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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
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Flug. Wir werden in zwanzig Minuten landen. Ein Taxi wurde bereits bestellt und müsste bei unserer Ankunft bereitstehen.«
    Durch das Fenster sah Nathan im Osten den schwachen Schimmer von Kansas City. Direkt unter ihnen zeugten nur hier und da ein paar verstreute Lichter davon, dass es dort unten mehr gab als nur gähnende Leere. Kansas. Amerikas Kernland. Irgendwo inmitten des endlosen Farm- und Weidelandes befand sich ein gigantischer Wollknäuel. Nathan hatte mal ein Bild davon gesehen, wusste aber nicht mehr wo. Vielleicht in einem Reisemagazin im Wartezimmer seines Zahnarztes.
    Jenkins legte die sanfteste Landung hin, die Nathan je erlebt hatte. Er aktivierte die Schubumkehr und ließ das Triebwerk aufheulen,während er gleichzeitig behutsam die mechanischen Bremsen betätigte. Am Ende der Landebahn bog der Jet auf die Rollbahn und bewegte sich auf den Hangar zu. Während die Triebwerke herunterfuhren, erschien Williamson, der Erste Offizier, öffnete die Tür im Rumpf und ließ die Treppe zu Boden sinken. Kühle, feuchte Luft, die nach verbranntem Flugbenzin roch, schlug ihnen entgegen. Nathan mochte diesen Geruch.
    »Da drüben ist unser Transportmittel«, sagte Williamson.
    Nathan blickte zum Hangar hinüber und sah, wie sich ein Taxi näherte und in etwa dreißig Metern Entfernung hielt. Der Fahrer, dem Aussehen nach Araber, stieg aus, hielt aber entweder aus Respekt oder Angst einen Sicherheitsabstand zum Jet.
    Williamson fuhr fort: »Es dauert noch ein paar Minuten, bis wir das Flugzeug vollständig abgeschaltet und gesichert haben.«
    Nathan bedankte sich bei dem Ersten Offizier für die professionelle Landung und holte dann seine Reisetasche aus dem Gepäckfach. Henning nahm zwei Stücke Handgepäck, eine Reisetasche und einen Laptop heraus. Nathan ließ Henning den Vortritt, als sie zum Taxi gingen. Wie es häufig der Fall war, musterte der Taxifahrer Nathans Gesicht etwas zu lange.
    »Wir brauchen ein Motel«, sagte Henning und verzichtete auf eine Begrüßung oder die üblichen Höflichkeitsfloskeln. Nathan ging davon aus, dass hinter diesem unhöflichen Verhalten keine Absicht steckte. Der FBI-Agent war nach den schrecklichen Ereignissen des gestrigen Tags einfach ein bisschen neben der Spur. Falls der Taxifahrer sich vor den Kopf gestoßen fühlte, ließ er es sich nicht anmerken.
    »Das Days Inn ist nur ein paar Minuten von hier.«
    »In Ordnung«, sagte Henning.
    Der Fahrer öffnete den Kofferraum und Henning lud sein Gepäck ein. Nathan verstaute seine Reisetasche daneben und ging zur Beifahrertür. Er wollte vorne sitzen, weil er dort mehr Beinfreiheit hatte. Bevor er einstieg, betrachtete er noch einmal den Learjet und bewunderte die schnittige Form. Am Rumpf gab es keinerlei Markierungen, die das Flugzeug als Eigentum des FBI auswiesen,was Nathan irgendwie überraschte. Er nahm sich vor, den beiden Piloten auf dem Rückflug über die Schultern zu gucken und ihnen ein paar technische Fragen zu stellen. Das Wenige, das er von der Ausstattung gesehen hatte, beeindruckte ihn. Er wäre keinesfalls abgeneigt, für eine Weile mit dem Kopiloten die Plätze zu tauschen, falls dieser nichts dagegen hatte.
    Als sie am Motel ankamen, gab Nathan dem Taxifahrer einen Fünfzig-Dollar-Schein und sagte: »Stimmt so.« Dann holten alle ihr Gepäck aus dem Kofferraum. In einem Versuch, sich für Hennings unhöfliches Benehmen am Flughafen zu entschuldigen, redete Nathan den Fahrer auf Arabisch an.
    »Danke für die Fahrt, mein Freund.«
    Als Henning ihn reden hörte, drehte er abrupt den Kopf. Williamson, der Kopilot, zeigte keinerlei Reaktion, was an sich schon bezeichnend war.
    Der Fahrer bekam große Augen.
»Sie sprechen Arabisch.«
    »Ja. Ich möchte mich für das rüde Benehmen meines Freundes entschuldigen. Wir sind alle sehr müde.«
    »Schon gut. Ich verstehe.«
    »Passen Sie auf sich auf und gehen Sie mit Gott.«
    Der Fahrer gab ihm die Hand und lächelte.
»Sie auch, mein Freund.«
    Nachdem das Taxi weggefahren war, trat Henning auf ihn zu. »Was haben Sie eben zu dem Mann gesagt?«
    Nathan zuckte mit den Schultern. »Ich habe mich für die Fahrt bedankt und ihm gesagt, dass wir alle müde sind.«
    »Na, wenn Sie nicht voller Überraschungen stecken. Als Nächstes fliegen Sie womöglich den Learjet zurück nach Sacramento?«
    »Eigentlich keine schlechte Idee«, sagte Nathan und sah dabei Jenkins an.
    »Klar, warum nicht? Das Ding fliegt praktisch von selbst.«
    »Das kommt überhaupt nicht

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