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TODESSAAT

TODESSAAT

Titel: TODESSAAT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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nach Luft, packte ihn am Arm und brachte ihn zum Halt. »Das alles habt Ihr geahnt und kein Wort gesagt?«
    »Ein Verdacht ist nur ein Verdacht – bis er bewiesen ist«, antwortete Shaithis und riss sich ärgerlich von der Hand des Ferenc los. »So oder so stellt es jedenfalls einen wichtigen Fingerzeig dar und gewährt uns einen Blick auf ihn betreffende Sachverhalte.«
    »Eh? Ihn betreffende Sachverhalte? Wovon redet Ihr bloß? Was für ein Fingerzeig soll das denn sein?«
    »Darauf, dass der Herr dieses Berges uns fürchtet! Fledermäuse, die ihm unsere Bewegungen melden; Schnee, der uns behindern soll; eine widerwärtige Kreatur mit einem knöchernen, hakenbewehrten, spießähnlichen Etwas im Gesicht, die sein Versteck hütet. Erinnert das alles nicht an Arbeitsbienen, wie sie auf Sunside ihren Stock und ihren Honig bewachen? Oh, ja, er fürchtet uns – was den Umkehrschluss erlaubt, dass er verwundbar ist. Für sich dachte er: Guter Gedanke – vielleicht trifft ja genau das zu. Aber trotzdem werde ich meine Chancen mit ihm nutzen. Denn zumindest sind wir uns, was den Verstand angeht, ebenbürtig.
    Noch im selben Moment erklang in Shaithis’ Gedanken eine Stimme: Und von gleichem Blut, mein Sohn. Vergiss nicht unser Blut!
    Darauf schnappte der Ferenc: »Was?« Sein gewaltiger Schädel ruckte herum, die Augen unter den buschigen schwarzen Brauen loderten in Shaithis’ Richtung. »Was war das? Habt Ihr eben etwas gesagt – oder gedacht?«
    Shaithis verbarg die Panik, die in ihm aufflammte, hinter blanker Arglosigkeit. »Eh? Was gesagt, was gedacht? Was geht vor in Eurem Kopf, Fess?« Während der Ferenc und Arkis sich zunehmend nervöser umblickten, sandte er seinem Ahn einen dreifach abgeschirmten Gedanken: Zum zweiten Mal habt Ihr mich in Gefahr gebracht, Shaitan! Meint Ihr, dies ist ein Spiel? Wenn sie auch nur das Geringste merken, bin ich ein toter Mann!«
    Der Ferenc verzog das Gesicht. »In meinem Kopf? Nein, mit dem ist alles in Ordnung, der funktioniert recht gut, sieht man davon ab, dass er des Schnees und Eises überdrüssig ist und alles nun rasch beendet sehen will.« Er richtete sich zu seiner ganzen Größe auf. »Also, was sagt Ihr: Gehen wir weiter, oder machen wir Schluss? Ist er verwundbar, dieser Herr des Vulkans, oder doch eher wir? Es ist ganz schön nervtötend, dieses Gekletter im Schnee, und nie zu wissen, was einen erwartet.«
    Shaitan kroch wispernd in Shaithis Verstand zurück: Geh weiter mit ihnen; bring sie zu mir! Tu’s schnell. Denn er ist kein Dummkopf, dieser Gigant. Er spürt viel, und wir haben ihn beide unterschätzt. Du wirst ihn im Auge behalten müssen – aber vorsichtig.
    Also wandte Shaithis sich im Plauderton an die anderen. »Mir ist aufgefallen, dass die Albinos von Westen kommen und dorthin auch wieder verschwinden. Also sage ich, wir gehen auf diesem Felsgesims weiter und sehen, wohin es führt.«
    »Nein!«, polterte der Ferenc heftig. »Etwas stimmt nicht, da bin ich mir sicher!«
    Shaithis sah ihn an, dann Arkis. »Wollt Ihr also wieder hinabsteigen? Haben wir alle Zeit und Mühen nur verschwendet? Schafft es schon ein armseliger Vampir-Nebel, uns zu entmutigen? – Und denkt keiner von Euch daran, dass unser geheimniskrämerischer Feind diesen Nebel wahrscheinlich nur herbeigerufen hat, weil er längst vor uns zittert?«
    Arkis stotterte: »Ich stehe auf der Seite des Ferenc.«
    Shaithis zuckte mit den Schultern. »Also gehe ich allein.«
    »Eh?« Der Ferenc starrte ihn eindringlich an. »Dann seid versichert, dass Ihr in den Tod geht.«
    »Warum? Ist dies der Ort, an dem Volse gestorben ist?«
    »Nein, der liegt auf der anderen Seite des Berges, doch ...«
    »Also nutze ich meine Chance.«
    »Allein?!«, staunte Arkis.
    Shaithis bedachte ihn mit einem verwegenen Grinsen. »Was ist wohl schlimmer – jetzt gleich zu sterben oder später? Besser, es geschieht hier im Kampf, denke ich, als umschlungen vom Eis, während ein Etwas sich seinen Weg zu meinem Herzen bohrt.« Und dann, jählings, als befinde er sich mit seiner Geduld am Ende, zischte er den beiden zu: »Wir sind zu dritt, erinnert euch, drei große – hah! – Wamphyri-Lords gegen – was? Ein unbekanntes Wesen, das sich offenkundig so sehr vor uns ängstigt wie wir uns vor – ihr euch – vor ihm!« Damit wandte er sich von ihnen ab.
    »Shaithis!«, brüllte der Ferenc hinter ihm her – in einem Tonfall, der halb zornig, halb bewundernd klang.
    »Genug!«, schnappte Shaithis über die Schulter

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