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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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bereitete sich innerlich auf die Begegnung mit ihrer Vorgesetzten vor.
    »Timmie Leary, Leitung eins«, tönte Rons Stimme aus den Lautsprechern.
    Timmie wusch sich noch schnell die Hände, bevor sie zum Telefon stürzte und dabei inständig hoffte, dass das nicht noch mehr Schwierigkeiten zu bedeuten hatte. »Timmie Leary-Parker«, meldete sie sich hastig.
    Nichts.
    »Hallo?«
    Nur Rauschen.
    »Ron?«, sagte sie, während sie auflegte. »Das war aber nicht Cindy, oder?«

    Der Mann vom Empfang hob den Blick von der GQ , die er gerade las. »Cindy?«
    »Sie ist heute Abend als Babysitterin bei mir zu Hause.«
    »Nur, wenn sie eine kräftige Dosis Testosteron geschluckt hätte, Schätzchen. Der Anrufer war ein Mann.«
    Timmie starrte einen Augenblick lang ausdruckslos auf das Telefon, während ihr Magen plötzlich in Richtung Boden sackte. »Ein Mann? Der mich sprechen wollte?«
    »Ausdrücklich.War keiner dran?«
    Sie schüttelte den Kopf, eindeutig niedergeschlagen. »Hoffentlich war es nicht der, den ich vermute.«
    Ron vergaß seine GQ. »Ein durchgeknallter Verfolger?«
    »Beschissener Exmann. Wenn er noch mal anruft, lassen Sie sich seinen Namen geben, okay?«
    »Lohnt es sich vielleicht, wenn ich mir auch seine Telefonnummer geben lasse?«
    Jetzt endlich lachte Timmie. »Er steht nicht auf Männer. Auf Frauen aber auch nicht. Er steht vor allem auf Einschüchterung.« Sie schüttelte sich. »Und mit dieser fröhlichen Schlussbemerkung verabschiede ich mich. Ich muss zu Angie.«
    Ron verdrehte bedeutungsschwer die Augen. »Ich bete für Sie.«
    »Hilfe! … Hilfe! … Hilfe!«, kreischte Mrs.Winterborn.
    »Und, Ron«, sagte Timmie im Hinausgehen. »Sorgen Sie dafür, dass Barb dieser Frau da irgendwie hilft.«
     
    Angie McFaddens Büro lag auf der anderen Seite des Wartezimmers, wo der Lärm aus der Notaufnahme, deren Leiterin sie eigentlich sein sollte, sie nicht störte. Timmie klopfte an die Pressspantür, die in einen ehemaligen Lagerraum führte. Beim Eintreten stellte sie fest, dass sie nicht nur von Angie, sondern auch von einem Mann im mittleren Alter erwartet wurde. Der geheimnisvolle Gast war etwa Mitte
fünfzig, mit schütterem Haar, einem grau melierten Bart und der narbigen, teigigen Haut eines Langzeitrauchers. Er trug ein Arbeitshemd, auf dessen linker Brusttasche das Wort TUCKER aufgestickt war, und vertrieb sich die Zeit mit dem Streicheln einer kalten Zigarette.
    »Sie wollten etwas von mir?«, wandte sich Timmie an ihre Vorgesetzte.
    Aber bestimmt nicht so, wie dieser Satz es nahelegte, da war sie sich sicher. Angie war Timmie von dem Augenblick an, als diese ihr als wunderbare Ergänzung ihrer Belegschaft vorgeschlagen worden war, mehr als distanziert begegnet. Und in den fünf Wochen, in denen sie jetzt hier arbeitete, war nichts, aber auch wirklich gar nichts besser geworden.
    »Mr.Van Adder wollte sich heute William Mayfields Krankenakte anschauen«, sagte sie und schaukelte dabei ein klein wenig auf ihrem Stuhl hin und her. »Dann hat er gehört, dass Sie die Akte haben.«
    Nach einem Blick auf die vorwurfsvolle, gerötete Miene ihrer Vorgesetzten beschloss Timmie, dass dies nicht der richtige Augenblick war, um einen Aufstand anzuzetteln.
    »Ja, das stimmt«, sagte sie leichthin. »Ich wollte nur sichergehen, dass ich nichts übersehen habe. Schließlich stirbt ein Vierundvierzigjähriger normalerweise nicht an einer Grippe, verstehen Sie?«
    Angie kniff die Augen zusammen, als wollte sie dahinterkommen, was Timmie in Wirklichkeit vorhatte. »Und der ganze Aufstand in Bezug auf den Leichenbeschauer?«
    Da Timmie gerade wieder eingefallen war, dass der Vorname des Leichenbeschauers »Tucker« lautete, hielt sie es für das Beste, einfach immer weiter zu lächeln. »Sie meinen in Bezug auf die Tatsache, dass ich nicht verstehen kann, wieso er einen solchen Todesfall nicht zumindest näher untersuchen will?«, sagte sie. Van Adders Gesicht wurde merklich
dunkler und Timmie sagte versöhnlich. »Ach, was soll’s, ich verstehe ja eigentlich gar nichts davon.«
    Also war auch sie nicht immun gegen die Versuchung. Au ßerdem regte sich bei ihr ein starkes Interesse für die Frage, wieso Mr. Van Adder persönlich ins Krankenhaus gekommen war, um sich nach der Akte eines Toten zu erkundigen, den er eigentlich wie eine heiße Kartoffel aus seinem Zuständigkeitsbereich befördert hatte.
    Van Adder starrte sie an. » Sie sind Joes Tochter?«
    Sie lächelte gelassen. »Ganz recht, Sir.«
    Einer

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