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Todesspirale: Roman (German Edition)

Todesspirale: Roman (German Edition)

Titel: Todesspirale: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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dass er in Schwierigkeiten steckte. Sie sah genauso schön, genauso begehrenswert aus wie immer. Sein Herzschlag verdoppelte sich, und er spürte einen heftigen Adrenalinschub, weil Gefahr in der Luft lag. Vor ihm stand eine Frau, die so gut wie nichts anhatte, und er hätte erregter sein müssen als ein Seemann auf Landgang. Dennoch war ihm sonnenklar, als er sie anblickte, dass bei ihm absolut nichts lief.
    Das hatte ihm gerade noch gefehlt zu seinem Glück. Erst heute Morgen, und jetzt schon wieder . Hätte er keine Lust, würde sie sofort misstrauisch werden. Er war nie besonders wählerisch gewesen – etwas Warmes und Feuchtes in erreichbarer Nähe war ausreichend. Warum also musste sein Schwanz ausgerechnet jetzt das Sensibelchen spielen?
    Karen setzte sich zu ihm aufs Bett und streichelte seinen straffen Bauch. Ein kleines Lächeln zuckte um ihre Mundwinkel. Bevor sie etwas sagen konnte, schob er sie weg und stand auf.
    In Zweifelsfällen suchte man am besten Zuflucht in einem Streit.
    Er ging ruhelos auf und ab, schlenderte zum Fenster, zog die Vorhänge zurück und blickte hinaus. Dann drehte er sich um und musterte sie. Die Hände in den Hosentaschen, lockerte er die Schultern und schlug vor: »Lass uns ausgehen.«
    »Sei nicht albern.« Karen sah ihn missbilligend an. »Wir haben nicht genug Zeit vor der Abendshow.«
    »Quatsch«, gab er ärgerlich zurück. »Uns bleiben noch ein paar Stunden, bevor wir ins Stadion müssen. Zeit genug.«
    Widerspruch mochte sie gar nicht, aber sie holte tief Luft und änderte die Strategie. »Okay. Wie wäre es dann damit? Du weißt, dass wir es nicht riskieren können, zusammen gesehen zu werden.«
    »Ach, vergiss es, Karen.«
    »Lon«, begann sie, aber er unterbrach sie ungeduldig.
    »Zum Teufel damit«, knurrte er. »Ich habe genug davon, hier eingesperrt zu sein. Wenn ich so ein eingeschränktes Leben führen wollte, hätte ich ja gleich im Gefängnis bleiben können.«
    »Ich war wirklich geduldig«, sagte sie in gequältem Tonfall, »aber jetzt reicht es mir endgültig mit deiner unanständigen Ausdrucksweise.« Dann war es vorbei mit der bemühten Toleranz, und sie fuhr in ihrer gewohnten autokratischen Manier fort: »Untersteh dich, weiterhin in meiner Gegenwart zu fluchen.«
    Mit zwei langen Schritten hatte er das Zimmer durchquert und sich drohend vor ihr aufgebaut, so dass sie sich Auge in Auge gegenüberstanden. Seine Kinnmuskeln zuckten. »Erzähl mir nicht , was ich sagen oder nicht sagen darf«, schnauzte er sie an. »Und jetzt hol deinen verdammten Mantel und lass uns gehen.«
    »Nein«, weigerte sie sich eisern. »Man darf uns nicht zusammen sehen.«
    »Hast du immer noch deinen Leihwagen?«
    »Ja, aber -«
    »Fahr damit zwei Blöcke weiter in nördliche Richtung und sammel mich da auf«, instruierte er sie knapp. »Damit dürfte das Problem erledigt sein. Wir fahren auf die andere Seite der Stadt, wo uns kein Mensch kennt.« Er wandte sich ab.
    Und erspähte eine Kugel auf dem Teppich. Sein Herz schien stillzustehen, aber als er ihr einen Seitenblick zuwarf, sah er, dass sie viel zu sehr auf ihn konzentriert war, um das ebenfalls bemerkt zu haben. Beiläufig ging er zu der Stelle, nahm sein Jackett, setzte sich. Dann drapierte er sein Jackett so über die Sessellehne, dass der Saum über der glänzenden Kugel zu liegen kam. Im Schutz dieses Kleidungsstücks ließ er den Arm über die Lehne baumeln und schnappte sich die Kugel. Er ließ sie in die Tasche gleiten und sah Karen die ganze Zeit über ganz unschuldig fragend an.
    Er war sich ziemlich sicher gewesen, dass sie bei ihrem ständigen Bedürfnis, alles zu kontrollieren, niemals einen direkten Befehl von ihm befolgen würde. Zu seiner Erleichterung hatte er sie ganz richtig eingeschätzt. Karen reckte trotzig das Kinn.
    »Ich bin hier diejenige, die das Sagen hat, Mr. Morrison«, erinnerte sie ihn kühl. »Nicht du. Das scheinst du vergessen zu haben. Also, es ist zu gefährlich, zusammen gesehen zu werden, und ich gehe nirgendwo hin mit dir.«
    »Dann mache ich einen Abgang, Baby.« Er musterte sie von oben bis unten. »Bist du sicher, dass du deine Meinung nicht ändern und doch mitkommen willst? Das ist deine letzte Chance.«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete ihn kühl. »Ich glaube, du weißt, wohin du dir deine letzte Chance stecken kannst.«
    »Fein.« Er schlug klatschend auf die Sessellehnen und stand auf. »Ich schätze, da muss ich wohl jemand anderen aufstöbern, um

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