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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
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genügend Geldmittel verfügt, um das Semtex im Voraus zu bezahlen, dann hätte der Syrer einfach das Geld einstecken können, ohne den Sprengstoff zu liefern.
    Und wie hatte man das Zeug außer Landes geschmuggelt? Der Geheimdienst NSA hatte Syrien ganz oben auf seiner Liste vonStaaten, die den internationalen Terrorismus unterstützten. Das Semtex in ein Nachbarland wie den Libanon zu schmuggeln, war schon schwierig genug. Die Chance, es unbemerkt in die Vereinigten Staaten zu transportieren, war verschwindend gering. Ein Vorhaben dieser Größenordnung ließe sich nur bewerkstelligen, wenn jede Menge Leute dabei halfen – Leute, die falsche Frachtpapiere und Zolldokumente ausstellten, das Semtex aus dem Arsenal entfernten, es in falsch ausgeschilderte Kisten verpackten, zum nächsten Hafen transportierten und dort in Container verluden.
    Nathan konnte sich nicht erinnern, jemals ein Produkt mit der Aufschrift
Made in Syria
gesehen zu haben. Er wusste, dass Syrien Textilien, Olivenöl und natürlich Rohöl exportierte. Aber Exporte, die direkt in die USA gingen, wurden wesentlich gründlicher unter die Lupe genommen als solche aus anderen Ländern. Es war also unwahrscheinlich, dass das Semtex auf einem Containerschiff direkt in die USA geschickt worden war. Vielmehr lief das Ganze wahrscheinlich über ein Drittland, wo die falsch ausgeschilderten Kisten erst in einen anderen Container und dann auf ein Schiff mit Kurs nach USA verladen wurden. In der Regel überwachte und kontrollierte man Container mithilfe von computergesteuerten Inventurprogrammen, die die Ladung identifizierten und auf dem Weg zu ihrem Bestimmungsort weiterverfolgten. Natürlich war es theoretisch möglich, dass das Semtex mit einem kleineren privaten Schiff auf hohe See befördert und dort auf ein anderes Schiff umgeladen worden war, aber wie wahrscheinlich war so etwas? Und wenn es so ablief, wie viele Leute waren darin verwickelt? Dutzende? Zwei oder drei Personen hätten das nie geschafft. Und es wäre teuer gewesen. Nathan hatte keine Vorstellung, welchen Preis eine Tonne Semtex auf dem Schwarzmarkt erzielte, aber er bezweifelte, dass sich der Aufwand bei diesem Szenario lohnen würde.
    Jetzt, wo er Zeit hatte, gründlicher über diese Syrien-Connection nachzudenken, erschien sie ihm immer unwahrscheinlicher. Wenn die Bridgestones den Sprengstoff also nicht von dort bezogen hatten, woher dann? Gab es in dieser Gruppe »Echo der Freiheit«jemanden, der Kontakte zu internationalen Waffenschmugglern hatte? Wenn ja, wer? Hatte das FBI neben Leonard und Ernie noch andere Mitglieder im Visier? Bestimmt. Auf jeden Fall würde das FBI dieselbe Frage stellen, die Nathan beschäftigte: Woher hatten die Bridgestones das Semtex?

KAPITEL 17
    Frank Ortega saß an seinem Schreibtisch und wartete auf den Anruf. In seinem Arbeitszimmer roch es immer noch nach italienischem Essen. Als das Telefon endlich klingelte, sah er auf seine Schiffsuhr von Chelsea Clock. Vier Minuten zu spät. Er drehte den Rollstuhl und schlug mit dem Finger auf die Sprechtaste.
    »Was zum Teufel ist da draußen los?«, fragte er. Kein
Hallo
, kein
Guten Tag
, kein
Wie läuft’s in D. C.
?
    »Wir versuchen gerade, die Sache zu klären.«
    »Sie versuchen, die Sache zu klären? Was für eine bescheuerte Antwort ist das denn? Die Kerle haben meinen Enkel bei lebendigem Leib verbrannt.«
    »Frank, ich bin genauso wütend wie Sie. Er war Ihr Enkel, aber er war auch einer von meinen Leuten.«
    »Das ist ein großer Unterschied.«
    »Verdammt noch mal, Frank, das weiß ich. Aber Ihr Enkel ist nicht das einzige Opfer. Mir steht die unangenehme Aufgabe bevor, vierundzwanzig Benachrichtigungen an die Angehörigen zu unterzeichnen.«
    »Schon gut, tut mir leid. Ich habe in letzter Zeit schlecht geschlafen. Ich … ich habe so eine Stinkwut im Bauch, dass ich am liebsten jemanden umbringen würde.«
    »Ich wünschte, ich könnte ihn zurückbringen, die Uhr zurückdrehen und noch mal von vorne anfangen. Ich würde vieles anders machen.«
    »Lassen Sie mich eins klarstellen, Ethan. Ich mache Ihnen deswegen keine Vorwürfe.«
    »Vielleicht war es doch keine so gute Idee, McBride an Bord zu holen. Er macht die Dinge nur noch komplizierter.«
    »Wieso? Sie haben ihn doch unter Kontrolle, oder nicht? Immerhin hat er meinen Enkel gefunden.«
    »Ja, aber er hat auch den kleinen Bruder der Bridgestones getötet. Damit hat niemand gerechnet. Und die Folgen waren verheerend.«
    Frank gab sich

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