Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
Vom Netzwerk:
eine unauffällige viertürige Limousine so, dass die Insassen das Restaurant im Blick behalten konnten. Die beiden FBI-Agenten sahen zu, wie Amber ihren Wagen abstellte und ins Restaurant ging.
    »Sieht so aus, als hätte sie ihre Tochter dabei.«
    »Ja.«
    »Dann warten wir jetzt.«
    »Ja.«
    Sie mussten nicht lange warten. Fünf Minuten später kam Amber Sheldon über den Parkplatz gelaufen und setzte sich in ihren Wagen.
    »So, es kann losgehen.« Sie folgten ihr mit sicherem Abstand auf den Highway 99 in südlicher Richtung. Nach ungefähr fünf Kilometern blinkte sie und nahm die Ausfahrt zu einer Tankstelle mit dazugehörigem Minimarkt. Die FBI-Agenten hielten am Rand der Auffahrtsrampe im Schutz hoher Eukalyptusbäume. Durch ein Fernglas beobachtete der Fahrer, wie Amber auf den Parkplatz der Tankstelle fuhr und ausstieg. Sie ging zu dem Münztelefon an der Seite des Gebäudes und stand herum, als warte sie auf einen Anruf. Dabei sah sie alle paar Sekunden auf ihre Uhr, wie eine schlechte Schauspielerin, die versucht, ungeduldig zu wirken. Der Agent auf dem Beifahrersitz richtete ein Hohlspiegelmikrofon mit einem Durchmesser von vierzig Zentimetern auf Sheldons Standort und setzte sich Kopfhörer auf.
    »Sie wartet auf einen Anruf«, sagte der Fahrer.
    »Ja.«
    Der Fahrer fragte leicht irritiert: »Können Sie denn gar nichts anderes sagen als immer nur
Ja

    »Nein.«
    »Witzig. Wirklich sehr witzig.«
    »Was zum Teufel?«, sagte der Fahrer, als er sah, wie Amber Sheldon sich an den Kopf langte und eine blonde Perücke entfernte, unter der dunkelbraune Haare zum Vorschein kamen. Sie hielt sie hoch und schwenkte sie wie eine Fahne. »Scheiße. Man hat uns gründlich verarscht. Das ist nicht Amber Sheldon, sondern ihre Tochter.«

    Tja, wo war sie nur, die echte Amber Sheldon? Sie saß im Auto ihres Chefs und grinste, als sie in den McDonald’s Drive-through etwa zwölf Kilometer nördlich von Pete’s Truck Palace fuhr. Doch das Grinsen verging ihr ziemlich schnell, als ihr einfiel, dass dieser Trick nur einmal funktionierte. Sie redete sich immer wieder ein, dass sie das Ganze nur für Janey tat, aber hauptsächlich ging es ihr um McBrides fünfzigtausend Dollar. Selbst wenn sie die Belohnungvon einer Million nicht bekam, die auf Leonard und Ernie ausgesetzt war, blieb ihr immer noch McBrides Geld, und das war auch nicht gerade wenig. Aber wenn es nicht auch wegen Janey gewesen wäre, hätte sie Nathan McBride und seinen FBI-Kumpanen gesagt, sie könnten sie mal. Mit ein bisschen Glück hätte sie das Ganze heute Nacht hinter sich. Tief in ihrem Herzen war sie überzeugt, das Richtige zu tun. Als das Münztelefon klingelte, riss sie schnell den Hörer an sich.
    »Ernie?«
    »Ja, ich bin’s.«
    »Danke für alles. Mir geht’s beschissen.«
    »Warum hast du mir das mit Janey nicht erzählt?«
    »Du hast wirklich Nerven, mich so was zu fragen! Warst du ein Teil meines Lebens? Wolltest du das jemals sein? Du hast dich einen feuchten Dreck um mich geschert. Dir ging es doch immer nur um
dich
und darum, was
du
wolltest.«
    »Ich hatte ein Recht, es zu erfahren.«
    »Sobald du aus dem Gefängnis entlassen wurdest, bist du abgehauen. Die paar Male, die du mich angerufen und mich gefragt hast, wie’s mir geht, kann ich an den Fingern einer Hand abzählen.«
    »Du hast doch mit mir Schluss gemacht.«
    »Kannst du mir deswegen einen Vorwurf machen? Ja, wahrscheinlich kannst du das. Du bist ja nie an irgendetwas schuld, stimmt’s? Es war immer meine Schuld. Ich war schuld, dass du dich damals hinters Steuer gesetzt und Widerstand gegen die Polizei geleistet hast. Zieh endlich den Kopf aus dem Arsch und schau dich im Spiegel an.«
    »Was fällt dir eigentlich ein, so mit mir zu reden? Du denkst wohl, ich krieg dich nicht.«
    »Vor dir hab ich keine Angst mehr. Aber du solltest Angst haben.«
    Er lachte. »Angst vor wem? Vor dem FBI? Vor dir?«
    »Vor Nathan McBride.«
    Am anderen Ende wurde es für einen Augenblick still. »Woher kennst du diesen Namen?«
    »Er hat bei mir vorbeigeschaut und da haben wir uns ein bisschen über dich unterhalten.«
    Seine Stimme klang bösartig, als er sagte: »Was hast du ihm erzählt?«
    »Na, was wohl? Dass du ein Stück Scheiße bist.«
    »Die Drecksau hat Sammy getötet.«
    »Was meinst du damit?«
    »Sammy!«, schrie Ernie. »Du weißt schon, mein kleiner Bruder.«
    Amber erstarrte. Mit einem Mal dämmerte es ihr, warum McBride darauf bestanden hatte, dass sie seinen Namen

Weitere Kostenlose Bücher