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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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der Bahn schwamm.
    Eve Amberg hatte ihr tizianrotes Haar unter eine schwarze Mütze gesteckt und trug einen einteiligen schwarzen Badeanzug. Als sie an einem Ende angekommen war, winkte sie Paula zu, hielt am Fuße einer Leiter an und rief sie an.
    »Willkommen in Walhalla! Bin in einer Minute bei Ihnen.
    Ich bin zwanzig Bahnen geschwommen. Machen Sie es sich inzwischen bequem…«
    Dann war sie wieder losgeschwommen. Während Tweed und Newman zu den bequemen, um einen Tisch herumstehenden Sesseln gingen, beobachtete Paula die Engländerin.
    Eve war eine unglaublich kräftige Schwimmerin. Ihre starken, langen Beine glitten durch das grünliche Wasser, ihre schlanken Arme bewegten sich wie Kolben. Zwanzig Bahnen! Das würde ich nicht schaffen, dachte Paula, dabei bin ich ein paar Jahre jünger als sie. Als sie gleichfalls auf den Tisch zuging, hatte Eve die Leiter erreicht, hielt einen Moment inne, kletterte hinauf, stand am Rande des Beckens und griff nach einem großen Handtuch. Sie trocknete ihre Schultern ab, dann entledigte sie sich der Bademütze, und das tizianrote Haar fiel ihr auf den Rücken.
    »Sie sehen phantastisch aus«, bemerkte Paula, als sie sich am Tisch niedergelassen hatte.
    »Danke, Paula. Nach dem hier fühle ich mich wohl.«
    Eve hatte ein Gespür für Kleidung, dachte Paula. Zu ihrem tizianroten Haar war der schwarze, einteilige Badeanzug die ideale Wahl. Gaunt, der mit verschränkten Armen am Rande des Beckens gestanden hatte, gesellte sich zu den anderen am Tisch auf dem Gläser und Flaschen standen.
    »Ich bin mein eigener Gastgeber«, verkündete Gaunt.
    »Als wir ankamen, erwartete Amberg eins seiner Telefongespräche. Er zeigte uns den Weg zu diesem Vergnügen. Da wir gerade von Vergnügen reden – wie wäre es mit einem doppelten Scotch für den Anfang?«
    »Ich möchte ein Glas Riesling«, rief Eve. »Tweed, würden Sie mir ein Glas einschenken? – vorausgesetzt, Sie nehmen sich auch eins. Es ist ein guter Riesling.«
    »Gern«, erwiderte Tweed. »Sie haben Ihr Badezeug mitgebracht?« fragte er beiläufig, während er zwei Gläser füllte.
    »Ja. Das Wasser ist geheizt. Ich bin immer hier geschwommen, wenn der arme Julius mich von Zeit zu Zeit hierher mitnahm. Den Rest dieses Baus hasse ich. Ein gräßliches Mausoleum. Aber das Becken ist großartig.«
    Sie hatte sich überall abgetrocknet und brachte ein trockenes Handtuch mit, um sich daraufzusetzen, blieb aber erst einmal aufrecht stehen.
    »Ich werde mich in ein paar Minuten umziehen, damit ich wieder präsentabel bin, aber wenn es Ihnen nichts ausmacht, mich so zu sehen – ich habe Durst auf einen Schluck Wein.«
    »Mir macht es nicht das mindeste aus«, erklärte Newman lächelnd. »Setzen Sie sich zu uns.«
    »Ich nehme an, Sie sind beide hier, um Amberg einen Freundschaftsbesuch abzustatten«, sagte Tweed, nachdem er Eve sein Glas entgegengehoben hatte.
    »Sie wissen ganz genau, daß das nicht der Fall ist«, warf sie ihm vor, ließ dem Tadel aber ein gewinnendes Lächeln folgen. »Geschäft ist Geschäft.«
    »Und Sie, Gaunt?« fragte Tweed und drehte sich zu dem großen Mann um, der sich auf dem Sessel neben ihm niedergelassen hatte.
    »Ich bin hier, um herauszufinden, wer mein Haus als Schafott benutzt hat…« Gaunt hatte die Stimme so weit gesenkt, daß nur Tweed sie hören konnte. »Und ich bleibe so lange hier, bis Amberg uns eine Kinovorstellung gegeben hat, mit dem dazugehörigen Ton.«
    »Er hat zugegeben, daß er die Sachen hier hat?« fragte Tweed flüsternd.
    »Nicht direkt«, gestand Gaunt ebenso leise. »Er kann sehr ausweichend sein, sehr schweizerisch im schlechtesten Sinne.«
    »Dann muß ich selbst mit ihm sprechen. Allein. Jetzt wäre ein guter Moment, wenn ich wüßte, wo ich ihn finden kann.«
    »Ich zeige Ihnen den Weg.« Gaunt stand auf, dann beugte er sich nieder, um seine Bemerkung zu machen. »Ich nehme an, daß Sie und ich in dieser Sache auf derselben Seite stehen.«
    Da bin ich nicht so sicher, dachte Tweed, aber er lächelte zustimmend und stand gleichfalls auf. Gaunt erklärte den anderen, daß sie etwas Geschäftliches mit Amberg zu besprechen hätten, und er hoffte, sie würden ihre Abwesenheit entschuldigen.
    »Von mir aus können Sie den ganzen Tag wegbleiben«, erklärte Newman forsch. »Ich bin mehr als glücklich, zwei so interessante Damen für mich allein zu haben …« Gaunt verließ Tweed in dem eigenartigen Teil der Burg, den Amberg als Büro benutzte, dem riesigen Raum mit dem

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