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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
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mit Nachtsichtzielfernrohr. Er wunderte sich, dass Ernie die Waffe nicht mitgenommen hatte.
Panik
, dachte er.
Bestimmt wird er es bereuen. Pech für ihn
. Er beugte sich ins Wageninnere, nahm das Gewehr an sich, entfernte das Magazin und lud durch, worauf eine Kugel aus der Kammer glitt und auf dem Asphalt landete. Er hob sie auf, schob sie ins Magazin und steckte dieses wieder in die Waffe. Dann schaltete er das Zielfernrohr ein, lud noch einmal durch, legte das Gewehr an und sah durch das Zielfernrohr. Schön. Den Bridgestones konnte man vieles nachsagen, aber nicht, dass sie bei ihren Waffen nicht auf Qualität achteten. Das Nachtsichtzielfernrohr gehörte zur dritten Generation und war auf dem neuesten Stand der Technik. Nathan suchte damit das Flussbett ab und sah Harv, wie er sich lautlos durch die Büsche arbeitete. Hin und wieder hielt er den Wärmebildsensor hoch und suchte damit das vor ihm liegende Gelände ab, ehe er weiter vordrang. Im Display des Zielfernrohrs erschien Harvs Gesicht durch den Schimmer des Wärmebildsensors hell erleuchtet.
Guter Junge! Ganz wie früher.
    Nathan folgte dem Flussbett durch das Zielfernrohr und stellte fest, dass es eine leichte Biegung nach Westen einschlug. Ein paar hundert Meter weiter führte es unter der Straße hindurch und verliefdann weiter nach Norden. Zu beiden Seiten erstreckten sich endlose Felder. Sobald Ernie die Deckung des Gestrüpps verließ, wäre er nach allen Seiten sichtbar. Nathan zog sich die Jacke von Ferris an und lief über das Feld auf ein Eichenwäldchen zu. Wenn er sich beeilte, würde er es vor Ernie erreichen.
    Die FBI-Fahrzeuge, die sich ebenfalls an der Verfolgungsjagd beteiligt hatten, hatten die Stelle verpasst, wo Ernie die Straße verlassen hatte, und fuhren nun weiter nach Osten. In der Ferne hörte Nathan anschwellendes Sirenengeheul und das typische Tröten einer Feuerwehrhupe. Der Feuerschein des flammenden Infernos am Truckstop tauchte die Eichen, auf die er zuhumpelte, in ein oranges Licht und ließ sie wie riesige Pilze vor dem Hintergrund eines Sonnenuntergangs aussehen. Hin und wieder legte er das Gewehr an und suchte durch das Zielfernrohr das Flussbett ab, sah aber nichts. Die Schmerzen in seiner Wade waren äußerst unangenehm, aber als er an Ernies Bombe an der Zapfsäule und die Schreie der kleinen Kinder in dem brennenden SUV dachte, biss er die Zähne zusammen und kämpfte sich weiter voran.
    Als er das Feld zur Hälfte hinter sich hatte, hörte Nathan zu seiner Linken zwei schnell aufeinanderfolgende Schüsse, die sich nach einer großkalibrigen Handfeuerwaffe anhörten – Ernies Colt M1911. Ein paar Sekunden darauf erklangen zwei weitere. Ernie schoss entweder auf Harv oder auf Grangeland oder alle beide. Niemand erwiderte das Feuer. Wahrscheinlich schoss Bridgestone blindlings umher und spekulierte auf einen Glückstreffer. Zumindest hoffte Nathan das. Er lief schneller und passte dabei auf, nicht über die Pflugfurchen zu stolpern. Bis zu dem Eichenwäldchen brauchte er noch etwa zwei Minuten. Dort würde er sich verstecken und darauf warten, dass Harv und Grangeland Ernie auf ihn zutrieben. Er musste nur aufpassen, nicht in die Schusslinie der eigenen Leute zu geraten, denn das würde ihm mit Sicherheit den Abend ruinieren. Aber zum Glück hatten Harv und Grangeland Nachtsichtgeräte, Ernie jedoch nicht.
    Als Nathan zu dem Wäldchen gelangte, pochte seine Wade wie verrückt. Bestimmt blutete die Wunde unverändert, denndas Blut lief bereits aus seinem Schuh. Er kletterte über einen Stacheldrahtzaun und kauerte sich neben einer Böschung nieder. An dieser Stelle war das ausgetrocknete Flussbett etwa fünfzehn Meter breit und lag etwa eineinhalb Meter tiefer als die gepflügten Felder ringsherum. An vereinzelten Stellen wuchs dichtes Gestrüpp und der Boden war mit Eichenlaub bedeckt. Nathan legte das Gewehr an und ließ den Lauf über das sandige Flussbett in die Richtung schweifen, aus der er Ernie erwartete. Aber es rührte sich nichts.
    Plötzlich erschien die Umgebung hellgrün in seinem Zielfernrohr, als ob jemand das Blitzlicht einer Kamera ausgelöst hätte. Eine Sekunde später kam das Echo von Ernies Pistolenschuss bei ihm an. Nathan wusste, dass Schall sich mit einer Geschwindigkeit von ungefähr dreihundert Metern pro Sekunde fortbewegte. Ernie befand sich also in etwa dreihundert Metern Entfernung. Er versuchte, Harv und Grangeland auszumachen, konnte sie aber nirgendwo sehen.
    Direkt vor ihm befand

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