Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
Vom Netzwerk:
gewöhnlichen Haushalt gibt es allerhand Gegenstände, mit denen man einem Menschen wehtun kann. Fast alles lässt sich zu diesem Zweck verwenden. Sucht eseuch selbst aus. Scheren, Schraubenzieher, Zangen, Lampenschnüre. Einmal hab ich einen Kerl mit einer dreißig Zentimeter langen Salami nach Strich und Faden verprügelt und mir hinterher damit ein Sandwich gemacht. Hat schon mal jemand eure Finger in einen Toaster gesteckt? Mit einer Bratpfanne lässt sich auch allerhand anstellen. Ihr wisst schon, diese schweren Dinger aus Gusseisen? Wir könnten sie zum Beispiel auf über hundert Grad erhitzen und euch auf den Schoß legen. Mal sehen, was gibt’s denn sonst noch?«
    »Eine Schleifmaschine«, schlug Harv vor.
    »Schau mal in der Garage nach. Ich wette, die haben so etwas.«
    Harv machte einen Schritt auf die Tür zu.
    »Was zum Teufel wollt ihr von mir? Ich hab keine Ahnung, wo meine Cousins sind. Die sind völlig durchgeknallt, mit denen hab ich nichts am Hut, ich schwör’s.«
    Ohne ihn anzusehen, riss Nathan Patachon das Klebeband vom Mund. »Möchtest du auch was sagen?«
    »Erzähl ihnen von der Hütte!«
    Nathan sah Pat mit zusammengekniffenen Augen an. »Was für eine Hütte?«
    Pat drehte den Kopf zu seinem Bruder. »Du bist echt ein Volltrottel.« Nathan wiederholte seine Frage, diesmal langsamer. »Was … für … eine … Hütte?«
    »Es gibt keine Hütte«, sagte Pat.
    Nathan griff zum Telefon und hielt es Patachon vor die Nase. »Möchtest du vielleicht deinen Anwalt anrufen?«
    »Ich weiß nicht, wo sie ist. Ich war noch nie dort, ich schwör’s.«
    Pat zischte ihn wütend an: »Halt verdammt noch mal die Klappe, Billy.«
    Nathan nickte zu Pat. »War er dort?«
    »Ziemlich oft. Er geht dort oben auf die Jagd. Die Hütte gehört der Schwester von unserem Vater, aber sie will nicht, dass andere darüber Bescheid wissen.«
    Nathan riss ein Stück Klebeband von der Rolle und klebte es Patachon auf den Mund. Dann bahnte er sich einen Weg durch die leeren Konservendosen und Milchtüten auf dem Boden und gingin die Küche, wo er in den Küchenschränken herumwühlte und absichtlich Lärm machte, indem er Töpfe und Pfannen beiseitestieß. Schließlich fand er, wonach er gesucht hatte, knallte die Pfanne mit einem lauten Scheppern auf die vorderste Herdplatte und drehte den Gashahn auf. Erst klickte ein paarmal schnell hintereinander ein Anzünder, dann machte es
wusch
, als sich das Gas entzündete.
    Harv sagte: »Oh, oh!«
    Nathan kam ins Wohnzimmer zurück und zwinkerte Pat zu.
    »Meine Cousins bringen mich um.«
    »Mein Freund kennt da nichts«, sagte Harv. »Ich hab schon mal dabei zugeschaut, es tut verdammt weh. Der Jeansstoff verschmilzt mit der Haut.«
    »Die bringen mich um!«
    »Im Augenblick hast du ganz andere Probleme«, sagte Harv.
    Ungefähr eine Minute später wehte der Geruch von verbranntem Speiseöl aus der Küche herein.
    Pat rüttelte am Stuhl. »Verdammt noch mal, ihr Arschlöcher.«
    »Das Öl wird schön heiß«, sagte Nathan.
    »Scheiße, verdammte Scheiße!«
    »Ich kleb dir jetzt den Mund zu. Ich kann es einfach nicht mit anhören, wenn ein erwachsener Mann so herumschreit.« Harv befestigte das Klebeband auf Pats Mund und zog sein Predator-Messer aus dem Knöchelholster.
    Pat riss die Augen weit auf.
    »Halte still«, sagte Harv und schnitt einen Schlitz in das Klebeband.
    Pat atmete zischend durch die Öffnung.
    Nathan ging in die Küche und als er wiederkam, hielt er die Bratpfanne in der Hand, den Stiel mit einem Geschirrhandtuch umwickelt, damit er sich nicht verbrannte. In der anderen Hand hielt er eine kleine Tasse mit Wasser. Als er auf die gefesselten Männer zuging, stieg bläulich-grauer Qualm aus der Pfanne auf.
    Pat rüttelte so stark an dem Stuhl, dass er beinahe umgekippt wäre.
    Nathan stellte sich direkt vor ihn hin und hielt die Pfanne etwa fünfzehn Zentimeter über seinem Schoß. Dann goss er etwas Wasser in die Pfanne, worauf die Flüssigkeit fauchte und zischte wie wütende Schlangen.

    Draußen im Van hielt Holly Simpson den Atem an.

KAPITEL 7
    »Ich gebe dir eine letzte Chance«, sagte Nathan. »Sind deine Cousins es wirklich wert? Glaubst du, sie würden für dich diese Schmerzen über sich ergehen lassen?«
    Pat schüttelte den Kopf.
    »Erzählst du mir jetzt endlich von der Hütte?«
    Er schloss die Augen und nickte.
    Nathan warf die Bratpfanne beiseite. Sie landete auf dem nassen Teppich und brutzelte dampfend weiter. Er riss das Klebeband

Weitere Kostenlose Bücher