Todesschrei
Uhr, bevor er die Kellnerin anblickte. »Okay, dann machen Sie mir eine große Pizza mit allem«, sagte er. »Und packen Sie sie ein. Ich nehme sie mit.« »Sie kommt wohl nicht, was?«, fragte die Kellnerin mitfühlend und nahm die Karte.
Sophie hätte schon vor einer halben Stunde hier sein können. »Ich schätze nicht.«
»Na ja, ein Kerl wie Sie sollte keine Schwierigkeiten haben, eine andere zu finden.« Sie schnalzte mit der Zunge und ging in die Küche zurück, während Vito den Kopf an die Wand legte und die Augen schloss. Er wollte nicht daran denken, dass sie nicht gekommen war. Er wollte lieber an Dinge denken, auf die er Einfluss hatte. Sie hatten vier der neun Opfer identifiziert. Fünf standen noch aus.
Rosen. Es duftete nach Rosen, und er spürte, wie der Tisch ruckelte, als sich jemand ihm gegenübersetzte. Sie war doch gekommen. Aber er rührte sich nicht und ließ die Augen geschlossen.
»Entschuldigung«, sagte sie, und er schlug die Augen auf. Sie saß auf der anderen Seite in ihrer Lederjacke und mit großen goldenen Ohrringen, und ihr Haar fiel ihr über eine Schulter nach vorn. »Ich warte auf jemanden, und ich denke, das sind vielleicht Sie.«
Vito lachte leise. Das hatte sie gesagt, als sie sich zum ersten Mal begegnet waren. Als er sie für eine Studentin auf Männerfang gehalten hatte. »Dieser Neuralisator funktioniert besser, als ich dachte. Vielleicht sollte ich ihn auch mal ausprobieren.«
Sie lächelte, und er spürte, wie ein wenig von dem Stress des Tages von ihm abfiel. »War es hart heute?«, fragte sie. »Das kann man sagen. Aber ich möchte eigentlich nicht über die Arbeit sprechen. Du bist hier.« Sie hob eine Schulter. »Es ist schwer, Filmdevotionalien zu widerstehen. Danke.«
Sie hatte die Hände so fest ineinander verschränkt, dass man die Knöchel weiß hervortreten sehen konnte. Er holte tief Luft, griff über den Tisch, löste ihre Hände und umfasste die eine. »Es ist dir schwergefallen, uns seinen Namen zu nennen, aber du hast es getan. Das hat uns ein gutes Stück weitergebracht.«
Ihr Griff wurde fester, ihr Blick glitt zur Seite. »Und hoffentlich alle Mütter, Ehefrauen, Väter und Söhne. Ich wollte nicht, dass du dich mit Alan unterhältst, weil ich mich schäme. Aber ich hätte mich noch mehr geschämt, es aus diesem Grund zu verhindern.«
»Es war mir ernst mit dem, was ich in der Nachricht geschrieben habe. Brewster ist ein Arschloch. Du solltest die Sache vergessen.«
Sie schluckte. »Ich wusste nicht, dass er verheiratet war, Vito. Ich war jung und sehr dumm. Okay.« Sie sah auf - resolut, wie er fand. »Ich habe dir etwas mitgebracht.« Sie zog ein gefaltetes Papier aus der Tasche und reichte es ihm.
Vito nahm es und lachte. Sie hatte ihm eine Tabelle gemacht. Oben stand
Französisch, Deutsch, Griechisch, Japanisch,
an der Seite
Verdammt, Scheiße, Fick dich!
und
Dreck.
In den Kästchen standen die Kraftausdrücke in der jeweiligen Sprache.
Sie grinste breit, und wieder fiel etwas mehr von der Anspannung von ihm ab. »Ich hatte dir doch versprochen, dir noch ein paar Flüche beizubringen. Hier - ich habe auch die Lautschrift dazugeschrieben, damit du sie nicht falsch aussprichst. Das mindert die Wirkung.« »Klasse. Aber du hast >Arschloch< vergessen. Mein Neffe hat mich für dieses Wort eben noch zusammengestaucht.« Mit hochgezogenen Brauen, nahm sie ihm das Papier ab, zog einen Stift aus der Tasche und schrieb das Schimpfwort und seine Übersetzungen unten auf die Liste. Anschließend gab sie ihm den Zettel zurück, und er schob ihn in die Tasche. »Vielen Dank.« Dann nahm er wieder ihre Hände und spürte erleichtert, dass sie sich anscheinend entspannt hatte. »Ich war mir nicht sicher, ob du kommen würdest.« »Ich hatte Probleme mit dem Motorrad. Einer meiner Studenten hat mich schließlich hergefahren.« Er zog die Brauen zusammen. »Was für Probleme gab es denn?«
»Es sprang nicht an. Jemand hat mir Zucker in den Tank gekippt.«
»Wieso denn das?« Seine Augen verengten sich, als sie die Lippen zusammenpresste. »Du weißt, wer das war?« »O ja, Brewsters Frau. Die spinnt. Hat mir einen Droh... brief geschickt. So was in der Art.« »Sophie«, sagte er warnend.
Sie verdrehte die Augen. »Sie hat mir eine tote Maus geschickt und mich dann angerufen, um mir zu sagen, ich solle meine Hände bei mir behalten. Sie muss mitbekommen haben, wie Alan mit Clint telefoniert hat. Die Frau ist bewiesenermaßen nicht ganz dicht. Sie ist
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