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Todesspiel

Todesspiel

Titel: Todesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.Scott Reiss
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Büros hinunter auf die Autoscheinwerfer in den verstopften Straßen. Die Flughäfen waren geschlossen. Der West Side Highway stand unter Wasser. Man brauchte jetzt schon einen SUV, um von Downtown zur Upper East Side zu gelangen. Es erinnerte ihn eher an Missouri als an New York.
    »Wir werden ihn nach Washington überstellen, sobald das Wetter es zulässt«, sagte Walsh. »Und Sie werden befördert.«
    »Irgendwas stimmt da nicht.«
    »Machen Sie sich nicht verrückt. Gehen Sie Ihren Sohn besuchen und nehmen Sie ein paar Tage frei.«
    »Rubens hat ausgesagt, dass Jack Nestor hinter dem Mord an Evans steckt und dass es eine Verbindung nach Washington gibt.«
    »Und das glauben Sie ihm? Halten Sie ihn inzwischen für unschuldig?«
    »Nein. Aber zuerst teilt die DEA uns mit, dass Evans einen umfangreichen Drogenbericht verfasst hat. Dann erwähnt Rubens genau diesen Bericht und behauptet, er sei gefälscht. Dann spricht Rubens von einem Mann namens Cizinio, und ein paar Minuten später taucht genau dieser Typ hier auf und ich bekomme die Anweisung, das Mikrofon auszuschalten. Ausschalten! Haben Sie das schon mal erlebt?«
    Sie geriet immer mehr in Fahrt. »Und dann haben wir Marshal Kukulka, der angeblich Schmiergelder angenommen hat. Ich kenne den Mann seit zehn Jahren. Ich war bei ihm zu Hause. Der repariert kaputte Schränke mit Klebeband, weil er sich keine neuen leisten kann. Und Sie glauben allen Ernstes, er hätte Millionen auf einem geheimen Konto geparkt? Niemand, der ihn kennt, glaubt das. Er ist nicht untergetaucht. Er ist tot. Irgendjemand hat zwei unserer Marshals getötet.«
    Walsh wirkte erschöpft. »Kommen Sie, Christa. Man wundert sich immer wieder über Menschen, die man zu kennen glaubt. Es wird sich alles aufklären, wenn sich die zuständigen Leute Lemos vorknöpfen. Wir haben unsere Arbeit erledigt. Sie haben alles richtig gemacht. Sie werden befördert. Lassen Sie es gut sein.«
    Sie spürte einen stechenden Schmerz in der Brust.
    Er fügte hinzu: »Verdammt, Sie haben den Mann doch identifiziert.«
    »Ich habe es gesehen«, erwiderte sie. »Er wurde bedroht.«
    »Andauernd drohen wir Verdächtigen. So bringt man sie zum Reden.«
    Walshs Krückstock lehnte in einer Ecke. Sie wusste, dass sein verkrüppelter Fuß immer noch beim Gehen schmerzte. Eigentlich kannte sie Walsh nicht. Sie arbeitete erst seit ein paar Tagen für ihn. Sie wusste über ihn nur, was sie gelesen hatte, und das war von Leuten geschrieben, die sie genauso wenig kannte.
    »Terroristen«, sagte Walsh leise und senkte den Blick.
    »Sie sagten, Sie würden auf meine Instinkte vertrauen«, erwiderte Christa.
    »Rubens, erzählen Sie mir, was er zu Ihnen gesagt hat.«
    »Welche Rolle spielt das schon?«
    »Für Sie eine große. Sobald das Unwetter vorüber ist, wird man Sie im Flugzeug nach Washington bringen. Ihr Fall liegt dann nicht mehr in meinen Händen.«
    Er lachte gequält. »Was soll’s?«
    Er schaute sie an. In seinem Blick lag eine gewisse Orientierungslosigkeit, als wäre er in seinen Gedanken längst woanders. »Haben Sie Kinder, Detective Salazar?«
    »Ist das eine Drohung?«
    »Sie tragen einen Ehering. Sie sind alt genug, um Mutter zu sein. Natürlich gibt es hier viele Menschen, die keine Kinder wollen. Sie empfinden Kinder als Last.«
    Sie sah ihn durchdringend an, weil sie sich erinnerte, dass er persönlichen Fragen ausgewichen war. »Haben Sie ein Kind? Sind Sie mit Ihrem Kind hierhergekommen?«
    Rubens’ Gesichtsausdruck versteinerte.
    »Ich habe das Kind getötet«, sagte er tonlos.
    »Du bist immer noch da?«, fragte Jared. »Ich dachte, du wärst längst unterwegs nach Massachusetts.«
    Um Mitternacht schüttete es wie aus Kübeln. Nur sie beide befanden sich noch im Großraumbüro. Walsh war gegangen. Sie wunderte sich, dass Jared ins Büro zurückgekommen war. Seine Haare, Schuhe und Hosenbeine waren durchnässt. Er war im Regen gewesen.
    »Ich dachte, du wärst nach Hause gegangen.«
    »Mary und ich haben uns gestritten.«
    Sie sah ihm in die traurigen braunen Augen.
    »Das tut mir leid, Jared.«
    »Ich habe ihr gesagt, dass ich ausziehen werde. Hast du Lust, irgendwohin auf einen Drink mitzukommen?« »Habe ich, aber ich komme nicht mit.«
    »Es ist doch nur unter Freunden, Christa.«
    »Nein, nicht wenn wir Alkohol trinken.«
    Jared nickte. »Wahrscheinlich hast du recht.«
    Jared blieb. Vielleicht wusste er nicht, wohin er gehen sollte.
    »Jared?«
    »Hast du dir das mit dem Drink noch mal

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