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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
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Besitzer kaum damit gefahren. Über dem Hinterrad war ein Gepäckträger befestigt. In der gegenüberliegenden Ecke hingen mehrere Schaufeln, Harken und Rechen in einer Wandhalterung. Links davon befand sich eine Werkbank. Allerhand Werkzeuge hingen an Haken: Sägen, Hämmer, Zangen, Schraubenzieher, Schraubenschlüssel. Sie waren fein säuberlich nach Typ und Funktion sortiert. Nirgendwo fehlte etwas. An der Wand gegenüber waren Elektrowerkzeuge unterschiedlicher Art aufgereiht, die wie neu oder zumindest sehr gut erhalten aussahen. Und tatsächlich, eine Schleifmaschine war auch dabei. An der hinteren Wand stapelten sich leere Kartons, in denen die Elektrowerkzeuge verpackt gewesen waren. Auch sie waren ordentlich aneinandergereiht. Nathan runzelte die Stirn. Irgendwas stimmte hier nicht.
    Henning betrat die Garage und wollte einen Lichtschalter betätigen.
    »Warten Sie!«, rief Nathan und sah Holly an.
    Sie gab ihm mit einem Nicken zu verstehen, dass sie wusste, was er meinte. »Er könnte mit einem Zünder präpariert sein.«
    Henning starrte den Lichtschalter für einen Augenblick an, bevor er ein paar Schritte zurück machte.
    Holly wandte sich erneut Billy zu. »Bleiben Sie, wo Sie sind.«
    »Soll Billy doch die Munitionskisten ausgraben«, schlug Nathan vor. »Womöglich sind sie mit Sprengfallen gesichert.«
    »Gute Idee.«
    »Das sind sie nicht«, protestierte Billy.
    »Ihre Cousins haben gestern versucht, ein Dutzend FBI-Agenten in die Luft zu sprengen«, sagte Holly. »Wir sind also ein bisschen misstrauisch.«
    Henning trat an Billy heran und durchtrennte das Klebeband um seine Handgelenke. »Aufstehen. Wenn Sie versuchen, davonzulaufen, schieße ich Ihnen in den Rücken. Kapiert?«
    »Ich lauf schon nicht weg«, sagte Billy und zerrte das Klebeband von seinen Handgelenken.
    Holly und Henning hielten ihre Pistolen auf ihn gerichtet, als er in die Garage ging und wieder zurückkam.
    »Ich schau mir mal die nähere Umgebung an«, sagte Henning. »Zwei Minuten.«
    »Zwei Minuten«, gab Holly zurück.
    Henning verschwand in der Dunkelheit.
    Kurz und bündig, dachte Nathan. Sehr professionell.
    Holly wandte sich wieder Billy zu. »Fangen Sie an zu graben.«
    Nathan und Holly zogen sich in eine sichere Entfernung zurück – immer noch nahe genug, um Billy zu schnappen, falls er zu fliehen versuchte, aber hoffentlich weit genug weg von einer unkonventionellen Sprengvorrichtung, die die Bridgestones möglicherweise präpariert hatten. Nathan blickte erneut zu Holly hinüber. Sie war eine Frau, die einem selbst im Schein einer Taschenlampe ins Auge fiel, mit ausgeprägten Wangenknochen, die auf eine slawische Abstammung hindeuteten, und einer kompakten Figur. Obwohl sie nicht gerade groß war – etwa 1,60 m –, wirkte sie äußerst selbstbewusst.
    »Ich muss mich für Hennings Benehmen entschuldigen«, sagte sie leise.
    »Schon vergessen«, erwiderte Nathan.
    »Ich habe mir Ihre geheime Personalakte angesehen.«
    Nathan schwieg.
    »Ich hätte Ihrer Teilnahme an dieser Aktion nicht zugestimmt, wenn ich nicht genau gewusst hätte, wer Sie beide sind.«
    »Verstehe«, sagte Nathan. »Ich hätte genauso gehandelt.«
    »Was Sie durchgemacht haben, hätten die meisten nicht überlebt.«
    »Ich habe den Umständen entsprechend mein Bestes getan.«
    Sie verharrten einen kurzen Moment in Schweigen. Billys Schaufel schepperte, als sie auf Metall traf.
    »Sie haben nicht gerade viele Freunde«, sagte Holly.
    Nathan sprach ebenfalls leise, damit Billy ihn nicht hören konnte. »Nur Harv.«
    »Mir geht es ähnlich. Sie haben doch den beiden da drinnen nicht etwa ernsthaft wehgetan, oder?«
    »Nicht wirklich.«
    »Wollten Sie es denn?«
    »Nein.«
    »Wir sollten zu der Hütte fahren.«
    »Warten wir, bis wir hier fertig sind. Auf ein paar Minuten mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an. Immerhin wird James Ortega schon seit einer Woche vermisst.«
    Henning kam zurück und gesellte sich zu ihnen. »Haben wir was gefunden?«
    »Das wird sich gleich herausstellen«, sagte Holly.
    In diesem Moment war Billy mit dem Graben fertig. Er ging auf die Knie und scharrte die letzte Schicht Erde mit den Händen weg. Dann sah er auf.
    Holly forderte ihn auf, die erste Kiste langsam herauszuholen.
    »Da könnte eine Waffe drin sein«, sagte Nathan.
    »Sie haben recht.«
    Billy tat wie geheißen, griff in das Loch, riss den Müllsack weg und zerrte an einem der Griffe. Dann wuchtete er die Munitionskiste aus dem Loch und

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