Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
Vom Netzwerk:
infrage«, protestierte Henning. »Nicht, solange ich ein Wörtchen mitzureden habe. Mag ja sein, dass Sie mit Ihrem Gewehr einen Tennisball aus tausend Metern Entfernung treffen, einen Hubschrauber auf einer Palme landen,Verwundete verarzten, verborgene Schätze finden und Arabisch sprechen können. Aber diesen Jet fliegen Sie unter gar keinen Umständen zurück nach Sacramento. Jedenfalls nicht, solange ich mit an Bord bin.«
    Jenkins räusperte sich. »Ich glaube, wir sollten einchecken.«

    Zehn Minuten später hatten sie alle ihre Zimmer bezogen. Jenkins rief sofort seinen Ersten Offizier an. »Hat McBride das wirklich zu dem Taxifahrer gesagt?«
    »Ja, aber er hat etwas ausgelassen«, sagte Williamson.
    »Was denn?«
    »Er hat sich für Hennings Benehmen entschuldigt. Anscheinend hat Henning sich dem Fahrer gegenüber nicht gerade höflich verhalten.«
    »Wer ist der Typ überhaupt?«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung.«
    »Glauben Sie, er ist einer von uns?«
    »Ich wette, er ist ein Geheimagent. CIA oder NSA.«
    »Wie viele Sprachen beherrschen Sie?«
    »Fünf, wenn man Englisch mitzählt.«
    »Meinen Sie, ich kann ihn ohne Bedenken ins Cockpit lassen?«, fragte Jenkins.
    »Wenn Sie mich fragen, ob er gefährlich ist, würde ich Ihnen mit Nein antworten.«
    »Ob er wohl unsere Nummer für bare Münze genommen hat?«
    »Keinen Augenblick.«
    »Also gut, dann fliegen wir ihn weiterhin in der Gegend herum, bis Lansing es sich anders überlegt.«

    Nathan überlegte, ob er Harv anrufen sollte, verwarf den Gedanken jedoch sofort wieder. In Sacramento war es jetzt erst kurz vordrei Uhr morgens. Er stellte die Reisetasche auf den kleinen Tisch neben dem Bett, ging ins Bad, putzte sich die Zähne und schloss das Handy an die Steckdose an. Dann entkleidete er sich bis auf seine Unterwäsche, zog die Bettwäsche ab und richtete sich auf dem Boden eine Schlafstelle ein. Den Wecker stellte er auf sieben Uhr. Bis dahin war es noch eine Stunde. Er starrte an die Decke und ging in Gedanken die Fragen durch, die er dem Psychiater des Militärgefängnisses stellen wollte. Hoffentlich würde sich dieser kleine Ausflug lohnen. Er musste an die beiden Piloten denken. Als er mit dem Taxifahrer Arabisch gesprochen hatte, hätte er schwören können, dass Williamson, der Erste Offizier, jedes Wort verstanden hatte – seine Augen hatten verräterisch geblitzt. War es reiner Zufall, dass einer der Piloten, die ihn in der Gegend herumflogen, Arabisch verstand? Anscheinend hatte Lansings Vertrauen Grenzen.
    Aber Nathan war viel zu müde, als dass er sich groß darüber Gedanken gemacht hätte. Er drehte sich auf die Seite und schloss die Augen. Morgen stand ihm ein weiterer langer Tag bevor. Doch dann fiel ihm ein, dass es bereits heute war.

    Trotz seiner Erschöpfung wachte Nathan noch vor dem Klingeln des Weckers auf. Er zog die Vorhänge einen Spaltbreit auseinander und schaute zum Parkplatz hinaus, wo vereinzelte Pick-ups, Limousinen und SUVs unter dem von der Morgensonne geröteten Himmel von Kansas standen. Dann ging er zum anderen Ende des Zimmers und machte sich einen Kaffee.
    Nachdem er geduscht und sich rasiert hatte, rief er Hennings Zimmer an. »Wie haben Sie geschlafen?«
    »Nicht besonders. Und Sie?«
    »Mir ging es ähnlich. Haben Sie Hunger?«
    »Ich habe unten bei der Rezeption angerufen. In der Umgebung gibt es mehrere Cafés, die man zu Fuß erreichen kann.«
    »Was ist mit unseren Piloten?«, fragte Nathan.
    »Ich wollte sie nicht aufwecken.«
    »Geben Sie mir fünf Minuten«, sagte Nathan und legte auf.
    Beim Frühstück versuchte Henning, Nathan über dessen Vergangenheit auszufragen. Obwohl er durchaus Verständnis dafür zu haben schien, dass Nathan nicht allzu viel von sich preisgeben wollte, konnte man einen Anflug von Ärger bei ihm spüren. Aber Nathan gab nun mal keine Informationen an Unbefugte weiter und Henning fiel eben in diese Kategorie. So einfach war das.
    Auf dem Weg zurück ins Motel klingelte Nathans Handy. Auf dem Display erschien Harvs Nummer.
    »Wie war dein Flug?«
    »Erstklassig. Schönes Flugzeug.«
    »Das glaube ich dir. Ich habe mir erlaubt, dein Treffen mit dem Psychiater zu arrangieren. Hat eine ganze Weile gedauert, bis ich ihn ans Telefon bekommen habe. Es bedurfte einer gewissen Überredungskunst, aber ich glaube, ich konnte ihn von der Dringlichkeit der Situation überzeugen. Er hat im Fernsehen die Berichte über den Bombenanschlag gesehen und weiß, dass sein ehemaliger

Weitere Kostenlose Bücher