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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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ein übergroßes Kondom mit einem Metallstift am Ende aussah. »Der Patient rollt den Liner über den Stumpf — er schmiegt sich sehr eng an. Dann kommt der Metallstift in die Prothese. Manche Patienten verwenden das Gleitmittel unter dem Liner, vor allem wenn sie sehr empfindliche oder geschädigte Haut haben.«
    »Hat Claire Reynolds das so gemacht?«
    »Manchmal, aber in den meisten Fällen verwenden jüngere Patienten wie Claire die Vakuummethode. Die künstliche Gliedmaße wird durch Unterdruck gehalten und durch ein Ventil wieder gelöst. Die Haut kommt in direkten Kontakt mit dem Kunststoff der Prothese. Deshalb wird bei dieser Methode meistens ein Gleitmittel eingesetzt.«
    »Und wo bekommen Patienten ein solches her?«
    »Von mir oder direkt über den Vertreiben Die meisten Hersteller verkaufen auch online.«
    »Und die Rezepturen? Gibt es viele verschiedene?«
    »Ein oder zwei Hauptrezepturen. Aber es gibt auch immer besondere Abmischungen oder welche mit Zusätzen.« Er nahm eine Zeitschrift vom Tisch und blätterte sie am Ende auf. »Hier. Sehen Sie.«
    Vito nahm die Zeitschrift und überflog die Anzeigen. »Kann ich die vielleicht behalten?«
    »Aber sicher. Miss Savard kann Ihnen auch ein Muster von dem Gleitmittel mitgeben, wenn Sie mögen.« »Danke, Doktor. Ich weiß ja, dass Sie Miss Reynolds über ein Jahr nicht mehr gesehen haben, aber können Sie sich vielleicht noch an ihren Gemütszustand erinnern? War sie glücklich oder traurig? Hatte sie einen Freund?« Pfeiffer sah plötzlich aus, als fühlte er sich unbehaglich. »Nein, einen Freund hatte sie nicht.« »Oh, ich verstehe. Dann eine Freundin?« Pfeiffers Unbehagen verstärkte sich. »Ich kannte sie nicht besonders gut, Detective. Ich weiß allerdings, dass sie gern an Protestmärschen Homosexueller teilnahm. Sie erwähnte es bei ihren Besuchen mehrmals. Ich hatte allerdings das Gefühl, dass sie vor allem eine Reaktion aus mir herauskitzeln wollte.«
    »Hm. Und was können Sie über ihre seelische Verfassung sagen?«
    »Ich weiß, dass sie Geldsorgen hatte. Sie befürchtete, dass es nicht für den neuen Mikroprozessor reichen könnte.« »Das verstehe ich nicht. Ich dachte, sie hat an Ihrer Studie teilgenommen und hätte den Prozessor schon gehabt.« »Ja und ja, aber nach Ende der Studie hätte sie den Prozessor bezahlen müssen. Die Hersteller bieten ihn dann zum Selbstkostenpreis an, aber das war immer noch mehr, als Claire sich leisten konnte. Das machte sie sehr nervös.« Er sah Vito traurig an. »Sie hatte gehofft, mit dem Mikroprozessor würde sie bei den Paralympics erfolgreich sein.« Vito stand auf. »Danke, Doktor, Sie waren mir eine große Hilfe.«
    »Wenn Sie herausfinden, wer das getan hat, werden Sie es mir mitteilen?« »Das werde ich.«
    »Gut.« Der Arzt erhob sich und öffnete die Tür. »Stacy?« Die Empfangsdame eilte heran. »Stacy, der Detective ist wegen Claire Reynolds hier.«
    Stacy riss die Augen auf, während sie den Namen einordnete. »Claire? Aber ...« Sie sank gegen den Türrahmen. »O nein.«
    »Kannten Sie Miss Reynolds gut, Miss Savard?« »Na ja, nicht wirklich gut.« Sie sah schockiert und bedrückt zu Vito auf. »Wir haben immer ein bisschen geplaudert, wenn sie auf ihren Termin wartete. Sie hat mir meistens stolz erzählt, was für ein Rennen sie wieder gewonnen hat.« Stacys Augen füllten sich mit Tränen. »Sie war ein liebes Mädchen. Warum hat ihr nur jemand was angetan?« »Das will ich auch herausfinden. Doktor?« Vito blickte auf die Akte in der Hand des Mannes.
    »Oh, natürlich. Stacy, machen Sie bitte eine Kopie von dem Brief, den wir von Dr. Gaspar aus Texas bekommen haben.«
    »Nun, eigentlich brauchte ich das Original.« Pfeiffer blinzelte. »Selbstverständlich. Ich habe nicht nachgedacht. Stacy, legen Sie die Kopie zu unseren Akten und helfen Sie dem Detective bitte, falls er noch etwas braucht.«
     

15. Kapitel
    Mittwoch, 17. Januar, 11.10 Uhr
    »Bis ba-hald!« Die Klasse von Achtjährigen winkte, während man sie durch die Tür scheuchte.
    »Das war großartig.« Der Lehrer strahlte Sophie und Ted III. an. »Normalerweise langweilen sich die Kinder in Museen zu Tode und lernen gar nichts, aber Sie haben es zu einem großen Spaß gemacht. Diese Verkleidung und die Axt. Und sogar Ihr Haar! Alles wirkt unglaublich echt.« Sophie nahm die Streitaxt von der Schulter, nachdem sie sie zuvor während der Wikingerführung anständig geschwungen hatte. Die Augen der Kinder hatten

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