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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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würde.
    Â»Ich frage mich nämlich, Sir«, sagte er, »warum keiner Ihrer Hunde den Gestank einer verwesten Leiche bemerkt hat, die monatelang an Ihrer Grundstücksgrenze gelegen hatte.«
    Â»Keine Ahnung. Da sollten Sie lieber die Hunde fragen.«
    Â»Den meisten Hunden würde so etwas auffallen. Der Geruch ist eine Zeit lang äußerst intensiv. In einigen Stadien der Verwesung ist er wirklich unverwechselbar.«
    Â»Ich lasse sie nicht in den Wald«, erwiderte Jarvis ungeduldig. »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass sie da nie reingehen. Na ja, bis auf das alte Mädchen, und Sie wissen ja, was mit ihr passiert ist.«
    Â»Trotzdem...«
    Â»Hören Sie, ich habe wirklich keine Ahnung. Vielleicht hat sie der Gestank von Kacke abgelenkt.«
    Â»Der Leichnam hat achtzehn Monate lang dort gelegen«, sagte Cooper. »Die Tasche hat erst vor ein paar Tagen jemand abgestellt.«
    Jarvis blickte mit finsterer Miene über das Tal. »Hier liegt eine Menge Scheiße in der Gegend rum.«
    Â»Mag sein.« Cooper war sich darüber im Klaren, dass er keinen Schritt weiterkommen würde, ohne Jarvis gegen sich aufzubringen. »Was haben Sie eigentlich mit den Exkrementen gemacht, die Sie gefunden haben?«
    Â»Was ich damit gemacht habe?«, fragte Jarvis verwundert. »Was soll ich denn schon damit gemacht haben?«
    Â»Das weiß ich nicht.«
    Â»Ich habe sie auf den Komposthaufen geworfen. Gute Kacke sollte man nicht vergeuden.«
    Â»Und ist sie noch dort?«
    Â»Natürlich ist sie das. Es sei denn, irgend so ein Penner hat sich nachts reingeschlichen und sie mitgehen lassen. Heutzutage kann man ja nie wissen.«
    Â»Dürfte ich Sie bitten, sie noch eine Zeit lang dort zu lassen, Sir?«
    Jarvis starrte ihn an. »Sie wird einfach verrotten«, sagte er. »Das ist der Sinn und Zweck von einem Komposthaufen.«
    Â»Ich würde gerne jemanden vorbeischicken, der eine Probe nimmt. Für den Fall, dass wir die Chance bekommen, ein DNA-Profil für Vergleichszwecke zu erstellen.«
    Â»Ein DNA-Profil?«
    Â»Ja, Sir.«
    Doch Jarvis wirkte weiterhin skeptisch. Cooper konnte es ihm nicht verdenken. Er stufte seine Chancen selbst nicht allzu hoch ein, dafür eine Genehmigung zu erhalten oder einen Spurensicherer davon überzeugen zu können, dass die Angelegenheit hohe Priorität hatte. Irgendjemand würde sein Anliegen bestimmt unter die Rubrik »Scheißjobs« einordnen.
    Â»Ich weiß nicht viel über DNA«, sagte Jarvis schließlich, »aber sie muss doch Zellen im Körper entnommen werden, oder?«
    Â»Irgendwelchen Zellen mit Nukleus«, erwiderte Cooper. »Das ist richtig.«
    Â»Na ja, Kacke...« Dann hielt Jarvis inne, als sei er erstaunt, dass er es sogar Cooper erklären musste. »Kacke ist doch Abfall, unverdautes Essen. Es ist das, was übrig bleibt, je nachdem, was man gegessen hat. Wenn man diese Kacke testet, bekommt man wahrscheinlich das DNA-Profil von einem Big Mac mit einer großen Portion Pommes und Chicken-Nuggets. Natürlich laufen genug davon auf zwei Beinen durch die Straßen von Edendale, aber was würde Ihnen das bringen?«
    Â»Wir würden auf ein paar Zellen hoffen, die sich vielleicht von der Darmwand gelöst haben, als die Exkremente durch die Gedärme gewandert sind«, erklärte Cooper geduldig.
    Â»Meinen Sie?«
    Â»Aber wir müssten uns ziemlich schnell darum kümmern. Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, aber ich glaube, dass sich die DNA in Exkrementen innerhalb von wenigen Wochen abbaut. In diesem Fall waren sie nicht der Sonne ausgesetzt, was von Vorteil ist. Ultraviolette Strahlen bauen DNA schneller ab als alles andere.«
    Â»So ein Blödsinn«, sagte Jarvis. »Sie sollten lieber was unternehmen, um den Mistkerl zu schnappen, der meinen Hund erschossen hat.«
    Cooper blickte zum Wald hinüber. »Wir statten dem Alder-Hall-Anwesen heute Nachmittag einen Besuch ab, um zu sehen, was dort vor sich geht.«
    Â»Verdammt, endlich tut sich was. Tja, ich hätte noch ein paar Balken übrig – soll ich anfangen, einen Galgen zu zimmern?«

20
    D iesmal war Vivien Gill nicht allein. Den ersten Hinweis darauf, dass sie Gesellschaft hatte, bekam Cooper durch die große Zahl von Autos, die in der Nähe ihres Hauses auf der Straße geparkt waren, von der Ansammlung von Motorrädern ganz zu schweigen. Er musste

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