachte er, als er sie genauer betrachtete.
    „Mein Name ist Oberkommissar Reiser. Können Sie mir ein paar Fragen beantworten?“
    Das Mädchen blickte ihn mit müden Augen an und nickte. Sie trug eine langärmlige Jacke, die Arme und Hände vor ihrer Brust gekreuzt, so als ob sie sich schützen wollte.
    „Verraten Sie mir Ihren Namen? Ich glaube, ich kann mich an Sie erinnern. Ich habe Sie schon einmal getroffen, kann das sein?“
    Reisers Gedächtnis für Gesichter ließ ihn auch dieses Mal nicht im Stich. Er war sich sicher, diese Person zu kennen.
    „Mein Name ist Charlotte Witt, ich arbeite dort drüben in der Sonnengarten Residenz. Sie waren gestern da, nicht wahr? Bei Herrn Pütz.“
    „Das stimmt. Sie sind die Schwester von Sebastian Witt. Jetzt erinnere ich mich. Sie waren diejenige, die mich nicht zu Ihrem Bruder lassen wollte. Sie und Ihre Mutter.“ Reiser lächelte sie an. „Sie waren ganz schön resolut.“
    „Na ja, er ist halt mein Bruder. Er hat nichts Unrechtes getan.“
    „Das haben wir ja auch niemals behauptet. Aber wie Sie ja bestimmt schon wissen, sind mittlerweile zwei junge Männer ums Leben gekommen, und der dritte kämpft vermutlich um sein Leben.“
    „Ja, Phillip. Es ist furchtbar. Ich dachte, er wäre tot, so wie er da lag. Sein Puls war sehr schwach. Bei den Verletzungen habe ich ihn nicht bewegt, sondern sofort den Rettungswagen gerufen. Vermutlich hat er mehrere Knochenbrüche und vielleicht auch innere Verletzungen.“
    „Sie kennen

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