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TODESSAAT

TODESSAAT

Titel: TODESSAAT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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in ihrem Kopf gewesen sein mussten. Und diese mentale Stimme war nicht zu verwechseln.
    Als sie wieder zu Ruhe kam und ihre Gedanken sich klärten, dachte sie: Ha-Harry?
    Aus seinem Haus in Bonnyrig, fast zweieinhalbtausend Kilometer entfernt, antwortete der Angesprochene: »Der einmalige, einzige Harry, jawohl!«
    Harry ... du bist ... du, ein Telepath? Die Verwirrung war ihr deutlich anzumerken.
    »Ich wollte dich nicht so aus dem Gleichgewicht bringen, Zek. Wollte bloß wissen, wie gut ich bin.«
    Also ... gut bist du ganz gewiss! Ich wäre fast ... wäre fast ertrunken! Eine Schwimmerin wie Zek? Keine Spur! Doch plötzlich zog sie sich vor ihm zurück, und dem Necroscope war klar, dass sie jenes andere Wesen in seinem Innern gespürt hatte. Sie bemühte sich, es aus ihren Gedanken zu verdrängen, doch Harry unterbrach sie sofort: »Es ist schon in Ordnung, Zek. Ich weiß ja, dass du über mich Bescheid weißt. Du solltest jedoch wissen, dass es bei mir anders verlaufen wird. Ich bleibe nicht hier. Nicht mehr lange jedenfalls. Ich habe eine Aufgabe zu erledigen, und dann mache ich mich auf den Weg.«
    Dorthin zurück? Sie hatte es seinen Gedanken entnommen.
    »Zu Anfang bestimmt. Aber es mag auch andere Zufluchtsorte geben. Von allen Menschen weißt du am besten, dass ich dort nicht bleiben kann.«
    Harry, beteuerte sie schnell, du weißt, dass ich mich nicht gegen dich stellen werde.
    »Das weiß ich, Zek.«
    Sie schwieg eine Weile, dann kam Harry ein Gedanke: »Zek, nachdem du zum Strand zurückgeschwommen bist, habe ich hier jemanden, der mit dir sprechen möchte. Aber es ist besser, du hast festen Boden unter den Füßen, denn du wirst nicht glauben, wer es ist und was er dir zu sagen hat. Diesmal könntest du wirklich ertrinken!« Und er hatte recht, sie glaubte es nicht. Jedenfalls eine Weile lang ...
    Mitte des Nachmittags hatte sich Jordan so weit beruhigt, dass er fragte: »Wie steht es nun mit mir, Harry? Kann ich einfach nach Hause gehen?«
    »Vielleicht habe ich einen Fehler begangen«, sagte der Necroscope statt einer Antwort. »Darcy Clarke weiß, dass ich die Asche des Mädchens hatte. Er könnte darauf kommen, was ich getan habe. Dann weiß er auch, dass ich jetzt ein paar Fähigkeiten mehr besitze. Wenn du noch dazu plötzlich auftauchst ...! Na ja, ich habe ohnehin das Gefühl, dass alles demnächst auffliegt. Du kannst natürlich jederzeit gehen, Trevor, aber ich würde es begrüßen, wenn du noch eine Weile hier und damit außer Sicht bleibst.«
    »Wie lange?«
    Harry zuckte die Achseln. »Ich muss mich um meine Aufgabe kümmern. So lange eben, wie ich benötige. Kaum mehr als vier oder fünf Tage, denke ich.«
    »Das geht in Ordnung, Harry.« Jordan nickte. »So was kann ich aushalten. Wenn es sein muss, auch vier oder fünf Wochen!«
    »Was hast du eigentlich vor? Zurück zum E-Dezernat?«
    »Es war ein schönes Leben. Ich habe genug verdient, und wir kamen voran.«
    »Dann wirst du am besten hier bleiben, bis ich weg bin. Dir ist doch wohl klar, dass sie hinter mir her sein werden?«
    »Nach allem, was du für uns getan hast – für jedermann?«
    Wieder ein Achselzucken. »Wenn ein alter, treuer Hund plötzlich dein Kind anfällt, lässt du ihn erschießen. Seine vergangenen Meriten zählen nicht mehr. Und außerdem: Wenn du wüsstest, dass er dein Kind anfallen wird, noch bevor es geschehen ist, würdest du ihn schon vorher einschläfern lassen. Vielleicht würdest du anschließend ein paar Tränen vergießen ... Verdammt, und wenn du darüber hinaus weißt, dass er Tollwut hat? Dann würdest du es genauso für ihn selbst tun wie für alle anderen.«
    Jordan blickte ihm ehrlich in die Augen. »Machst du dir wirklich so viele Gedanken darüber? Mit dir fertig zu werden, wäre keine leichte Aufgabe. Janos Ferenczy war schon schwierig genug, aber du spielst gewiss noch eine Liga höher!«
    »Deshalb muss ich ja gehen! Tue ich das nicht, muss ich mich irgendwann verteidigen, was alles nur beschleunigen würde. Dieser Fluch fände kein Ende. Ich habe nicht all diese Anstrengungen unternommen – Dragosani, Thibor, Janos, Faethor, Yulian Bodescu – nur um auf die gleiche Weise zu enden wie sie!«
    »In diesem Fall ... sollte ich vielleicht doch gehen. Ich meine jetzt gleich. «
    »Warum?«
    »Ich kann mich außer Sicht aufhalten und ein Auge auf ihre Aktivitäten haben. Sie haben Paxton, der dich observiert, aber sie wissen nicht, dass ich sie beobachte! Sie wissen nicht einmal, dass ich am

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