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Todesspirale: Roman (German Edition)

Todesspirale: Roman (German Edition)

Titel: Todesspirale: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Strömung auf das Ziel zurasten, dass er vorgegeben hatte.
    Es war natürlich ihr freier Wille. Sie versuchte, einen kühlen Kopf zu bewahren; aber es war schwierig, wenn ihr verdammter Verstand sich jedes Mal verflüchtigte, wenn Mick auch nur in erreichbarer Nähe zu ihr auftauchte.
    »Es ist eine Sache, sich darüber lustig zu machen«, gestand sie Connie am letzten Abend ihrer Portland Tour. »Aber in Wahrheit macht mir das Ergebnis wahnsinnige Angst.«
    Connie war immer noch ganz benommen von Sashas Geständnis über ihr Leben in einer Kleinstadt. Sie konnte sich die Belästigungen, die ihre Freundin ertragen hatte, überhaupt nicht vorstellen... und konnte sich erst recht nicht vorstellen, es jahrelang für sich zu behalten, wenn sie etwas Ähnliches erlebt hätte. »Ich kenne dich jetzt wie lange, Sasha? Beinahe drei Jahre?«, hatte sie schließlich gesagt und dann ungläubig gefragt: »Warum hast du mir nie davon erzählt?«
    Sasha gab nicht vor, ihre Freundin misszuverstehen. »Ich weiß es nicht«, sagte sie und fügte dann mit starker Vereinfachung hinzu: »Ich habe mich geschämt, nehme ich an.«
    »Oh Sasha, nicht doch!« Connie musterte ihre Freundin. »Bitte, sag mir nicht, dass du dir die Schuld gibst für die Handlungsweise eines Haufens reaktionären Abschaums.«
    »Nein, nein, so war es nicht... nicht ganz jedenfalls. Ich bin nicht völlig neurotisch.« Sasha kickte ihre Schuhe von den Füßen und zog die Beine an auf Connies Bett, umschlang mit den Armen ihre Knie. Sie legte das Kinn in die kleine Mulde zwischen den Knien und sah ihre Freundin ernst an. »Mehr als zwei Jahre lang haben praktisch täglich irgendwelche plumpen Kerle mich begrapscht. Und meistens konnte ich mich einfach ausblenden, so tun, als machte es mir nichts aus, von Jungs und ihren verdammten Vätern betatscht zu werden. Ich dachte, ich käme damit klar, Connie, aber ich glaube, das tat ich nicht, nicht wirklich, nicht in meinem tiefsten Inneren. Es hat mich... ich weiß auch nicht – gezeichnet. Vielleicht wenn ich mit Mama hätte reden können...« Sie zuckte hilflos die Achseln. »Aber ich hatte Angst, das zu tun, hatte Angst, dass sie das mit hineinziehen würde in diesen verdammten Schmutz. Die Menschen in meinem Teil der Stadt trennten offensichtlich das, was sie für mich empfanden von dem, was sie für meine Mutter empfanden, und ich hatte große Angst, dieses Gleichgewicht zu zerstören. Also versteckte ich meine Gefühle. Aber es hat mich davon abgehalten, ein normales, gesundes Sexleben zu führen, und dessen schäme ich mich.«
    »Hast du je eine sexuelle Erfahrung gemacht, die positiv war?«
    »Tja... nicht wirklich.« Sie verzog den Mund und lächelte matt. »Ist das nicht jämmerlich? Ich meine, ich hatte Sex und alles, mehrmals mit zwei verschiedenen Typen, aber ich kann nicht sagen, dass es mir sehr gefallen hat. Es war gewiss nicht so, wie man es in Büchern liest. Nicht schrecklich oder traumatisch – nur etwas, was ich irgendwie hinter mich bringen wollte.«
    Connie hörte auf, durch ihr Zimmer zu streifen und setzte sich neben sie. »Also, wenn du beschlossen hast, dass es unvermeidlich ist mit Vinicor, warum erschreckt dich dann der Gedanke, es mit unserem guten Manager zu treiben, derartig? Ich meine, es ist doch schon mal eine Verbesserung, dass er dich anturnt, findest du nicht?«
    »Ja, das sollte man meinen, nicht wahr?« Sasha drehte den Kopf, um ihre Freundin anzusehen. »Aber ich habe dieses zwanghafte Bedürfnis, bei allem, was ich tue, gut zu sein, und hierbei bin ich nicht gut. Nicht nur nicht richtig gut, sondern eher echt lausig. Ich meine, Connie, da ist dieser Kerl und sieht aus, als habe er den Sex erfunden, und es läuft mir kalt den Rücken hinunter, wenn ich mir vorstelle, wie er mich hinterher ansieht. Ich habe diesen Blick gesehen, und glaub mir, es tut weh. Und, Connie, wenn das nicht schon genug ist, um mich in Panik zu versetzen, dann gibt es auch noch Lon.« Ihr Lachen hatte einen hysterischen Unterton. »Noch zwei Tage, und ich werde ihm wieder gegenüberstehen, das erste Mal seit über fünf Jahren. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie ich darauf reagieren werde.«
    Das wusste sie auch erst in dem Augenblick, als sie ihre Hotelzimmertür öffnete und Lonnie vor ihr im Flur stand. Es war, als ob die fünfjährige Trennung, das beständige Schwanken zwischen Gefühlen der Ablehnung und der Erinnerung an gute Zeiten, nie da gewesen wäre. Die Hand auf den Mund gepresst brachte

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