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Todesriff

Todesriff

Titel: Todesriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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wurde - gehen die auch auf dein Konto?” Annabel dachte nicht mehr darüber nach, dass sie mit einem Mörder im Auto saß; sie wollte nur noch ihrer Enttäuschung und Wut über seinen Verrat Luft machen.
    „Nein”, entgegnete er ruhig, „ sie wurden von jemandem getötet, der auch mich töten will.”
    „ Und nun willst du, dass ich dir helfe, oder?” Ihre Augen brannten, und mit all dem Hass, den sie empfand, schleuderte sie ihm entgegen: „ Weißt du, was? Ich hoffe, dass der
jenige
dich erwischt! Und jetzt verschwinde! Ich will dich niemals wiedersehen! Niemals!”
    Er schien noch etwas sagen zu wollen, aber dann stieg er aus.
    „ Falls ich dir doch noch einmal begegnen sollte, rufe ich die Polizei!”, rief sie ihm hinterher.
    Einen langen Moment sah er sie an,
dann drehte er sich wortlos um und ging die Straße zurück. Bevor sie losheulte gab sie Gas.

81
    Endlich legte Tamara auf. Nigel Hursts Sekretärin hatte so viel geredet, dass Tamara kaum zu Wort gekommen war .
    „Hat dir Danielle Ross i hr ganzes Leben erzählt?“, fragte Shane und zerrte an der verdammten Halskrause.
    „ Shane, damit ist nicht ...“
    „... zu spaßen! Ja, hört endlich auf! Was hat sie gesagt?“
    „Es ist deine Wirbelsäule, Shane, nicht meine.“
    „Ja, das ist das Problem. Also, Tamara, was hat sie gesagt!“
    Sie räusperte sich. „ Nigel Hurst hat einen Tag, bevor Jonathan Bailors Motoryacht explodierte, eine große Summe Geld aus dem Safe in seinem Büro genommen.”
    „ Woher zum Teufel will sie das wissen? Will sie sich bei uns einschmeicheln? Warum soll sie plötzlich die Wahrheit sagen, Tamara?“
    „Mann, Shane, du bist ja total gereizt!
Sie
kam zufällig rein, da stand ihr Chef vor dem offenen Tresor und hat Geldbündel in einen Aktenkoffer gelegt. ”
    „Und? Zufällig war sie dann auch noch dabei, als er den Aktenkoffer übergab, oder?“
    Tamara sah ihn durchdringend an.
    „ Okay, was hat sie noch gesagt?” , versuchte er es etwas ruhiger.
    „ Nach unserem Besuch bekam sie
Skrupel
, da sie schon öfter den Verdacht gehegt hatte, dass Hurst
dubiose
Geschäfte machte und sich auch mit zwielichtigen Gestalten traf. Hurst habe ganz seltsam reagiert, als sie ihn auf die Postkarte eines Hotels ansprach, die er eine Woche vor der Explosion erhalten hatte. Sie erklärte Hurst, dass sie schon immer mal in diese Gegend wollte. Aber er meinte, das sei die allerletzte Gegend, wo man seinen Urlaub machen sollte und das Hotel wäre ein mieser Schuppen. Es gäbe weiß Gott andere Plätze in Australien. Dann zerriss er die Postkarte in lauter kleine Schnipsel.”
    „ Aha, und das fand sie seltsam? Warum?”
    „Ganz einfach, Shane: Weil er schon einmal so eine Postkarte bekommen hatte, zwei Monate vorher.”
    Allmählich fing er doch an, zu glauben, dass Danielle Ross tatsächlich die Seiten gewechselt hatte.
    “Und was stand auf den Karten?” , fragte er.
    Tamara blickte auf ihre Notizen: „ Wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen . Und auf der zweiten stand: Vielen Dank für Ihre Buchung .”
    „ Was, verdammt, ist bitteschön daran seltsam?”
    „ Aber das liegt doch auf der Hand , Shane !” Wenn Hurst diese Unterkunft als miesen Schuppen bezeichnet, dann bucht er doch dort nicht noch ein zweites Mal! ”
    Und als Tamara endlich den Namen des Absenders nannte, ergaben sich auf einmal seltsame Zusammenhänge.

82
    In Annabels Briefkasten steckte ein Brief von Greg. Er schrieb nie Briefe. All die Jahre, seitdem sie sich an der Uni in Cairns kennen gelernt hatten, hatte sie nur einmal einen Brief von ihm erhalten. Damals hatte er ihr aus Melbourne geschrieben - einen Liebesbrief, den sie nie beantwortet hatte. Annabel faltete den Brief auseinander.

    Liebe Annabel,
    ich habe alles versucht, um dich zu warnen – und um dich zu beschützen. Aber du willst es offensichtlich nicht. Ich habe begriffen, dass ich dir nicht so viel bedeute wie du mir bedeutest. Diese Erkenntnis trifft mich sehr , aber ich muss sie akzeptieren. Ich wünsche di r alles Gute. Sei vorsichtig und pass auch dich auf. Ein letztes Mal warne ich dich vor Steve. Lass dich nicht auf ihn ein.

    Ab jetzt werde ich dich nicht mehr belästigen.
    Leb wohl,
    Greg

    Sie konnte sich seinen Gesichtsausdruck vorstellen,

wenn sie ihm eröffnen würde, was sie gerade von Steve erfahren hatte und dass sie beschlossen hatte, ihn beim nächsten Zusammentreffen bei der Polizei anzuzeigen. Wütend zertrümmerte sie einen Teller mit Versace-Emblem

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