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Todesspiel

Titel: Todesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Vorderfront des Hauses ein.
    »Dreh noch eine Runde«, sagte John. »Verdammt, wir hätten uns für den Fall des Falles eine Ausrede ausdenken müssen.«
    Ich hob die Schultern. »Wir sagen einfach die Wahrheit. Wir sind Computerkumpel von Bobby, und wir vermuteten, dass es schlecht um ihn stehen könnte, weil er sich nicht meldete, und er hatte uns gebeten, in diesem Fall nach ihm zu sehen.«
    »Na ja …« Er seufzte. »Ich wünschte, wir hätten was Gescheiteres auf Lager.«
    »Für halb drei Uhr morgens? ›Officer, wir hatten plötzlich Lust auf Pfefferminzbonbons und suchten nach einem Laden, der nachts geöffnet ist.‹«
    »Ja, ja … Ich hätt’s nur nicht besonders gern, wenn sie meinen Namen durch ihren Computer laufen lassen.«

    »Das kann ich mir denken.« Wir näherten uns dem Haus wieder, und ich fragte: »Fahr’ ich jetzt in die Einfahrt oder nicht? Was meinst du?«
    »Fahr rein«, knurrte er.
     
    Ich bog also in die Einfahrt ein, fuhr bis dicht vor das Haus, sah, dass vom Carport aus eine Rollstuhl-Rampe zu einem Seiteneingang führte, schaltete dann die Scheinwerfer aus. Die Nachbarhäuser waren zwar schäbig, standen aber auf großen, dicht mit Hecken und Bäumen bewachsenen Grundstücken. Die Nachbarn im Haus zur Linken konnten uns sehen, wenn sie es darauf anlegten, auch die Leute im Haus gegenüber, aber in keinem der Häuser brannte Licht. Wahrscheinlich Menschen, die am frühen Morgen zur Arbeit mussten und ihre Nachtruhe brauchten.
    Ich schaltete den Motor aus, und wir sprangen aus dem Wagen, schlossen schnell die Türen, um die Innenbeleuchtung zu löschen, bemühten uns aber, es so leise wie möglich zu tun. Es war stockdunkel und regnete weiterhin in Strömen; ein Geruch hing in der Luft, wie er an den Seen im Norden anzutreffen ist. Wir huschten über das nasse Gras zur Veranda, gingen die Treppe hoch zur Haustür. John zögerte eine Sekunde, klopfte dann.
    Keine Reaktion.
    John klopfte noch mal, sagte dann mit ruhiger Stimme: »Mein Gott, ich hoffe, es gibt hier keine Alarmanlage. Daran habe ich bis jetzt noch gar nicht gedacht …«
    »Wenn’s so ist, hauen wir schleunigst ab.« Ich drehte den Türknauf. »Scheiße.«
    »Was ist?«
    »Die Tür ist offen. Vorsicht, nichts berühren …« Ich stieß die Tür mit den Fingerknöcheln auf. Und roch sofort den Tod im Haus.

    »Wir haben ein Problem«, sagte ich.
    »Ich rieche es.«
    Es roch nicht nach Verwesung, einfach nur nach … Tod. Ein seltsamer Geruch, der von Toten ausgeht – ein Geruch nach versiegender Körperwärme vielleicht, oder nach übersäuerten Gasen, nur schwach wahrzunehmen, vage, unangenehm. Etwas, das man am besten verdrängt … Ich wagte es nicht, die Taschenlampe zu benutzen, denn nichts ruft Cops schneller auf den Plan als der Strahl einer Taschenlampe in einem dunklen Haus. Ich zog John am Arm ins Haus, schloss die Tür hinter uns, tastete die Wand ab, fand einen Lichtschalter, drückte ihn, und eine Deckenlampe flammte auf.
    Als Erstes fiel unser Blick auf einen Rollstuhl, dann auf etwas in einer Ecke, das wie ein Bündel graublauer Wäsche aussah. Wir machten ein paar Schritte darauf zu, und dann erkannten wir am Ende des Bündels den Schädel eines jungen schwarzen Mannes, dünn wie eine Eierschale, umgeben von einem Haufen herabgestürzter Bücher. Es bestand kein Zweifel, dass der Mann tot war. Das zur Seite geneigte Gesicht war schmerzhaft verzogen, und obwohl man sah, dass es sich um einen noch jungen Mann handelte, zeigten die Gesichtszüge die Patina vorzeitigen Alterns.
    »O gottverdammte Scheiße«, knurrte ich.
    »Ich hätte diesen Mann gerne einmal zu Lebzeiten getroffen«, sagte John sanft.
    Ich trat näher, sah die Pistole in der Ecke, sagte: »Da liegt eine Waffe«, trat dann über die Leiche, sah das Loch in der Schädeldecke und das Blut. »Jemand hat ihn erschlagen.«
    »Jemand …« John trat zu mir, sah das Blut. »O Gott …«
    »Wir müssen uns umschauen«, sagte ich. Mein Blick fiel auf den Rollstuhl, auf die Platte mit den Halteklammern. »John, sieh dir das an.«
    »Was?«

    »Sieht aus wie die Halterung für einen Laptop.«
    »Aber kein Laptop da …«
    Es war uns beiden sofort klar, dass das nichts Gutes zu bedeuten hatte. Wir durchsuchten schnell das Haus, fanden in einem Wandschrank einen Wi-Fi-Router, angeschlossen an ein Kabelmodem. »Keine Server«, sagte ich. »Darüber habe ich mich schon immer gewundert.«
    »Über was?«
    »Es schien so, als hätte er Server, aber das

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