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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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wieder. Alles Gute.«
     
    Mittwoch, 17. Januar, 9.05 Uhr
    Sie war tot. Die alte Winchester war gestorben. Er lehnte sich zurück und starrte stirnrunzelnd auf seinen Bildschirm. Sie war gestorben und hatte ihren Besitz ihrem Neffen hinterlassen, der nicht viel jünger als sie war. Wer weiß, wer die Leichen gefunden hatte? Aber dass sie tot war, half ihm zu verstehen. Falls ihr Neffe das Grundstück verkaufen wollte, hatte jemand es vielleicht inspiziert - oder er hatte es bereits verkauft und jemand hatte gegraben, weil er darauf bauen wollte.
    Er nahm an, dass die Cops inzwischen alle Leichen gefunden hatten. Aber nur eine von ihnen hätte durch Fingerabdrücke identifiziert werden können - und diese Leiche hatte keine Fingerabdrücke mehr. Die anderen ... die Cops würden Wochen brauchen, denn Cops waren gemeinhin nicht besonders clever. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie rasch etwas herausfanden.
    Ja, er fühlte sich schon viel besser. Dennoch gab es noch ein paar lose Fäden zu vernähen. Unter den Leichen auf dem Feld befand sich der Webber-Junge, und irgendwie war Derek Harrington an das Foto gekommen. Um Derek würde er sich heute kümmern. Er würde -Sein Handy klingelte, und automatisch sah er zunächst aufs Display. Es war sein ... nun, Antiquitätenhändler. »Ja«, sagte er. »Was haben Sie für mich?«
    »Was, zum Teufel, haben Sie angestellt?«, fauchte es ihm wütend aus dem Telefon entgegen.
    Das weckte auch sein hitziges Temperament. »Wovon reden Sie?«
    »Ich rede von einem Inquisitionsstuhl. Und den verdammten Bullen.«
    Er öffnete den Mund, aber zunächst wollten keine Worte kommen. Doch rasch fasste er sich wieder. »Ich habe wirklich keine Ahnung, wovon Sie reden.« »Die Polizei hat einen Stuhl.« Jedes Wort wurde überdeutlich ausgesprochen. »In Gewahrsam.« »Nun, meiner ist es nicht. Mein Stuhl befindet sich immer noch in meiner Sammlung. Heute Morgen habe ich ihn noch gesehen.«
    Am anderen Ende der Verbindung entstand eine Pause. »Sind Sie sicher?«
    »Natürlich bin ich sicher. Was soll diese ganze Fragerei?« »Gestern war ein Bulle bei mir und hat mich ausgefragt. Über gestohlene Artefakte und Schwarzmarkthandel. Meinte, er hätte einen Stuhl mit Dornen. Vielen Dornen. Der Mann kam von Morddezernat.«
    Zum zweiten Mal an diesem Tag begann sein Herz zu rasen, aber er ließ sich nichts anmerken. Er hatte bereits gewusst, dass sie die Gräber gefunden hatten. Dass die Polizei Brittanys Leiche mit einem Inquisitionsstuhl in Verbindung bringen würden, traute er ihr nicht zu. Er verlieh seiner Stimme eine gehörige Portion Verwirrung. »Und noch einmal: Ich habe wirklich keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    »Sie wissen also gar nichts über ein Gräberfeld irgendwo auf einem Acker im Norden? Denn derselbe Cop, der mich hier aufgesucht hat, ist zufällig auch derjenige, der die Leitung in diesem Fall hat.«
    Scheiße.
Er lachte ungläubig. »Leider weiß ich auch nichts über ein Gräberfeld. Ich weiß nur, dass meine Stücke sich noch immer in meinem Besitz befinden. Wenn die Bullen einen solchen Stuhl haben, dann ist es wahrscheinlich eine Kopie von irgendeinem dieser Idioten, die in ihrer Freizeit Mittelalter spielen. Aber ich muss zugeben, Sie haben meine Neugier geweckt. Wie ist die Polizei darauf gekommen, ausgerechnet Sie zu fragen?« »Sie haben eine Quelle. Eine Archäologin.« Das ergab Sinn. Schließlich war er zunächst auch über dieses Gebiet auf seine Händler gestoßen. »Und wer ist das ?« »Sie heißt Sophie Johannsen.«
    Sein Herz setzte einen Schlag aus, dann explodierte Zorn in ihm und jagte seinen Puls in schwindelerregende Höhen. »Aha.«
    »Sie gibt am Whitman College dienstags ein Seminar und arbeitet sonst im Albright. Ich habe auch ihre Privatadresse.«
    Die hatte er auch. Und er wusste, dass sie allein mit zwei gefärbten Pudeln lebte, die keine Bedrohung darstellten. Dennoch schnaufte er und tat beleidigt. »Ich will sie nicht aufsuchen, Herrgott noch mal. Ich war nur neugierig.« Eine Pause entstand, und als der Mann wieder sprach, klang seine Stimme ruhig, doch die Drohung war unmiss-verständlich. »Wenn ich Sie wäre, wäre ich mehr als nur neugierig. Was uns betrifft - wir möchten mit nichts, was Sie möglicherweise getan haben, in Verbindung gebracht werden, und im Falle eines Falles werden wir unsere eigenen Interessen schützen. Rufen Sie uns nicht mehr an. Wir sind nicht mehr im Geschäft.«
    Er hörte ein Klicken, dann nichts mehr. Sein

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