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Todesspirale: Roman (German Edition)

Todesspirale: Roman (German Edition)

Titel: Todesspirale: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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hast eine gute Intuition, Sasha. Was rät sie dir?«
    Sasha schnaubte: »Sie ist geil. Wie kann ich ihr denn trauen?« Vorsichtig trug sie schwarze, wasserabweisende Politur auf Sohlen und Hacken erst des einen, dann des anderen Stiefels auf.
    »Sie möchte ihm also trauen, hm?«
    » Sie möchte ihn am liebsten heiraten und Babys von ihm bekommen. Ich werde nie wieder einem Mann trauen, solange ich lebe.«
    »Es klingt, als habe er recht gehabt mit Lon, dass er sein dir gegebenes Versprechen als Ausrede gegenüber seinem Partner benutzt, der ihn wieder zum Dealen drängt.«
    Sasha machte ein undefinierbares Geräusch.
    »Und es muss dir doch gefallen, dass Lon versucht hat, sich da herauszuhalten.«
    Sashas Kopf fuhr hoch: »Hast du ein Wort von dem, was ich gesagt habe, verstanden, Connie? Er ist mir ausgewichen heute Nachmittag. Ich habe ihm jede Gelegenheit gegeben, mir zu sagen, dass er diese wahnwitzige Idee aufgegeben hat, und er hat kein Wort gesagt.« Sie funkelte ihre Freundin an. »Damit hat er mir so gut wie zu verstehen gegeben, dass er machen wird, was er will... und dass ich mich zum Teufel scheren soll.«
    »Du hast ihn in die Ecke gedrängt.«
    Sasha starrte sie mit offenem Mund an: »Es ist also meine Schuld?«
    »Nein, das ist ein Männerding.« Bei Sashas ungeduldiger Handbewegung beugte Connie sich vor und sagte ernst: »Hör zu, Sasha, ich habe vier Brüder; ich weiß, wovon ich hier rede. Es gibt diesen speziellen männlichen Stolz, der sie antreibt. Wenn du etwas von ihnen verlangst, was erledigt werden muss, werden sie in neun von zehn Fällen so lange warten, bis sie das Gefühl haben, dass sie es aus eigenem freien Willen tun. Sogar wenn sie sowieso vorhatten, das zu erledigen. Und Gnade uns Gott, wenn wir ›nörgeln‹, weil sie dann meinen, uns noch länger zappeln lassen zu müssen.« Sie sagte mit tiefer, männlicher Stimme: »Ich lasse mir doch von’ner Mieze keine Vorschriften machen.« Und in normalem Tonfall fuhr sie fort: »Ich sage dir, Kleines, das männliche Ego ist ein wundersames Ding.«
    »Ja, na gut, entschuldige Lon so lange du willst. Aber wie ich schon sagte, ich verlasse mich von jetzt an nur noch auf mich selbst. Schluss aus.«
    »Irgendwie ist es zu schade, dass du Mick und Lon nicht zusammenbringen kannst.«
    Diese Bemerkung ließ Sasha unwillkürlich amüsiert schnauben. »Das sehe ich lebhaft vor mir.« Sie überprüfte die Absätze ihrer Stiefel. »Ich glaube, sie sind trocken, aber hast du eine Zeitung, auf die ich sie legen kann?«
    Connie ging hinüber zum Tisch und kam mit einer leeren Einkaufstüte zurück, die sie Sasha reichte. »Ich meine es ernst, Sasha. Lon hat bis jetzt nichts Ungesetzliches getan, und er ist der Einzige, der weiß, wer dieser Andere ist. Wenn Mick diese Information besäße, könnte er dich nicht nur besser schützen, er könnte auch Lon davor bewahren, den größten Fehler seines Lebens zu machen.«
    »Wieso bist du plötzlich so besorgt um Lonnie? Ich dachte, du hältst ihn für einen ungehobelten Blödmann.«
    »Ja. Ist er auch.« Und trotzdem, so politisch unkorrekt es auch sein mochte, spürte sie jedes Mal, wenn sie ihm begegnete, ein gewisses Prickeln. Da war etwas so abgrundtief Unglückliches, so Ruheloses und Rastloses in ihm, dass es sie einfach irgendwie... gefangen nahm. An dem Tag in der Cafeteria hatte er sie angewidert. Dennoch, ehrlicherweise musste sie zugeben, dass er auch etwas in ihr angesprochen, ja sie sogar erregt hatte, worüber sie nur ungern länger nachdachte. Er hatte... Aber sie schweifte ab.
    Sie riss sich zusammen, konzentrierte sich wieder und sagte leise: »Aber er ist auch dein ältester Freund.« Und sie wusste sehr gut, dass das eine große Rolle spielte für Sasha.
    Sasha zog die Knie an und presste sie eng an sich. »Ich bin so sauer, Connie«, gab sie leise zu. »Auf beide. Gott bin ich sauer!«
    »Ich weiß.« Connie glitt vom Bett und umarmte ihre total angespannte Freundin.
    »Ich habe es mein ganzes Leben ertragen«, sagte Sasha. »Jahr um Jahr wurde ich belogen, und ich ließ alles an mir abprallen. Lonnie hat beinahe meine Karriere zerstört zusammen mit seiner eigenen, aber ich habe mich aufgerafft und wieder von vorn angefangen. Und ich verzieh ihm, weil ich wusste, dass er mich nicht absichtlich verletzt hatte, dass ich wahrscheinlich überhaupt nichts damit zu tun hatte. Aber vielleicht ist das genau das Problem.« Sie sah Connie in die Augen. »Ich scheine mit niemandem richtig etwas

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