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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
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Blutgerinnung verursachen, aber das ist das kleinere Übel. Besser, man beschädigt die Arterie jetzt und repariert sie später, als dass der Patient den Arm verliert.«
    »Wie lange kann man es so belassen?«, fragte Nathan.
    »Nicht sehr lange. Muskeln können einen Durchblutungsausfall maximal zwei Stunden verkraften. Dazu müssen wir auch die Zeit zählen, in der sie die Blutsperre am Oberarm hatte. Sie braucht also innerhalb der nächsten eineinhalb Stunden eine Gefäßoperation. Das Problem ist nur, dass unsere Gefäßchirurgin im Augenblick unten in der Notaufnahme alle Hände voll zu tun hat. Wir müssen also diese Prozedur am anderen Ende des Risses wiederholen, um einen kollateralen Gewebeschaden zu verhindern. Sind Sie bereit?«
    »Ja.«
    »Okay, ich ziehe den Bizeps noch einmal zur Seite. Legen Sie auf der anderen Seite des Risses eine weitere Arterienklemme an. Klemmen Sie die Arterie so nah wie möglich am Riss ab. Und halten Sie einen Schwamm bereit. Okay, jetzt.«
    Nathan klemmte die Arterie mühelos ab. Die Blutung war an dieser Stelle längst nicht so schlimm, aber wie der Arzt wohl vorausgesehen hatte, sickerte Blut aus dem unteren Ende des Risses, verursacht durch einen Rückstau.
    »Und jetzt verbinden Sie die Wunde ziemlich fest mit einer Mullbinde, allerdings nicht zu fest. Machen Sie sich wegen der Klemmen keine Sorgen. Lassen Sie sie, wo sie sind, und wickeln Sie den Verband außen herum. Dann rasieren Sie den Bereich um ihre Kopfwunde, reinigen diese und legen Gaze darauf, aber ohne Klebeband. Achten Sie darauf, dass kein Haar an die Wunde kommt. Und behalten Sie ihren Infusionsbeutel im Auge. Sie braucht in ein paar Minuten eine neue Kochsalzlösung. Können Sie solange hierbleiben, bis ich Verstärkung bekomme?«
    »Natürlich. Kein Problem.«
    »Ich weiß Ihre Hilfe zu schätzen.« Der Arzt musterte Nathans Gesicht. »Sie haben anscheinend selbst eine schwerere Verletzung hinter sich. Wissen Sie, wie man einen intrakraniellen Hirndruckmonitor anschließt?«
    »Leider nicht.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen deswegen. Tun Sie einfach, was Sie können.« Während der Arzt zur nächsten Krankentrage weiterging, verband Nathan den Arm der verletzten Frau.
    »Das ist Special Agent Ashley Banks«, sagte Henning.
    »Suchen Sie mir einen Beutel mit Kochsalzlösung.«
    Der FBI-Agent rührte sich nicht.
    »Henning!«
    »Ja, schon gut, bin gleich wieder da.«
    Während der nächsten zwanzig Minuten half Nathan anderen Ärzten, Krankenschwestern und Rettungssanitätern und verbrauchte dabei ein gutes Dutzend Handschuhe. Er und Henning verbrachten die meiste Zeit als Laufburschen und schafften Messgeräte, chirurgische Instrumente und Verbandsmaterial heran, sobald Ärzte und Krankenschwestern danach riefen. Zwischendurch hielt Nathan immer wieder nach Holly Ausschau, sah sie aber nirgends. Wahrscheinlich musste sie gerade eine Notoperation über sich ergehen lassen. Ja, das war es. Bestimmt wurde sie jetzt in diesem Moment operiert. Er wollte jedoch niemanden deswegen belästigen. Dafür war nicht der richtige Augenblick, und das Personal hier oben würde sowieso nichts über ihren gegenwärtigen Zustand sagen können.
Bleib beschäftigt und fokussiert
, sagte er sich.
    In den nächsten Minuten trafen immer mehr Krankenhausangestellte ein. Nach einer Weile befanden sich fast fünfzig Ärzte und Krankenschwestern auf der Intensivstation, kümmerten sich um die Verwundeten und sorgten dafür, dass wieder einigermaßen normale Zustände herrschten. Nathan empfand großen Respekt vor den engagierten Leuten, die hier arbeiteten. Obwohl er nur kurz ausgeholfen hatte, fühlte er sich ausgelaugt, als ob Stunden vergangen wären. Dabei hatte es sich nur um Minuten gehandelt. Die meisten Opfer hatten Verbrennungen verschiedenen Grades erlitten und der Geruch nach verbranntem Fleisch durchdrang den Raum. Nathan hatte schon öfter im Leben Blut gesehen – sehr viel sogar. Aber für Henning war es eine neue Erfahrung. Trotzdem hatte sich der Mann ziemlich tapfer geschlagen.

    Senator Stone McBride telefonierte gerade in seinem Büro, als er ein Klopfen an der Tür hörte. Er hielt die Hand auf die Sprechmuschel. »Herein.«
    Seine Sekretärin reichte ihm eine Notiz.
Leaf Watson auf Leitung zwei. Äußerst dringend.
Er nickte ihr zu, worauf sie den Raum verließ und die Tür hinter sich schloss.
    Stone redete weiter: »Hören Sie, Scott, ich kann Ihnen noch nicht versprechen, dass ich mit Ja stimmen werde. Ich

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