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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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auf.«
     
    Dienstag, 16. Januar, 17.45 Uhr
    Nick sank auf seinen Stuhl und legte die Füße auf den Tisch. »Ich schwöre, das Warten vor dem Gerichtssaal schafft mich mehr als ein Tag harter Arbeit.« »Bist du bei der Suche nach Kyle Lombard weitergekommen?«
    »Nein. Ich habe mindestens fünfundsiebzig Männer mit diesem Namen angerufen, während ich auf meine Aussage gewartet habe. Leider hat mir das nichts eingebracht als einen leeren Akku.«
    »Du kannst es morgen ja weiterversuchen.« Vito nahm eine Nachricht vom Tisch. »Tino war hier. Er war im Leichenschauhaus, um die beiden älteren Leute zu skizzieren, die in den Gräbern nebeneinander gelegen haben.« »Hoffentlich vollbringt er noch ein Wunder«, sagte Nick. »Ja, mit Brittany Bellamy hat er einen Volltreffer gelandet.« Vito setzte sich an den Computer und rief USA Models auf. »Komm rüber und lass dir Bill Melville vorstellen.« Nick stellte sich hinter ihn. »Groß und kräftig. Wie Warren.«
    »Aber außer der Größe keine Ähnlichkeiten.« Warren war blond gewesen, während Bill dunkelhaarig war und eher unfreundlich wirkte. »Geübt in Kampfkunst, steht hier.« Vito sah zu Nick auf. »Warum zum Teufel sucht sich ein Killer ein Opfer, das ihn theoretisch zu Brei hauen kann?« »Nein, erscheint mir auch nicht klug«, stimmte Nick ihm zu. »Es sei denn, er brauchte diese Fähigkeit. Warren hat sich auf Fechtseiten umgesehen und wurde so drapiert, als habe er ein Schwert in der Hand. Bill wurde mit einem Morgenstern getötet.« Nick setzte sich auf die Tischkante. »Ich habe noch nichts zu Mittag gegessen. Holen wir uns etwas zu mampfen, bevor wir uns auf die Suche nach Melvilles letzter bekannter Adresse machen.« Vito sah auf die Uhr. »Ich bin schon verplant.«
Hoffe ich.
Nicks Lippen verzogen sich zu einem trägen Grinsen. »Du bist >verplant    Er spürte, wie er rot wurde. »Halt die Klappe.« Nicks Grinsen wurde noch breiter. »Nö. Ich will Genaueres hören.«
    Vito warf ihm einen bösen Blick zu. »Da gibt es nichts Genaueres.«
Noch nicht jedenfalls.
    »Das ist sogar noch besser, als ich gehofft habe.« Er lachte schnaubend, als Vito die Augen verdrehte. »Och, Chick, jetzt steh da nicht so steif herum. Na gut, okay, was hast du von diesem Brewster erfahren?«
    »Dass er ein Arschloch ist, dass er auf junge hübsche Blondinen steht und dass er seine Frau betrügt.« »Oh. Na ja, jetzt versteh ich jedenfalls, warum Sophie so heftig auf die Rosen reagiert hat. Du hast gesagt, er hat dir Namen von Sammlern gegeben.«
    »Alles integre Säulen der Gesellschaft und alle mindestens sechzig Jahre alt. Kaum in der Lage, sechzehn Gräber auszuheben und kräftige Kerle wie Warren oder Bill herumzuschleppen. Ich habe die Finanzen überprüft, soweit es mir ohne richterliche Anordnung möglich war, aber auch da nichts Verdächtiges gefunden.« »Und Brewster selbst?«
    »Jung genug, aber in der Woche, in der Warren als vermisst gemeldet wurde, war er gar nicht im Land.« Vito warf Nick einen verlegenen Blick zu. »Ich hab' ihn gegoogelt, als wir von den Bellamys zurückkamen. Das Erste, was auftauchte, war eine Konferenz am vierten Januar in Amsterdam. Da hat er einen Vortrag gehalten. Die Fluggesellschaft hat mir bestätigt, dass Dr. und Mrs. Alan Brewster von Philadelphia aus erste Klasse geflogen sind.« »Erste Klasse kostet. Professoren verdienen nicht so viel. Vielleicht dealt er doch.«
    »Die Frau ist stinkreich«, brummte Vito. »Ihr Großvater war ein Kohlebaron. Hab' ich auch bereits überprüft.« Nicks Lippen zuckten mitfühlend. »Du hättest ihn gern als Täter gesehen.«
    »Kann man wohl sagen. Aber falls er nicht doch Mitwisser oder Komplize ist, kann ich ihm nur vorwerfen, ein Arschloch zu sein.« Vito rief die Datenbank des Kraftfahrzeugamts auf. »Melville war zweiundzwanzig Jahre alt, letzte Adresse in Nord-Philly. Ich fahre.«
     
    Dienstag, 16. Januar, 17.30 Uhr
    Sophie steckte bis zu den Knöcheln in Sägespänen. Ted hatte recht: Das Lagerhaus, das an den Teil der Fabrik anschloss, der zum Hauptbereich des Museums umgestaltet worden war, bot nicht gerade perfekte Bedingungen, aber Sophie konnte das Potenzial sehen. Noch immer gab es hier Stellen, an denen sie die Schokolade riechen konnte. Es musste doch Schicksal sein.
    Sie blickte sich in ihrem zukünftigen Einsatzbereich um. Seit langem war sie nicht mehr so zufrieden gewesen. Nun, vielleicht war »zufrieden« nicht das richtige Wort. Sie fühlte sich energiegeladen und

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