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Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)

Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition)

Titel: Todessommer: Thriller (Rebekka Holm-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Hastrup
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Leider haben wir sie nicht gefunden.«
    —
    »Bo Olsen« stand in kaum noch lesbaren Blockbuchstaben auf der Klingel. Rebekka und Reza läuteten mehrmals, bevor sie in ein heruntergekommenes, säuerlich riechendes Treppenhaus eingelassen wurden. An der Fahrstuhltür hing ein Zettel. Außer Betrieb. Reparaturdienst ist benachrichtigt. Der Zettel war mit einem Datum von Anfang Juni versehen, und Rebekka musste lächeln. Der Reparaturdienst ließ offenbar auf sich warten.
    Bo Olsen trippelte nervös in der Tür hin und her, als sie ein wenig außer Atem in der fünften Etage ankamen. Er sah seinem Bruder, Steffen, so gar nicht ähnlich. Bo war kleiner und zierlicher, sein Haar war dunkel und zerzaust, und er hatte einen intensiven, fast stechenden Blick.
    Sie reichten sich die Hand, und er führte sie in die Wohnung, die aus einem großen Wohnzimmer mit einem Balkon zum Hof und einem kleineren, verdunkelten Raum bestand. Obwohl die Fenster weit offen standen, war der Geruch nach Hasch unverkennbar. Sie setzten sich auf ein abgenutztes Ledersofa, und Rebekka erklärte, warum sie da waren.
    »Ich glaube eigentlich nicht, dass ich irgendetwas beitragen kann … zu den Ermittlungen.«
    Bo rutschte unruhig hin und her, und Rebekka sah ihn freundlich, aber aufmerksam an.
    »Ich bin mir sicher, dass Sie das können. Sie können uns von Sofie erzählen.«
    Bos Blick flackerte. Er griff nach den Zigaretten auf dem Sofatisch, spielte kurz mit ihnen herum und legte sie wieder zurück.
    »Ich weiß nicht recht, was ich sagen soll.« Sein Blick begegnete Rebekkas.
    »Soweit wir das verstanden haben, mag Sofie Sie sehr?«
    Eine flüchtige Röte färbte Bos Wangen. Er zuckte mit den Schultern. »Na ja – kann schon sein. Sofie ist ein nettes Mädchen. Wir haben viel Spaß miteinander. Ich bin so eine Art Onkel, der mit ihr spielt, und das liebt sie, genau wie Patrick.«
    »Wie ist Sofie?«
    »Ach, ich weiß nicht.« Er zögerte, wirkte plötzlich verschämt, bevor er fortfuhr: »Sofie ist ein ganz gewöhnliches nettes neunjähriges Mädchen. Lebensfroh, ein wenig still, sehr hilfsbereit – ein ganz normales Mädchen eben.«
    Bo machte eine resignierte Armbewegung und hoffte, dass sie sich mit dieser Aussage zufriedengeben würden.
    »Wann haben Sie Sofie das letzte Mal gesehen?«
    »Wann war das doch gleich?« Er durchforstete sein Gedächtnis. »Das ist bestimmt schon ein paar Wochen her.« Er lachte nervös. »Ich kann mir Daten und Termine so schlecht merken.«
    »Das ist uns bekannt. Sie waren nicht bei dem Ausflug gestern dabei, oder?«
    »Nein, war ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Ach, mir war einfach nicht nach diesem Familientrara.« Bo griff erneut nach den Zigaretten, schlug lässig eine heraus, zündete sie an und blies den blauen Rauch in die Luft, bis er zwischen ihm und den Ermittlern eine dicke Mauer bildete.
    Rebekka und Reza sahen ihn ruhig an, und die Stille zwischen ihnen wuchs, bis er sie nicht länger ertrug und herausplatzte: »Ich habe verschlafen … mir fällt es schwer, Verabredungen einzuhalten. Sie können meinen Bruder fragen, er findet das total ärgerlich.«
    Bo hielt inne und schien den Blick der beiden Ermittler zu meiden. Stattdessen konzentrierte er sich auf die glühende Zigarette in seiner Hand. Sie zischte leise.
    »Hatten Sie gestern irgendwann Kontakt zu Sofie?«
    Bo schüttelte den Kopf.
    »Was glauben Sie, wo Sofie ist?«
    Bo schüttelte erneut den Kopf, während ihm der Schweiß am Körper hinunterzulaufen begann. Obwohl sie beide freundlich waren, konnten sie jetzt gerne gehen. Das Ganze war unangenehm. All die Fragen rotierten in seinem trägen Gehirn, und das Verlangen nach einem Joint wuchs. Kaum hatten sie sich verabschiedet und die Wohnung verlassen, rollte er sich zu einer Kugel auf dem Sofa zusammen. Genau wie er das als Kind getan hatte. Wenn man eine kleine Kugel war, sah einen niemand.
    —
    Jetzt war keine Polizei mehr auf der Straße. Søren hatte Stunden damit verbracht, durch die Fenster den Park und die Straße zu beobachten, jedoch keine Polizeiautos oder Männer in Uniform mehr gesehen, weshalb er jetzt beschloss, sich zum Kaufmann um die Ecke zu wagen. Er zog seinen Anorak an und trottete in die Küche, wo er die leeren Flaschen in einem fleckigen Einkaufsnetz sammelte. Die brachten zwölf Kronen, rechnete er aus. Er durchquerte schnell die längliche Diele, wo an mehreren Stellen die geblümte Tapete abging. Søren rief sich ins Gedächtnis, wie sie damals in diese

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