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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Aussehen. Dieses Aussehen war Bobbys Marktnische in dem wachsenden Importgeschäft. Hier hatten die Kunden eine Chance auf echte amerikanische Ware. »Haynes wird die Blonde da nehmen. Ashley, richtig?«
    »Nein.« Das Mädchen erstarrte, während die anderen vier vor Erleichterung in sich zusammenzufallen schienen. »Bitte nicht.«
    Bobby lächelte freundlich. »Rocky, wie lautet Ashleys Adresse?«
    »Ihre Familie lebt in 721 Snowbird Drive, Panama City, Florida«, antwortete Rocky sofort. »Ihre Mutter ist vor zwei Jahren gestorben, ihr Vater arbeitet in der Nachtschicht. Nun, da seine Tochter >weggelaufen< ist, hat er einen Babysitter engagiert, der auf den Bruder aufpasst, wenn er arbeiten geht. Der Bruder schleicht sich manchmal nachts raus, um ...«
    »Danke, das reicht«, sagte Bobby, als das blonde Mädchen zu weinen begann. »Ich weiß alles über deine Familie, Ashley. Ein falscher Schritt, ein unzufriedener Kunde, und jemand aus deiner Familie wird sterben. Qualvoll. Du warst diejenige, die das Abenteuer gesucht hat, und jetzt bekommst du es. Also hör auf zu heulen. Meine Kunden wollen lächelnde Mädchen. Rocky, bring sie raus. Ich habe zu tun.«
    Bobby öffnete die Personalakten, die auf dem Schreibtisch lagen, und vertiefte sich gerade in eine sehr vielversprechende Bewerbung eines Mediziners, als eines der Prepaid-Handys klingelte. Das war die Nummer für die Kontakte und Informanten - für »Mitarbeiter«, die deshalb in Bobbys Diensten standen, weil sie etwas Schlimmes getan hatten, das nicht an die Öffentlichkeit dringen durfte. Informationen zu besitzen bedeutete Macht. Bobby mochte Macht. Die Nummer des Anrufers hatte eine Vorwahl von Atlanta. »Ja?«
    »Sie wollten, dass ich anrufe, wenn etwas im Krankenhaus passiert. Ich habe Neuigkeiten.«
    Bobby brauchte einen Augenblick, um die Stimme einzuordnen. Ach ja. Jennifer Ohman, die Krankenschwester mit dem Drogenproblem. Die meisten Informanten hatten ein Drogenproblem. Oder waren leidenschaftliche Spieler. Oder sexsüchtig. Wie auch immer die geheime Sucht geartet war, das Verhalten war immer das gleiche. »Nun, dann schieß los. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.«
    »Zwei Patienten sind per Hubschrauber eingeliefert worden. Einer davon ist Special Agent Daniel Vartanian.« Bobby setzte sich augenblicklich gerader auf. Dass Vartanian angeschossen worden war, hatten sie natürlich schon über den Polizeifunk erfahren. Genauso wie die Tatsache, dass Loomis, Mansfield, Granville und Mack O'Brien tot waren. Es war umso bemerkenswerter, dass nichts, aber auch gar nichts über andere Tote, die man eventuell im Bunker gefunden haben mochte, zu hören gewesen war. »Wer war die zweite Person?«
    »Eine Unbekannte, ungefähr sechzehn oder siebzehn Jahre alt. Ihr Zustand war kritisch, aber sie hat die OP überlebt.«
    Bobby erhob sich langsam, wütend. Dann verwandelte sich die kochende Wut in kalte Furcht. »Und?« »Ihr Zustand ist stabil. Niemand soll wissen, dass sie hier ist, und vor der Tür steht rund um die Uhr eine Wache.«
    Bobby holte tief Luft. Rocky hatte behauptet, alle Mädchen, die sie zurückgelassen hatten, seien tot gewesen. Also war dieses Mädchen entweder ein moderner Lazarus, oder Rocky war einem fatalen Irrtum aufgesessen. »Ich verstehe.«
    »Noch etwas. Zwei weitere Personen sind in die Notfallambulanz eingeliefert worden, ein Mann und eine Frau. Die Frau heißt Bailey Crighton. Sie ist diejenige, die eine Woche lang als vermisst galt.«
    »Ich weiß, wer sie ist.« Granville, du Arschloch. Rocky, du Vollidiotin. »Und der Mann?«
    »Ein Armeekaplan. Beasley ... nein, Beardsley, genau. Beide befinden sich im stabilen Zustand. Das ist alles, was ich weiß.« Die Schwester zögerte. »Wir sind jetzt quitt, oder?«
    Nun hatten sie drei Personen zu neutralisieren. Die Schwester allein reichte nicht, aber sie war ein wertvoller Aktivposten. »Nein, tut mir leid, so funktioniert das nicht. Das Mädchen muss sterben. Vergifte sie, erstick sie, ist mir egal, wie. Aber sie wird nicht mehr aufwachen, verstanden?«
    »Aber ... nein! So etwas mache ich nicht.« Das sagten sie anfangs alle. Manche mussten etwas stärker gedrängt werden als andere, aber letztendlich funktionierte es immer. »Aber natürlich wirst du das tun.« »Das kann ich nicht!« Die Frau klang entsetzt. Aber auch das taten anfangs alle.
    »Mal sehen ...« Die Akte über die Krankenschwester war sehr umfangreich. Bobbys Kontakt bei der Polizei von Atlanta hatte gute

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