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Todesspirale: Roman (German Edition)

Todesspirale: Roman (German Edition)

Titel: Todesspirale: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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»Ich möchte bleiben.«
    »Pech für dich. Es war nicht nur so dahingesagt, dass ich deine Geschichte überprüfen werde, Mick. Ich meinte es ernst. Wenn es um Drogen geht, werde ich nie wieder jemandem vertrauen.«
    »Das verlange ich auch gar nicht. Und genauso wenig habe ich vor, zudringlich zu werden, Sasha, falls es das ist, was du befürchtest. Ich rühre dich nicht an. Ich möchte dich nur einfach nicht allein lassen heute Nacht. Verdammt, Kleines, ich möchte nicht allein sein.«
    Sasha dachte an Amy, die ihre Jacke trug, als sie angefahren wurde. Es war absolut idiotisch, dieses Gefühl von Bedrohung, das nur aufkam, weil es ein Unfall war, nichts weiter. Alle sagten, dass es ein Betrunkener gewesen sein muss, der Amy überfahren hat und dann einfach weitergefahren ist.
    Und dennoch …
    Das merkwürdige Gefühl von Unsicherheit saß ihr trotzdem in den Gliedern. Sie hielt nicht viel von Zufällen, und hier gab es zwei Unfälle, die nicht hätten passieren sollen, innerhalb einer Woche. Einer betraf sie direkt, der andere nur am Rande. Und Mick war so verflixt kompetent. »Bist du bereit, im Sessel zu schlafen?«
    Mick sah erst auf den kleinen Sessel und dann auf seine langen Beine. Ein leichtes Lächeln umspielte seinen Mundwinkel. »Nein. Aber wie ich schon sagte, ich rühre dich nicht an.«
    »Na gut.« Sasha nickte. »Wehe, ich muss das bedauern.«
    Das Bett war sehr breit, und es gab wirklich keinen Grund, warum sie nicht beide darin schlafen können sollten, jeder auf seiner Seite. Als Mick jedoch kurze Zeit später hineinkletterte, rollte er sich sofort in die Mitte, legte den Arm um Sasha und zog sie ebenfalls in die Mitte. Er schmiegte sich an sie, schlang sein Bein um ihre und presste ihren Kopf an seine nackte Brust. Seine Hand streichelte ihre Haare. »Nacht«, knurrte er.
    So viel zu »Ich rühre dich nicht an« , hätte sie beinahe protestiert. Aber sie hielt den Mund, weil sie sich ehrlich gesagt viel zu geborgen fühlte, um sich zu beschweren. Zum ersten Mal, seit Amy angefahren worden war, verschwand der quälende Gedanke, dass möglicherweise Heimtücke dahintersteckte. Die Wahrscheinlichkeit war zwar äußerst gering, dennoch war ein Unbehagen geblieben. Hier in der Wärme und Geborgenheit von Micks Armen wurde ihr endlich klar, was sie war.
    Völlig absurd.

12
     
    D u sollst nicht töten; du sollst nicht töten. Fieberhaft wiederholte Karen Corselli im Stillen diesen Refrain.
    Sie schwang die Schaumbürste und den Hochdruckreiniger in der Selbstwaschanlage und widmete sich besonders sorgfältig der vorderen Stoßstange und dem Fahrwerk ihres dunkelroten gemieteten Taurus. Du ... Sollst... Nicht... Töten.
    Oh, gnädiger Gott, ich weiß, dass Du die Notwendigkeit verstehst, Sasha Miller von dieser Erde zu entfernen und mir dieses unchristliche Gefühl von Befriedigung verzeihst, das ich empfand, als ich sie überfuhr. Du musst es verstehen. Sonst hättest Du mich sicher nicht erleuchtet, mir nie erlaubt, auf den Geschmack von Macht und Herrlichkeit zu kommen. Karen schrubbte und sprühte, schrubbte und sprühte, beflügelt von der Erinnerung an diese wilde Befriedigung, die sie erfüllt hatte.
    Dann lief ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken. Es war Amy, die sie angefahren hatte. Höchst zufrieden mit sich hatte sie sich wieder unter die Gäste der unterbrochenen Party gemischt, ohne dass irgendjemand bemerkt hatte, dass sie weg gewesen war, und dann hatte sie es erfahren. Oh lieber, gnädiger Gott, vergib mir... Nicht Sasha, ganz und gar nicht; es war AMY.
    Du sollst nicht töten.
    Karen ging auf dem nassen Betonboden in die Knie und schrubbte wie wild die Rückseite der Stoßstange und das Profil der Vorderreifen, scheuerte die Radkappen. Wie hatte das geschehen können? Sie hatte diese Jacke gesehen; das war ohne Zweifel Sashas. Und Greg hatte gesagt, dass Sasha rausgegangen war zu ihrem Auto. Es war nicht ihr Fehler. Es hätte Sasha sein sollen.
    Amy würde durchkommen. Ja, Amy wurde bestimmt wieder gesund; dafür würde der Herrgott schon sorgen. Karen konnte ihr Schicksal in seine Hände legen und sich auf andere Gedanken konzentrieren. Wie zum Beispiel, diesen Wagen zurückzubringen zu Avis, ohne alle möglichen unbequemen Fragen beantworten zu müssen. Es ließe sich allerdings nicht vermeiden, einen kleinen Unfall zuzugeben, wobei der Trick natürlich darin bestand, ein Ablenkungsmanöver anzuwenden. Sie sprühte jetzt den fertig eingeseiften Wagen mit dem

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