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Todessaat

Titel: Todessaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Arnout Smith
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beobachtet, wie eine Kiste aus dem Waggon gestoßen wurde. Kurz darauf folgten noch sieben weitere Kisten. Ich stand da und habe die Kisten gezählt. Ich konnte es einfach nicht glauben. Natürlich kam schon bald etwas über den Bergrücken gepoltert, und ich entdeckte schließlich diesen Laster. Er hielt neben den Gleisen an und sammelte die Kisten und den Typen wieder ein. Die ganze Sache dauerte vielleicht dreißig Sekunden.«
    »Ich verstehe nicht. Der Ort hier hat doch einen Sicherheitsdienst. Ich habe Johnstone getroffen, er hat sogar eine Pistole.«
    »Er hat auch ein Gewehr in seinem Auto. Sicher in einer Ablage am Dach verriegelt. Aber die Union-Pacific-Polizei ist nicht die ganze Zeit hier. Zurzeit laden wir gerade fertige Ware in die Güterwaggons. Es ist Schwerarbeit, es dauert nur einige Tage, und dann ist es vorbei. Und wenn es vorbei ist, wird er verschwunden sein. Er hat ein wahnsinnig großes Revier zu betreuen - von Pomona über Gila Bend zu Utah.«
    »Warte, wir sprechen hier von drei Staaten.«
    »Er beaufsichtigt dieses Gebiet nicht allein, aber was ich sagen will, ist, dass die Eisenbahnpolizei weit ausschwärmt. Wie auch immer, vor ungefähr drei Monaten hat dieser
Kerl, wie gesagt, Waren von einem fahrenden Zug gestohlen. Und ich habe ihn außerdem noch zweimal gesehen.«
    »Hast du es Johnstone erzählt?«
    »Ich erzähle es dir.«
    »Ein anonymer Hinweis?«
    Er zuckte die Achseln.
    Der Wind drehte und trug einen metallischen Klang vom Rangierbahnhof herüber.
    »Ich habe Bescheid gegeben. Ich will nicht, dass mein Boss übers Ohr gehauen wird, also mache ich Extraschichten. Ich bin für die Qualitätssicherung dieses Projektes zuständig.«
    »Nur damit wir das hinter uns lassen können - wo warst du am Mittwochabend?«
    Er warf ihr einen Blick zu. »So ist das also.«
    Sie schwieg.
    »Hier.« Seine Stimme war tonlos.
    »Hast du Zeugen dafür?«
    »Ich wurde überprüft. Sie haben bereits alles getan, aber überprüfe meinen Hintern ruhig auch noch einmal. Ich bin sauber. Siehst du diese Sockel in der Lagerhalle? Das ist mein Bereich. Die Boxen mit der Schaltung, die Ebenen, Magnete - alles muss kalibriert und überprüft werden. Durch mich. Wenn ich etwas freigebe, wird es mit der exakten Zeit und dem Datum versehen, an dem ich die Prüfung vorgenommen habe. Ich habe Mittwochnacht gearbeitet und gestempelt. Ich bin der Einzige mit Zugriff darauf und der Einzige, der die Integrität des Projekts schützen kann.«
    »Es muss doch noch jemanden geben. Was ist, wenn du krank bist?«
    Er lächelte verbittert. »Wie gesagt, ich werde kündigen. Gott, was bin ich froh, wenn diese Konferenz vorbei ist.«
    »Ist es denn nicht immer so geschäftig hier?«

    »Teufel, nein. Hast du diese großen Windräder gesehen, als du nach Palm Springs gefahren bist? Die sind nicht von uns. Unsere Windanlagen sind nur halb so groß, was sie perfekt für landwirtschaftliche Betriebe oder für Eigenheime macht. Sogar bettelarme Dörfer sind Kunden. Jeder will heutzutage umweltbewusst leben. Schau dir doch an, was dieser Ölfuzzie Pickens macht. Mein Boss hatte die brillante Idee, jedem Delegierten ein Windrad nach Hause zu schicken. Stell die Anlage irgendwohin, wo sie etwas Gutes tun kann; ein Funken Hoffnung in der Welt. Das sind fünfzig Bundesstaaten und etwa sechzig Länder weltweit. Es hat über ein Jahr gedauert, das nötige Kleingeld zusammenzutragen. Es gab Spenden von großen Chemiekonzernen sowie Fördergelder vom Land und den Bundesstaaten.«
    Grace dachte daran zurück, was Frank Waggaman ihr über die Windräder gesagt hatte. Die teuersten Gastgeschenke der Welt.
    »Wir haben heute am frühen Morgen mit der Versendung begonnen. Das Letzte soll, äh...«
    Er drehte das Handgelenk und sah auf die leuchtenden Ziffern. »Verdammt noch mal, ich bin einfach zu müde, um mich zu erinnern, wann die letzte Ladung verschickt werden soll.«
    »Du hattest keine Zeit, ihr den Rücken zu stärken.«
    »Wie bitte?«
    »Das hört sich an, als ob Vonda und du eine harte Zeit durchmachen musstet.«
    »Wir kaufen biologische Soja von Frank Waggaman, und dann ist sie Teil der Gruppe, die genmanipulierte Zuckerrübenfelder abbrennt. Ja, ich würde sagen, wir machen gerade eine harte Zeit durch.«
    »Was hat sie dazu gebracht?«
    »Du meinst, wer? Darin liegt die Ironie, Grace. Im Staat Washington habe ich einige Klassen mit Leuten wie Andrea
und Nate unterrichtet. Auf dem Lehrplan stand das Überleben in der Wildnis. Die

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