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Todesspirale: Roman (German Edition)

Todesspirale: Roman (German Edition)

Titel: Todesspirale: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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so sehr dieser Kerl ihn auch irritierte, das war etwas, was er wirklich verstand. Vinicor schien extrem kompetent zu sein … und fest entschlossen, sich beschützend zwischen Sasha und den Rest der Welt zu stellen. »Egal, lass uns das Thema einfach abhaken, hm? Ich glaube nicht, dass ich etwas über dein Sexleben mit ihm hören möchte.«
    Sasha schnaubte. »Seit wann denn das? Bist du noch der Typ, der mir immer auf die Nerven ging und alles ganz genau wissen wollte?«
    »Ja schon, aber das war damals ja ungefährlich, weil alle Welt wusste, dass du kein Sexleben hattest .«
    Sie rammte die Kufen ins Eis und blieb stehen. »Du gemeiner Schuft! Allein dafür sollte ich dir alle schwülen Details liefern, die mich anfangs höllisch schockiert haben, zum Beispiel, wie er meine Fußknöchel hält, wenn wir uns lieben -«
    »Hör sofort auf, Sasha! Ich sage das nicht zum Spaß.« Er erschauderte. »Du meine Güte, das ist, als müsste ich mir anhören, wie irgendein Typ damit prahlt, meine Schwester zu vögeln.«
    Sie genoss einen Moment, wie ihm langsam Röte den Hals hinaufkroch und er überall hinblickte, nur nicht in ihre Richtung. Dann wurde sie plötzlich wieder ernst. »Er möchte, dass wir zusammenziehen, Lonnie«, sagte sie.
    Er fluchte lautstark, dann blickte er sie mit gerunzelter Stirn an. »Und, tust du es?«
    »Ich weiß es nicht.« Sie wollte ihm von ihren zwiespältigen Gefühlen erzählen, wie ein Teil von ihr sich danach sehnte, ganz und gar zu Mick zu ziehen, weil sie noch nie vergleichbare Gefühle für einen Mann gehabt hatte und gern herausfinden wollte, wohin sie das führen würde. Aber ein anderer Teil von ihr hielt sie zurück, befürchtete, dass diesem Mann, in den sie sich verliebt hatte, nicht ganz zu trauen war, dass er noch etwas verheimlichte, etwas vortäuschte, was, wusste sie auch nicht. Es gab keinen sachlich begründeten Verdacht, aber es gab etwas , was Mick ihr nicht sagte, etwas, was sie spürte, aber nicht benennen konnte. Und sie hatte schreckliche Angst davor, ihr Herz zu riskieren für ihn, wenn für Mick alles vielleicht nur ein... Spiel war.
    Sie hätte sich zu gern Lon anvertraut, aber letztendlich sah sie davon ab. Welchen Sinn machte das? Er hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass er Mick nicht mochte, so dass sie kaum erwarten konnte, einen unvoreingenommenen Ratschlag von ihm zu bekommen. Es lief letztendlich darauf hinaus, dass sie es selbst herausfinden musste.
    Also wiederholte sie schlicht: »Ich weiß es nicht.«
    Und später fragte sie sich, ob Lon sich an diesem Punkt von ihr entfernt hatte.

     
    Mick wusste, dass er jetzt, wo Sasha nicht länger die Hauptverdächtige war, zu lange gebraucht hatte, sich die Frage zu stellen, wer sonst noch Zugang zu Lon Morrisons nie gefundenem Heroin hatte, während der Mann noch im Gefängnis saß. Diese Frage hätte er sich als Erstes stellen müssen, sobald Sashas Unschuld feststand, aber stattdessen hatte er einen ganzen Tag gebraucht, um das Feld einzugrenzen. Verdammt. Er musste langsam an seinen professionellen Fähigkeiten zweifeln bei diesem Fall.
    Aber dann verglich er diese mit der vereinten Intelligenz aller Vorgesetzten und fühlte sich sofort wieder als der große Hoffnungsträger der DEA. Die Organisation ging mit rasender Geschwindigkeit den Bach runter, und er überlegte ernsthaft, ob dies sein letzter Fall sein sollte. Er hatte das schon früher gedacht, und in den vergangenen Jahren häufiger, während er immer mehr Illusionen verlor, aber in seinem tiefsten Inneren hatte er nie geglaubt, dass dieser Tag je käme.
    Aber so, wie die Agency im Moment geleitet wurde, war dies kein Weg, auf dem sich ein erwachsener Mann seinen Lebensunterhalt verdienen sollte. Es reichte offenbar nicht, schlicht seinen Job zu erledigen. Zunehmend hatte er es mit dreisten Selbstdarstellern und bürokratischem Gehabe zu tun, und jetzt, um allem die Krone aufzusetzen, schickten sie auch noch unreife Jungs raus, um Nachrichten zu überbringen. Sein neuester Besucher schien schlicht zu blöd zum Milchholen zu sein.
    Du liebe Güte, wie der durch die Lobby stolziert war mit seinen schwarzen, glänzenden Schuhen, kurz geschorenen Haaren und seinem formellen grauen Anzug. Er wirkte ungefähr so unauffällig wie eine Nutte bei einer kirchlichen Taufe. Mick, der halb befürchtete, dass der Junge direkt auf ihn zukommen und als Special Agent Vinicor ansprechen würde, hatte sich hastig entschuldigt bei der Gruppenläuferin, deren

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