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Todesritual: Thriller (German Edition)

Todesritual: Thriller (German Edition)

Titel: Todesritual: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Stone
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»Nach allem, was wir gerade besprochen haben, wie man mich zum Sündenbock gemacht hat.«
    »Falls es Ihnen hilft: Ich hatte von Anfang an meine Zweifel«, sagte er. »Ich fand es, gelinde gesagt, wenig plausibel. Außer natürlich, Sie wären zu dem Schluss gekommen, dass Ihnen die Zeit davonläuft, um die Angelegenheit auf legalem Wege zu klären.«
    »Klinge ich für Sie so krank?«
    »Nein«, sagte er.
    »Sie haben gesagt, die sagen, ich hätte Eldon Burns umbringen lassen ? Wer soll das denn für mich gemacht haben?«
    »Ein Mann mit Hasenscharte, ein Kubaner.«
    »Sie meinen doch nicht Osso ?«
    »Sie kennen ihn?«
    »Natürlich kenne ich ihn. Ich kenne ihn, seit er ein kleiner Junge war. Ich habe ihn gerade heute Morgen noch gesehen.«
    Max’ Herz setzte einen Schlag aus.
    »Wo?«
    »Er lebt hier.«
    »Hier im Krankenhaus?«
    »Nein. In einem Haus auf der anderen Seite der Insel. Warum fragen Sie?«
    »Osso hat Eldon umgebracht«, sagte Max. »Und … und auch Joe.«
    Sie starrte ihn mit offenem Mund an. Legte sich die Hand über den Mund. Schloss die Augen. Atmete. Ihre Lunge kämpfte um Luft. In ihrem Brustkorb pfiff es. »Was haben Sie da gesagt? Joe … Joe ist tot ? Haben Sie das gesagt?«
    »Ja. Deswegen bin ich hier, Vanetta.«
    »Joe wurde … er wurde umgebracht ?«
    »Vor meinen Augen. An Halloween. Gleiche Waffe, gleicher Mörder. Die gleichen Fingerabdrücke auf den Patronenhülsen. Ihre. Jemand will Ihnen das anhängen.«
    Ihr Blick wanderte. Weg von Max. Durchs Zimmer. Zum Tisch. Zurück zu Max.
    »Joe ist … Joe ist mein Freund . Joe ist … tot ?«
    »Deshalb bin ich hier, Vanetta.«
    »Ich würde nie jemandem etwas zuleide tun … nicht einmal Eldon Burns. Oder Abe Watson. Und die hätten es weiß Gott verdient. Und von Joe würde ich nicht einmal schlecht denken. Er hat mir das Leben gerettet. Er hat alles riskiert, indem er herkam, um die Vorwürfe gegen mich zu widerlegen«, sagte sie weinend. »Und Sie sagen … die denken … ich hätte ihn ermorden lassen ?«
    Und Max wusste mit Sicherheit und ohne jeden Zweifel, dass sie unschuldig war. Jemand hatte ihr die Patronen in die Hand gedrückt, wahrscheinlich während sie schlief oder betäubt war von Schmerzmitteln. Jemand wollte sie zur Polizistenmörderin machen. Zum zweiten Mal. Jemand, der ihre Geschichte kannte.
    Aber warum? Warum sie? Und warum die beiden?
    »Sie sagten, Osso lebt hier auf der Insel. Wohnt er vielleicht bei dem Mann, dem diese Insel gehört? Wer ist dieser Mann? Wie heißt er?«
    Sie saß aufrecht da, wütend und zitternd und schwach, und ihre Augen waren groß geworden vor Zorn.
    Sie konnte nicht sprechen.
    »Ihr Stellvertreter Elias Grimaud hat Sie mit diesem Mann bekannt gemacht. Während der Sonderperiode hat er Ihre Zentren finanziert. Wer ist es? Wie heißt er? Bitte sagen Sie es mir. Sagen Sie es mir, und ich lasse Sie in Ruhe.«
    Er nahm ihren Arm und legte ihr die Finger aufs Handgelenk. Ihr Puls war sehr schwach. Max spürte ihre kraftlosen Muskeln unter seinen Fingern.
    »Bitte, Vanetta. Die haben Joe umgebracht. Ihren Freund … meinen Freund. Unseren Freund.«
    Dann hörte er hinter sich ein Geräusch. Leises Pochen, zweimal. Als hätte jemand an die Tür geklopft.
    Aber das war es nicht.
    Ganz und gar nicht.
    Max drehte sich um, und in seinem Nacken explodierte ein gewaltiger Schmerz, breitete sich klirrend in seinem ganzen Kopf aus und nahm ihm die Sicht.
    Er versuchte aufzustehen. Er versuchte, nach seiner Waffe zu greifen. Aber das Zimmer schwankte nach links und rechts, der Fußboden war flüssig geworden, eine rollende Welle. Und der Schmerz in seinem Kopf wurde stärker.
    Das Letzte, was er sah, bevor es um ihn schwarz wurde, war Vanetta Brown, wie sie die Person hinter ihm anschaute. Sie schrie, aber er konnte ihren Schrei nicht hören.
    Und er begriff, dass sie nicht allein gewesen waren.
    57
    Er öffnete die Augen und sah nichts als strahlendes Blau und Weiß.
    Erste Gedanken: Tageslicht, irgendwo, Morgen – und er hatte einen Kater, einen riesigen, gewaltigen Kater. Aber wann hatte er wieder angefangen zu trinken? Und wie lange war er bewusstlos gewesen?
    In seinem Kopf pochte es.
    Sein Mund war trocken, das Licht schmerzte ihm in den Augen. Klassisches Morgen-danach-Syndrom. Er kniff die Augen fest zusammen. Das brachte etwas Erleichterung, der Druck im Schädel ließ ein wenig nach, der Schmerz ging ein paar Striche hinunter.
    Dann erinnerte er sich.
    Vanetta Brown.
    Wer ist dieser Mann?

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