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Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)

Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)

Titel: Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Hastrup
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Umzugskartons in der Ecke, die nie ausgepackt worden waren, obwohl er bald zehn Jahre in der Wohnung wohnte. Wo sollte er anfangen? Es gab so viel, was er tun könnte, doch seine Arme fühlten sich schwer an, er konnte sie kaum heben, und mit allerletzter Kraft öffnete er seufzend die Fenster.
    —
    Rebekka atmete tief durch. Das Gespräch mit Mark hatte sie in ein ziemliches Dilemma gestürzt, und jetzt lief sie vor dem Haus, in dem Sofies Familie wohnte, auf und ab, während sie den Fall mit Brodersen besprach. Die Geschichte mit dem gebrochenen Arm beunruhigte sie und bedeutete, dass sie so schnell wie möglich beim Arzt und den Behörden Informationen über die Familie einholen mussten. Sie hatte das nagende Gefühl, dass Mark mit seiner Vermutung recht hatte, dass Sofie etwas Schlimmes passiert war. Dass sie tot war. Rebekka hatte ihn mehrmals gefragt, warum er so überzeugt davon war, aber er hatte nur immer wieder gesagt, dass er das nicht weiter erklären könne, sich aber sicher sei. Ob Mark womöglich seine Schwester umgebracht hatte?, wollte Brodersen wissen. Natürlich bestand diese Möglichkeit, obwohl sie nach Rebekkas Einschätzung minimal war. Mark schien es nicht nervös zu machen, mit ihr zu reden, und er hätte wohl kaum von sich aus erzählt, dass er glaubte, seine Schwester sei tot, wenn er sie selbst umgebracht hatte.
    Gerade als sie das Gespräch beendete, kam Reza um die Ecke. Sie gab ihm eine kurze Zusammenfassung der Befragung von Mark und wollte wissen, wie die Unterhaltung mit Steffen verlaufen sei.
    Reza stöhnte laut. »Ich wollte zu diesem Jugendklub gehen, doch dort war alles verriegelt und verrammelt. Von Steffen Olsen keine Spur.«
    Rebekka runzelte die Stirn. »Merkwürdig. Dann machen wir weiter mit unseren Befragungen.«
    »Yes, mam.«
    Wenige Minuten später klopften sie bei den Nachbarn. Ein unrasierter Mann mittleren Alters öffnete ihnen und stellte sich als Egon Kjeldsen vor.
    »Kommen Sie herein.« Der Mann führte sie in ein Wohnzimmer, das vom Schnitt her dem von Anita und Steffen entsprach, nur gab es hier keine Terrarien mit Schlangen, sondern ein Aquarium mit zahlreichen Fischen in leuchtenden Farben. Egon Kjeldsen zeigte auf das Aquarium.
    »Das ist mein großes Hobby, zum Verdruss meiner Frau. Sie findet Fische sterbenslangweilig, wahrscheinlich weil man nicht mit ihnen kuscheln kann. Sie hätte lieber einen Köter.«
    Egon Kjeldsen lachte laut und zog an den Trägern, die seine Hose über dem kugelrunden Bauch festhielten. Es gab einen kleinen Knall, als er sie wieder losließ.
    »Einen Köter«, wiederholte er. »Die sind teuer in der Haltung, das kann ich Ihnen sagen.« Er kratzte sich am Kopf und fügte hinzu: »Aber ich habe ihr gesagt, dass sie sich ruhig einen Köter anschaffen kann. Von ihrem Geld.« Er sah Rebekka und Reza herausfordernd an, die ihn lediglich verständnislos anstarrten.
    Rebekka fand den Mann widerlich. Sie ließ den Blick über seinen korpulenten Körper wandern, suchte seine Hände nach Kratzern ab, die nackten, beharrten Arme nach Schrammen. Es gab keine.
    Währenddessen fuhr Egon Kjeldsen im selben herablassenden Ton fort: »Na ja, das ist jetzt für Insider, aber ich sage das, weil meine Frau kein eigenes Geld verdient. Es wird also nichts mit dem Hund.«
    »Wir ermitteln auf Hochtouren, um Sofie Kyhn Larsen so schnell wie möglich zu finden«, sagte Reza, und der Mann nickte brummig.
    »Ja, dann … Sie können da drüben auf dem Sofa Platz nehmen. Lillian, kommst du?«
    Eine kräftige grauhaarige Frau kam mit einer Kanne dampfend heißem Kaffee ins Wohnzimmer. Sie lächelte sie entschuldigend an.
    »Ich wusste ja gar nicht, was ich Ihnen anbieten soll. Sie trinken wohl keinen Alkohol, obwohl ein kleiner Schnaps sicher guttäte. Ich hab mir gedacht, dass Kaffee bestimmt richtig ist. Sie haben ja noch einiges vor sich. Sie muss schließlich bald gefunden werden, die kleine Sofie.«
    Die Stimme der Frau zitterte leicht, als sie den Namen des Kindes aussprach. »Oh, ich habe die Milch vergessen.«
    »Lillian.« Egon Kjeldsen klang verärgert. »Hör auf, die Polizisten mit deinem Geschwätz aufzuhalten. Hol einfach die Milch.«
    Rebekka widerstand dem Drang, dem Mann einen Klaps auf den Hinterkopf zu geben, und ging stattdessen mit der plaudernden Lillian in die Küche, um die vergessene Milch zu holen, die auf dem Esstisch stand.
    »Ich muss mich beeilen, sonst wird Egon grantig.«
    Lillian Kjeldsens Hals war mit rötlichen

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