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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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dieser Hinterzimmertypen, dachte sie. Einer von diesen Spätheimkehrern, die immer irgendeinen offiziellen Anlass oder eine gesellschaftliche Aktivität vorschieben konnten, um stundenlang in irgendwelchen verrauchten, mit Bierdunst verhangenen Kneipen herumzuhängen.
    Seine Miene wurde noch düsterer. »Ich bin Tucker Van Adder.«
    Timmie nickte. »Ganz recht, Sir, ich weiß.«
    Er schüttelte den Kopf. »Und Sie kleines Mädchen glauben also, Sie könnten mir erzählen, wie ich meine Arbeit machen soll? Habe ich das richtig verstanden?«
    Timmie war so dicht davor, ihm ihre Meinung zu geigen, dass sie sich auf die Zunge beißen musste, bis sie blutete. Der Kerl war ein ausgemachtes Arschloch. Und er war eine der Lokalgrößen. Ganz zu schweigen davon, dass er offensichtlich auch eng mit ihrer leicht einzuschüchternden Vorgesetzten befreundet war.
    Timmie war direkt. Aber sie war keine Idiotin. »Ich habe mich nur ein bisschen gewundert, Sir. Das Ganze kam mir sehr ungewöhnlich vor.«
    »Und, was gefunden?«, fragte Van Adder sarkastisch.
    Angesichts der Tatsache, dass sie die Akte noch nicht einmal aufgeschlagen hatte, konnte sie wohl bei der Wahrheit bleiben. »Nicht das Geringste.«

    »Also dann, geben Sie sie mir zurück«, verlangte Angie. »Sie haben überhaupt kein Recht, sie an sich zu nehmen. Und Mr.Van Adder möchte sie noch einmal durchsehen.«
    »Sie liegt in meinem Spind«, log Timmie, ohne mit der Wimper zu zucken. »Ich hole sie, sobald ich mit meiner Patientin fertig bin.«
    »Überlassen Sie die Patientin jemand anderem. Und räumen Sie diese Blumen weg. Die finde ich nämlich auch nicht besonders witzig.«
    »Gut.«
    Und dann, noch bevor sie sich in echte Schwierigkeiten bringen konnte, ging sie hinaus.
     
    Timmie kehrte in den Arbeitsbereich der Notaufnahme zurück und sah kurz nach ihren Patienten, die sich alle in unterschiedlichen Stadien der Notversorgung befanden. Mrs. Winterborn wartete darauf, dass das Röntgengerät frei wurde, mit dem die Cheerleader gerade untersucht wurden, und der Mann mit der Grippe bekam Infusionen.Also hatte Timmie zehn Minuten Zeit, um sich mit Billys Akte davonzuschleichen.
    Sie ging nicht weit weg, nur in das leere Behandlungszimmer, wo sie von niemandem belästigt werden würde. Hastig überflog sie die Akte, um anschließend jedes Laborergebnis, jeden Bericht, jedes Röntgenbild so sorgfältig wie nur irgend möglich unter die Lupe zu nehmen.Vielleicht entdeckte sie ja eine Anomalie, die das, was geschehen war, erklären konnte.
    Doch sie fand gar nichts.
    Keine Unregelmäßigkeiten, keine Vergiftungserscheinungen. Kein Leberversagen, kein Herzversagen, keine Nierenerkrankung. Die Elektrolytwerte waren außer Rand und Band, aber das war bei einem Patienten mit einer starken Grippe auch nicht anders zu erwarten. Es war jedenfalls
nichts dabei, was einen halbwegs gesunden Menschen innerhalb so kurzer Zeit hätte umbringen können.
    Jetzt hätte sie sich eigentlich besser fühlen müssen. Sie hatte keinen entscheidenden Fehler gemacht, zumindest keinen offensichtlichen. Doch stattdessen wurde sie noch unruhiger. Vor allem, da der Leichenbeschauer in Angies Büro saß und auf diese Akte wartete, damit er sie endgültig unter Verschluss nehmen konnte.
    »Hilfe! … Hilfe! … Hi …«
    Timmie registrierte die Veränderung in der alten Stimme und hob den Blick.
    »Scheiße! Ein Notfall!«
    Sie ließ die Akte auf dem Tisch liegen und rannte los. Barbs Stimme war jederzeit und überall zu verstehen.
    »Notfall, Zimmer drei, Notfall, Zimmer drei.«
    »So tun Sie doch etwas!«, kreischten die Schwestern, als Timmie in das Zimmer gestürzt kam. Mrs.Winterborn lag mit hervorquellenden Augen und fleckiger Haut wie erstarrt in ihrem Bett und das letzte, mit zitternder Stimme hervorgestoßene »Hilfe!« steckte ihr noch zur Hälfte in der Kehle. Barb stand neben ihrem Bett und bereitete den Defibrillator vor, während Schritte und medizinisches Gerät krachend über die Flure jagten. Und Timmie blieb nichts weiter übrig als plattfüßig mitten im Zimmer zu stehen und sich zu fragen, wie sie die beiden alten Damen wohl loswerden konnte, um anschließend die ganze Lebensrettungsaktion zu sabotieren.
    »Mutter! Oh Gott, so helft ihr doch!«
    »Sind Sie sicher?«, sagte Timmie, obwohl sie die Antwort bereits kannte.
    Barb drehte sich zu ihr um, die beiden großflächigen Elektroden in der Hand. »Bist du so was wie ein Katastrophen-Magnet?«, wollte sie wissen.
    »So tun Sie

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