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Todessaat

Titel: Todessaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Arnout Smith
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Antwort darauf zu bekommen.
    »Ich vermisse, wie einfach die Dinge waren.«
    »Vor dem Ende.«
    »Ja, vor allem.«
    »Möchtest du noch mehr Kinder?«
    Sie überlegte. »Ja. Und du?«
    »Katie könnte einen Bruder oder eine Schwester gebrauchen.«
    Eine Träne lief aus ihrem Augenwinkel. Sie spürte durch das Telefon, dass er ihr entglitt, und wusste nicht, warum. Als wäre er in eine andere Gegend seiner Psyche gelangt. Anscheinend gab es eine Vielzahl von Schachteln, die er öffnete, den Inhalt betrachtete, alles zerriss und sich dann der nächsten Schachtel zuwandte. Die Geschwindigkeit nahm zu, er schüttelte einige und horchte, ob sie klapperten. In ihrer Vorstellung stand er hüfthoch in Schachteln. Der Inhalt lag zerstreut dazwischen auf dem Boden.
    »Dieses Besuchsrecht. Werden wir es so machen?«
    »Ich kann das jetzt einfach nicht.«
    Schweigen. »Ich hätte nicht anrufen sollen.«

    »Mac...«
    »Nein, nein. Ich hätte nicht anrufen sollen. Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe.«
    »Warte.«
    Aber er war schon weg.
     
    Die Klimaanlage brummte. Das Geräusch vermischte sich mit einem penetranten Klopfen an der Tür. Grace drehte sich auf den Rücken, betrachtete stirnrunzelnd die Zimmerdecke und fragte sich, wo sie war.
    Das Klopfen war noch immer da. Sie setzte sich auf. Das Uhrenradio leuchtete auf dem Nachttisch, der an der Wand zum Badezimmer stand. Sie krabbelte über das breite französische Bett und sah auf die Uhr.
    Drei Uhr dreißig.
    »Grace.«
    Sie stand auf, tastete sich in Richtung Ausgang, stieß dabei gegen das kleine Sofa, hüpfte auf einem Bein weiter und riss die Tür auf.
    Ihr Onkel stand in einer Splitterschutzweste des FBI vor ihr. Er richtete sich auf, als sie vor ihm stand, und klappte sein Mobiltelefon zu. »Hast du mal daran gedacht, dein Handy eingeschaltet zu lassen? Ich versuche schon seit einer halben Stunde, dich zu erreichen.«
    »Warum hast du mich nicht wie alle anderen auch über das Festnetz des Hotels angerufen?« Sie gähnte.
    Er schob seine Armbanduhr zurecht und blickte darauf. »Du hast dreißig Sekunden, um dir was anzuziehen, wenn du dabei sein willst, wenn es losgeht.«

33
    E s ist so, dass auch sie Nachtsichtgeräte haben. Stell dir vor, du stehst mit einem Fernglas auf dem Balkon und siehst, dass gegenüber jemand mit dem Fernglas auf dem Balkon steht.«
    Ihr Onkel sprach leise. Sie lagen im Sand auf dem Bauch hinter einer Reihe dorniger Agaven und observierten die Gleise. Es war die Stelle, an der sie auch mit Stuart gewesen war.
    Am Windlift-Gebäude leuchtete eine einzelne Lampe, aber es gab keinerlei Verkehr vor den Hallen, keine Güterwaggons auf den Gleisen zwischen dem Rangierbahnhof und dem Gebäude. Grace fragte sich, ob alle Windräder bereits vom Fabrikgelände aus verschickt worden waren. Die Hallen wirkten verlassen.
    Während sie ihren Blick über die einsamen Gebäude schweifen ließ, sah sie nur die obligatorischen Hitzesensoren in Form von Tieren: Hunde, vielleicht ein Kojote. Keine Menschen.
    »Warum gibt es keine Wachmänner?«, fragte sie mit leiser Stimme.
    »Vor einer Woche haben wir eine Razzia durchgeführt«, flüsterte er. »Normalerweise dauert es einige Wochen, bis sie wieder aufgestellt sind, nachdem wir sie hochgenommen haben.«
    Eine Signalleuchte flackerte und verschwand, als hätte der Wind sie ausgeblasen. Aus einer großen Entfernung ertönte
das schrille Pfeifen eines näher kommenden Zuges. Beinahe augenblicklich tauchte ein Laster aus der Richtung des Highways auf und fuhr die Straße hinunter zum Rangierbahnhof.
    Pete drehte den Kopf und flüsterte etwas Unverständliches in sein Funkgerät.
    Der Sand war feucht, ihr Pullover hatte sich schon vollgesogen. Die Wüste knisterte voller kleiner krabbelnder Insekten und Käfer. Grace hatte das Verlangen, hinter sich zu blicken und zu überprüfen, ob ihre Knöchel noch da waren.
    »Hör auf, herumzuzappeln.«
    Eine atemraubende Staubwolke legte sich auf den Hügel und rieselte auf den Wüstenboden wie gelbe Gischt herab. Auch auf der anderen Seite des Hügels befanden sich Mitarbeiter des FBI, aber Grace konnte sie nicht sehen.
    »Wenn du etwas zu sagen hast, dann sag es.«
    Grace dachte an Jeanne, wie sie sich an der Wand festhalten musste, um ohne ihren Stock Halt zu finden, als sie in die Zelle zurückgebracht wurde.
    »Wenn jemand als Kind etwas Dummes gemacht hat und dann als Erwachsener ein gutes Leben führt - ein vorbildliches Leben -, gleicht dieses gute Leben dann

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