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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
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sich ein langer Streifen Gestrüpp, der sich vortrefflich als Hinterhalt eignete. Plötzlich fiel ihm siedend heiß ein, dass er die Autoschlüssel in seinem SUV und in Grangelands Crown Vic hatte stecken lassen. Wenn Ernie womöglich dorthin zurückkehrte … Er verfluchte sich im Stillen für diese Nachlässigkeit und suchte mit den Augen das Feld zwischen seinem Standort und den geparkten Fahrzeugen ab. Von Ernie keine Spur. Wenn Nathan sich dort unten im Flussbett versteckte, konnte er die Autos nicht mehr sehen, setzte aber darauf, dass Harv Bridgestone im Auge hatte. Sollte Ernie auf direktem Weg auf den SUV zuhalten, würde Harv ihn abfangen. Nathan rutschte die sandige Böschung hinunter, humpelte geduckt zu dem Gestrüpp und legte Ernies Gewehr an.
    »Jetzt hab ich dich«, flüsterte er. Bridgestone rannte am östlichen Ufer des Flussbetts entlang, ging zwischendurch immer wieder in Deckung und zielte mit der Pistole auf seine Verfolger. Nathan sah Harv und Grangeland etwa fünfzehn Meter hinter ihm. Wie es den Anschein hatte, versuchten sie, ihn in die Zangezu nehmen. Nathan musste Harv auf sich aufmerksam machen. Er trat aus seinem Versteck und schwenkte Ernies Gewehr zehn Sekunden lang wie eine Fahne. Als er die Waffe wieder anlegte und durch das Zielfernrohr blickte, sah er, wie Harv durch einen Wink signalisierte, dass er ihn erkannt hatte. Nathan winkte zurück und deutete auf die Stelle, wo er Bridgestone auflauern wollte. Harv machte mit der Hand ein Okay-Zeichen. Nathan sah, wie Harv den Kopf zu Grangeland drehte. Als die FBI-Agentin aufgeholt hatte, duckten die beiden sich und steckten für einen Augenblick die Köpfe zusammen, ehe Grangeland zum westlichen Ufer hinübersprintete und dort im Schutz des Gestrüpps weiter vorrückte. Plötzlich erhellten zwei weitere Blitze die Umgebung. Grangeland warf sich sofort auf den Boden, aber Harv blieb stehen.
Der Mann hat Nerven aus Stahl
, dachte Nathan. Obwohl Ernie blindlings drauflosballerte, konnte er immerhin einen Zufallstreffer landen.
    Einen halben Kilometer westlich ging in einer Farm die Verandabeleuchtung an – eine erste Reaktion auf die Schüsse. Jetzt war es nur noch eine Frage der Zeit, bis Angehörige des Sheriff’s Departments oder das FBI-SWAT-Team vom Truckstop eintrafen. Dann würde die Situation heikel werden, weil die Gefahr bestand, von den eigenen Leuten unter Beschuss genommen zu werden. Als ob Harv Nathans Gedanken lesen konnte, feuerte er drei schnelle Schüsse ab. Durch das Zielfernrohr beobachtete Nathan, wie Bridgestone sich kurz duckte und dann in vollem Tempo auf seine Position zurannte. Harv schoss noch einmal.
    Harv, du bist ein guter Junge. Treib ihn auf mich zu.
    Wenn Ernie seine Geschwindigkeit beibehielt, würde er in dreißig Sekunden bei Nathan ankommen.
    Weiter so. Komm her.
    Nathan kniff die Augen zusammen und machte sich sprungbereit.

    Es war keine kinoreife Vorstellung. Das war auch gar nicht nötig.
    Genau in dem Moment, als Bridgestone an dem Gestrüpp vorbeirannte, streckte Nathan sein unverletztes Bein aus. Simpel, elegant und wirksam.
    Bridgestone ruderte mit den Armen und fiel der Länge nach hin. Nathan sprang ihm in den Rücken, packte ihn am Handgelenk und drehte ihm den Arm bis zum Hals um. Ernie ließ die Pistole in den Sand fallen. Gleichzeitig spürte und hörte Nathan, wie sich Ernies Schulter auskugelte. Ernie stieß einen Schrei aus und versuchte, sich umzudrehen, aber Nathan blieb mit vollem Gewicht auf ihm sitzen.
    »Sieh mal einer an! Wenn das nicht unsere Knastschwuchtel persönlich ist.«
    Zehn Sekunden später trafen Harv und Grangeland ein und halfen dabei, Ernie unter Kontrolle zu bringen. Harv drehte ihm das andere Handgelenk auf den Rücken und Grangeland legte ihm Handschellen an.
    »Ihr blöden Arschlöcher«, zischte Ernie. »Ihr seid tot, ihr seid alle tot.«
    »Mach dir mal um uns keine Sorgen«, sagte Nathan. »Aber du, Ernie, alter Kumpel? Du wirst dir noch wünschen, dass du tot wärst. Das kannst du mir glauben.«
    »Fick dich.«
    »Tut mir leid, du bist nicht mein Typ. Aber wenn du willst, kann ich Dr. Fitzgerald ausrichten, er soll ein paar von deinen alten Knastbrüdern anrufen.«
    »Ich hab keine Angst vor dir.«
    »Das wirst du noch«, sagte Nathan. »Glaub mir, das wirst du noch.« Er hob die Hand und fing an, seine Finger zu zählen. »Ich komme auf vierzehn Knöchel, Harv. Liege ich da richtig?«
    »Vierzehn an jeder Hand«, korrigierte Harv.
    »Das ist brutal.

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